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Die geheimen Jahre

Titel: Die geheimen Jahre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith Lennox
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Cottages haben offene Feuerstellen. Da ist er doch noch besser, oder?«
    Ein wenig beschwichtigt, drehte sie sich zu ihm um. Er begann, mit seinem Taschentuch den Ruß von ihrem Gesicht zu wischen.
    Â»Ich wollte eine Pastete für dich machen«, sagte sie schmollend.
    Er warf einen Blick auf das Gericht im Backrohr. Der Teig sah grau und hart aus, und die geriffelten Ränder waren eingesunken.
    Ein wenig unsicher antwortete Daniel: »Sie sieht köstlich aus. Trockne dir das Gesicht ab, Liebling, ich werde den Ofen anzünden.«
    Während er den nassen Torf herausholte und trockenen hineingab, kämmte sich Fay und puderte sich die Nase. Ihr war heiß, sie war verärgert und niedergeschlagen.
    Als das Feuer angegangen und der Ofen warm wurde, sagte Daniel: »Ich hab dir ein Geschenk mitgebracht. Eigentlich ist es für uns beide, aber du kannst es benutzen, wann immer du willst.«
    Er sah sehr zufrieden mit sich aus. Langsam, den Ruß von ihrem Kleid klopfend, folgte ihm Fay in den Hof hinaus.
    Â»Schau«, sagte Daniel.
    Sie folgte seinem Blick. An der Mauer lehnte ein Fahrrad.
    Â»Ich weiß, daß du keine allzu große Lust hast, auf dem alten Nelson zu reiten, also hab ich mir gedacht, das wär das Richtige. Damit kommst du ein bißchen weiter herum. Ich hab’s in Ely gekauft. Es muß nur neu angestrichen werden, das ist alles.«
    Â»Aber ich kann doch gar nicht radfahren«, antwortete Fay erschrocken.
    Â»Ich weiß.« Daniel nahm sie in die Arme. »Ich bring’s dir bei.«
    Sie ließ sich zu dem Fahrrad hinüberführen. Die Räder schienen riesig, der Sattel Meilen vom Boden entfernt zu sein. Außerdem hatte es eine Querstange.
    Â»Ich hab nicht die richtigen Kleider dafür an – mein Rock wird zerreißen …«
    Â»Du kannst meine alte Kordhose anziehen.« Daniel hob das Fahrrad hoch und ließ zur Probe die Pedale kreisen.
    Â»Krempel einfach die Hosenbeine hoch. Komm Fay – jetzt ist deine erste Unterrichtsstunde.«
    Â»Eine Hose «, sagte sie kleinlaut. Sie hatte noch nie eine Hose getragen.
    Er grinste. »Ja, eine Hose. Sonst ruinierst du dir deine guten Kleider.«
    Als sie fünf Minuten später aus dem Schlafzimmer zurückkam, trug Fay die alte und oft geflickte Kordhose ihres Mannes, die in der Taille mit einem Gürtel und an den Fesseln mit Schnüren zusammengebunden wurde.
    Â»Ich sehe lächerlich aus.«
    Â»Du siehst hinreißend aus.« Der Ausdruck in seinem Gesicht verriet, daß er die Wahrheit sagte. Daß sie, obwohl sie sich selbst häßlich und albern vorkam, für Daniel immer schön war. Sie verspürte ein angenehm prickelndes Gefühl angesichts der Macht, die sie über ihn besaß.
    Er hielt das Fahrrad fest. »Steig auf, Liebling. Ja, genau so. Jetzt nimmst du die Lenkstange, stellst die Füße auf die Pedale, und ich schieb dich.«
    Als das Fahrrad begann, sich zu bewegen, kreischte sie auf. Gackernd flatterten die Hühner davon, aber Daniel schob sie weiter.
    Â»Versuch zu treten, Fay. Tritt abwechselnd zuerst mit einem Fuß und dann mit dem anderen. Dann hast du’s bald raus.«
    Ihre Füße rutschten von den Pedalen ab, und als Daniel versuchte, den Sattel loszulassen, begann das Fahrrad gefährlich zu schwanken, bis er es wieder festhielt. Es war genauso schrecklich wie der Küchenherd, dachte Fay verärgert.
    Â»Weißt du«, sagte Daniel, als er wieder zu Atem kam. »Ich fahre, und du setzt dich auf die Stange. Vielleicht kriegst du dann das Gefühl dafür.«
    Als sie auf der Stange saß, beide Beine auf einer Seite herabhängen ließ und sich zwischen Daniels Händen am Lenker festhielt, fühlte sich Fay sehr unsicher. Aber als er zu treten begann, das Fahrrad Geschwindigkeit aufnahm und sie aus dem Hof und am Rand des Felds entlangfuhren, begann sie allmählich zu begreifen, wie es funktionierte. Sie kreischte immer noch, wenn sie um eine Ecke fuhren, und hielt immer noch die Augen zugekniffen, als sie schließlich in einer Staubwolke und mit quietschenden Bremsen wieder in den Hof einbogen. Aber die Geschwindigkeit war erregend und machte Spaß.
    Daniel stieg vom Sattel und fing Fay in seinen Armen auf. »Na? Wie findest du’s?«
    Seine Augen waren grün und glitzerten. Sie wußte, daß er sie begehrte, und überraschenderweise begehrte sie ihn auch. Dann sah sie die

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