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Die Geheimnisse der Therapeuten

Die Geheimnisse der Therapeuten

Titel: Die Geheimnisse der Therapeuten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christophe André
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Zwangsstörungen veröffentlicht? Ich muss mir den Artikel sofort auf der Verlagsseite ansehen. Es ist ja unglaublich, wie viele Artikel dieser Autor publiziert. Sein Name taucht dauernd auf. Ich werde mir mal seine Publikationsliste anschauen. Na, so was, es geht nicht mehr. Das muss der Router sein, der mal wieder spinnt. Schauen wir mal nach (ich durchquere das Wohnzimmer). Wir sollten darüber nachdenken, unseren Provider zu wechseln. Was machen denn die Schuhe hier? Ich werde sie sofort wegstellen. Ich habe diese Unordnung im Haus satt (Gang durch die Küche). Ah, das ist keine schlechte Idee. Ich werde einen Joghurt essen.«
    Tumult im Kopf
    In drei Minuten habe ich tausend Handlungen gedacht und keine einzige ausgeführt!
    Was Sie gerade gelesen haben, entspricht ungefähr dem, was in 180 Sekunden in meinem Kopf abläuft. In kaum drei Minuten habe ich mich damit abgeplagt, ein nichtexistentes Problem zu lösen (einen Zaun vor ein Haus zu setzen, das ich mit Sicherheit niemals kaufen werde, um einen Roller zu schützen, den ich noch gar nicht besitze!), habe mich anschließend von einer E-Mail ablenken lassen, die ich gar nicht vorhatte zu lesen, um mich dann, angelockt von einer vielversprechenden Studie und überkommen vom Wunsch nach Abwechslung am Schluss vor einem Joghurt wiederzufinden.
    In drei Minuten habe ich tausend Handlungen gedacht und keine einzige ausgeführt, abgesehen vom Joghurt! Der Tumult in meinem Kopf kann in manchen Phasen des Lebens quasi permanent sein.
    Menschen, die wie ich diese chronische Ablenkbarkeit kennen, wissen, wie unerträglich sie ist: Man fühlt sich am Ende ausgelaugt, obwohl man absolut nichts Konstruktives gemacht hat. Soweit ich zurückdenken kann, begleitet mich das Gefühl, dass mein Gehirn ständig rattert. Es war unerträglicherweise immer so. Während meines Studiums musste ich mit dem Lernen warten, bis ich so müde war, dass sich dieses Geschwätz ein wenig legte. Das begann im Allgemeinen gegen 23 Uhr. Und vor noch nicht allzu langer Zeit hielt ich es überhaupt nicht mehr aus. Ich fühlte mich wie ein echter Versager, weil ich nicht imstande war, das geschäftige Treiben meiner Gedanken zu kontrollieren und zur Ruhe zu kommen. Es musste mir gelingen, das abzustellen. Auf diese Weise habe ich gelernt … dass es unmöglich ist.
    Das geschäftige Treiben der Gedanken
    Sie haben bestimmt schon einmal versucht, nicht traurig zu sein, sich nicht von der Angst überwältigen zu lassen, denselben Gedanken nicht länger wiederzukäuen oder wirklich Selbstvertrauen zu haben. Und wie allen anderen Menschen ist es Ihnen nicht gelungen. Vielleicht haben Sie es sich sogar verübelt, dass es Ihnen nicht gelungen ist, diesen oder jenen Gedanken aus Ihrem Kopf zu vertreiben. Das ist nichts Ungewöhnliches. Einfach weil Sie, um eine störende Erinnerung zu vergessen, zwangsläufig an sie denken müssen (und dadurch erinnern Sie sich sogar noch mehr an sie!); um Ihre Ruhe zu bewahren, müssen Sie aufmerksam das kleinste Anzeichen von Nervosität beobachten (und die kleinste Spur von Ängstlichkeit macht Sie nervös!); um nicht mehr traurig zu sein, versuchen Sie auf andere Gedanken zu kommen, aber Sie wissen, dass Sie, wenn Sie Fernsehen gucken, es genau deshalb tun, weil Sie Ihre Traurigkeit vergessen wollen (die doppelt und dreifach zurückkehrt!).
    Den Versuch aufzugeben, unsere inneren Vorgänge unter Kontrolle zu bringen, scheint allerdings unserem gewohnten Verhalten zu widersprechen. Jedes Mal, wenn wir ein Problem haben, besteht seine Lösung darin, dass wir Änderungen an unserer Umgebung vornehmen. Wir sind daran gewöhnt, dass unsere Handlungen sichtbare Folgen haben. Aber das gilt nur für das, was sich im Äußeren abspielt. Bei allem, was sich in unserem Innern abspielt, gilt diese Regel nicht. Wir sind jedoch so sehr daran gewöhnt, dass sie funktioniert, dass wir immer nach demselben Muster vorgehen.
    Und manchmal gelingt es uns tatsächlich, unsere Gedanken oder Emotionen ein Stück weit zu verändern. Manchmal können wir uns ein wenig von dem ablenken, was uns unruhig oder traurig macht. Doch im Allgemeinen funktioniert das nicht sehr lange. Das Lästige bei psychologischen Problemen ist, dass alles, was Sie zur Tür hinauswerfen, über kurz oder lang zum Fenster wieder hereinkommt …
    Man kann seine Emotionen nicht

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