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Die geheime Waffe

Die geheime Waffe

Titel: Die geheime Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Marni
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das sage ich dir!«
    Jasten traute es seinem hünenhaften Begleiter zu, den Schläger mitten aus der Schar seiner Freunde herauszuholen und zu verprügeln. Rechmann war stark wie ein Bär und fürchtete sich vor nichts und niemandem.
    »Hoffentlich laufen uns diese Kerle nicht noch einmal über den Weg!« Jasten blickte besorgt nach hinten, doch von den Neonazis war nichts mehr zu sehen. Mittlerweile hatten sie ihr Ziel fast erreicht. Nicht weit vom Stadtrand waren vor einigen Jahren mehrere Plattenbauten aufwendig renoviert worden, und wer es sich leisten konnte, hier zu wohnen, zählte zu der kleinen Schicht in dieser Gegend, die weit besser verdiente als der überwiegende Rest. Das verrieten schon die neben der Straße geparkten Autos, die größtenteils zur gehobenen Mittelklasse gehörten.
    Rechmann stellte den Kastenwagen ab und sah auf seine
Armbanduhr. »Ich glaube, wir können.« Mit diesen Worten stieg er aus, öffnete die hintere Tür und holte einen Werkzeugkasten heraus. Ebenso wie Jasten hatte er einen blauen Monteuranzug über seine normale Kleidung gezogen. Er zog zwei Paar Arbeitshandschuhe aus dem Werkzeugkasten und warf ein Paar seinem Kumpan zu.
    »Hier, zieh die Dinger an! Oder willst du Fingerabdrücke hinterlassen?« Danach reichte er Jasten eine Pudelmütze und setzte selbst ebenfalls eine auf. »Das ist für die Haare. Wenn die Wohnung durchsucht wird, dürfen sie nichts finden, das auf uns hindeutet. Wenn du also in der Nase popelst, lass es nicht auf den Teppich fallen.« Rechmann packte grinsend seinen Werkzeugkasten, ging auf das mehrstöckige Wohnhaus zu und suchte auf dem Klingelbrett nach dem Namensschild. Das war nicht schwer, denn das entsprechende Schild war erst vor kurzem angebracht worden und stach unter den anderen hervor. Grinsend drückte er auf den Klingelknopf und zählte dabei in Gedanken bis fünf.
    »Damit kriegst du sogar einen Toten wieder wach«, spottete Jasten, hielt aber sofort den Mund, als sich eine Frauenstimme meldete. »Wer ist da?«
    »Wir sind vom Gaswerk. Irgendwo ist eine Leitung undicht, und wir müssen nachsehen, ob das bei Ihnen ist!«
    Die Frau entriegelte die Tür. Ohne den Lift zu beachten, stiegen Rechmann und Jasten die Treppe hoch und standen kurz darauf vor einer Wohnungstür, auf der der Name Gans stand. Auf Rechmanns Wink läutete Jasten.
    Die Tür wurde so schnell geöffnet, als hätte die Frau bereits dahinter gewartet. Sie war etwa vierzig Jahre alt, klein und zierlich gebaut und hatte ein spitzes Gesicht, das jede Farbe verloren zu haben schien.
    »Was ist mit dem Gas?«, fragte sie ängstlich und schnupperte. »Also, ich rieche nichts!«
    »Das können Sie auch nicht. Das Zeug ist leider völlig geruchlos.
Lassen Sie mich mal sehen.« Rechmann schob die Frau beiseite und trat ein. Sein Kumpan folgte ihm und zog die Tür hinter sich zu.
    »Wo ist die Küche?«, fragte Rechmann.
    Die Frau zeigte auf eine Tür und drehte ihm dabei den Rücken zu. In dem Augenblick packte Rechmann sie von hinten und hielt ihr den Mund zu.
    »Im Werkzeugkoffer ist Klebeband!«, wies er Jasten an. Dieser holte es samt einer Schere heraus, und bevor die Frau es sich versah, hatten ihr die beiden Männer einen breiten Streifen Isolierband über den Mund geklebt. Trotzdem versuchte sie noch zu schreien, doch sie brachte nur noch ein dumpfes Lallen hervor.
    »Wenn du nicht aufhörst, kleben wir dir auch noch die Nase zu!« Die Frau war nun so eingeschüchtert, dass sie sich widerstandslos die Arme fesseln ließ. Dann setzten die Männer sie auf einen Stuhl und banden ihre Fußknöchel daran fest.
    »Das ging ja wie geschmiert!« Rechmann klopfte seinem Kumpan zufrieden auf die Schulter und blickte dann auf seine Uhr. »Jetzt müssen wir nur noch warten, bis der richtige Fisch ins Netz schwimmt.«
    »Wird das lange dauern?«
    »Ein, zwei Stunden.«
    »Und so lange sollen wir uns die Beine in den Leib stehen? Ich wüsste Besseres mit der Zeit anzufangen.«
    »Was denn?«
    Der Blick, mit dem Jasten die gefesselte Frau betrachtete, sagte Rechmann genug. »Du willst die Alte pimpern? Hier in der Wohnung geht das nicht, wir dürfen keine Spuren hinterlassen. Wenn die Bullen auf die Idee kommen, hier könnte so etwas passiert sein, suchen sie doppelt genau.«
    Jasten fluchte leise, nickte aber. Sein Kumpan kümmerte sich nicht weiter um ihn, sondern sah sich in der Wohnung um. Zwei der fünf Zimmer waren zum Schlafen eingerichtet,
ein weiteres als Wohnzimmer und das vierte

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