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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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geraten, meine Liebe. Mir ist es lieber, Henriette erhält einen Ausbilder, der bereits gezeigt hat, was er kann, als einen Schreibtischhengst, dem sie zeigen muss, wie man eine MP5 nachlädt, während ihnen bereits die Kugeln um die Ohren fliegen.«
    Michael tat den Einwand seines Vaters mit einer verächtlichen Handbewegung ab. »Die Schnüffler vom MAD gehen doch nirgends hin, wo es für einen richtigen Soldaten brenzlig werden kann!«
    »Renk war im letzten Jahr sowohl in Afghanistan wie auch im Kosovo und ist mindestens ein Mal verwundet worden.
Sonst hätte er nicht die Einsatzmedaille in Gold erhalten.« Der alte General zeigte seinem jüngeren Sohn deutlich, was er von seinen hämischen Bemerkungen hielt. Daher hielt Michael verärgert den Mund und widmete sich seinem Brötchen, während Henriette sich besorgt fragte, was ein so erfahrener Offizier wie Torsten Renk von ihr halten würde.

DREI
    R echmann stoppte seinen Wagen und zog die Handbremse. »Das muss es sein«, erklärte er Jasten, der das heruntergekommene Gebäude misstrauisch musterte.
    »Bist du dir sicher, Igor?«
    »Verdammt, du sollst mich nicht bei diesem Namen nennen! Für dich und alle unsere Kameraden heiße ich Walter!« Rechmann spuckte fast vor Wut, denn in seinen Augen war sein slawischer Vorname ein Schandfleck im Lebenslauf. Ruhiger fuhr er fort: »Natürlich bin ich mir sicher. Unsere Kameraden haben mir den Weg genau beschrieben. Lass dich nicht vom Aussehen der Hütte täuschen. Das ist so gewollt. Seit ein paar Monaten sind die Bullen nämlich verschärft hinter unseren Leuten her. Du kannst selbst in dieser Gegend keinen Raum in einem Gasthaus mehr mieten, weil die Wirte Schiss haben, ihre Konzession zu verlieren. Aber es gibt genügend abgelegene Gebäude, deren Besitzer gerne die paar Kröten einstecken, die sie von unseren Kameraden als Miete bekommen, und die halten dicht. Wenn die Polypen tatsächlich mal eines unserer Verstecke ausheben, haben die Besitzer natürlich keine Ahnung, wer ihre Mieter waren.«
    Rechmann grinste. Gerade weil die freien Kameradschaften aus für ihn unerklärlichen Gründen seit einigen Monaten von der Justiz besonders eifrig verfolgt wurden, machte es ihm besonderen
Spaß, die Polizei an der Nase herumzuführen. Vor einigen Jahren hatte er sich Rudolf Feiling anschließen wollen, der damals als der neue Führer der Bewegung gegolten hatte. Nun war er froh, es nicht getan zu haben. Feiling war ein jämmerlicher kleiner Wicht gewesen im Vergleich zu dem Mann, für den er jetzt arbeitete. Außerdem war der selbsternannte Führer spurlos verschwunden, nachdem sein Versteck bei München ausgeräuchert worden war. Nicht wenige, die damals an ihn geglaubt hatten und sich nun von ihm verraten fühlten, spotteten, dass der Kerl, anstatt die nationale Revolution voranzutreiben, irgendwo in der Karibik säße und sich von braunhäutigen Mädchen Rumcocktails servieren lasse.
    Mit einem Schnauben beendete Rechmann seinen gedanklichen Ausflug in die Vergangenheit und stieg aus. Jasten schob die rechte Hand in die Jackentasche, umklammerte den Kolben seiner Pistole und folgte ihm. Er hatte bislang kaum etwas mit der rechten Szene zu tun gehabt, im Grunde war er ein kleiner Krimineller, dessen besondere Fähigkeiten Geerd Sedersen veranlasst hatten, ihn in seinen Stab aufzunehmen.
    Kurz vor der schief in den Angeln hängenden Tür blieb Rechmann stehen und rief: »He, ihr könnt aufmachen! Wir sind keine Bullen!«
    Unterdrücktes Gelächter klang auf. »Die haben wir auch nicht erwartet, Kamerad Walter. Kommt rein! Kamerad Robert wird euren Wagen zu einem Schuppen in der Nähe bringen und dort unterstellen. Du willst doch nicht, dass jemand euer Kennzeichen sieht und sich merkt.«
    Da Rechmann sich seine Nummernschilder nach Bedarf in einer geheimen Werkstatt anfertigte und mit gefälschten Prüfplaketten versah, hätte ihn das nicht sonderlich gestört. Diese Tatsache ging die Kameraden hier in Sachsen-Anhalt jedoch nichts an. Daher warf er einem der Burschen, die auf ihn zukamen, den Autoschlüssel zu.

    »Hier! Pass aber gut auf den Wagen auf. Für jede Beule, die du hineinfährst, bekommst du eine von mir.«
    »Keine Sorge, Robert kann mit Autos umgehen. Er ist einer unserer Fahrer, wenn wir zu größeren Aktionen unterwegs sind«, beruhigte ihn Lutz Dunker, der Anführer der Gruppe.
    Rechmann folgte dem Mann ins Haus. Auch innen wirkte das Gebäude nicht gerade wohnlich. Nur in einem Raum standen ein paar

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