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Die Gehorsame

Die Gehorsame

Titel: Die Gehorsame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Molly Weatherfield
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später. Auf jeden Fall war es gar nicht schlecht.« Er ergriff mich am Ellbogen und führte mich zurück zu unseren Plätzen. Ich spürte, dass sich an meinem Strumpf eine Laufmasche bildete. Das wird ihm gefallen, dachte ich. Den Rest der Oper bekam ich kaum mit.
    Danach bestrafte und fickte er mich in der Limousine, die oben an Twin Peaks geparkt war, während der Fahrer uns stumm im Rückspiegel beobachtete. Und als er uns zum Haus zurückgefahren hatte, fragte Jonathan ihn, ob ich ihm als Trinkgeld einen blasen sollte. Natürlich war es nicht wirklich ein Trinkgeld – Jonathan wollte nur sehen, wie es war, wenn man über den Rückspiegel zuschaute –, aber dem Fahrer waren solche feineren Unterschiede wahrscheinlich egal. Auf jeden Fall wechselten sie die Plätze, beide bekamen, was sie wollten, und danach gab Jonathan ihm außer Geld auch noch den Rest Champagner, bevor wir ins Haus gingen.

4
    TROCKENFUTTER
    Ein paar Tage nach unserem Abend in der Oper klingelte das Telefon in Jonathans Arbeitszimmer. Er nahm ab, hörte einen Moment lang zu und begann dann, laut zu reden. »Doug, das ist lächerlich, die Klimaanlage funktioniert gut, es geht um eine kleine Korrektur, die ich schon eingeplant habe. Nein, dazu brauchen sie mich nicht. Ich kann ihnen über das Telefon Anweisungen geben. Ich brauche nicht die ganze Woche da zu sein, während sie alles installieren. Ja, ich habe zu tun. Nein. Nein, persönliche Dinge. Nein, das kann ich dir nicht sagen.«
    Er wartete ein bisschen, schob mich von seinem Schoß, so dass ich auf dem Boden vor ihm kniete, und streichelte mir geistesabwesend über den Kopf. Wahrscheinlich sprachen sie über eine Konferenzschaltung; seine Lebensqualität würde sich dramatisch verschlechtern, dachte ich, wenn diese Telefone eingebaute Kameras hätten.
    Auf jeden Fall stritt er mit Doug und dann etwa eine Viertelstunde lang mit Doug, Stan und Carol. Und am Ende versprach er, am nächsten Abend nach Chicago zu kommen, obwohl er darauf beharrte, dass er recht hatte und sie unrecht und es eigentlich unnötig sei, dass er hinfuhr. Aber sie hatten vereinbart, dass er sie durch die Installation führte, und danach wäre er dann endgültig fertig. Keine Anrufe mehr, und sie würden ihm auch auf keinen Fall die Reise nach Europa in zehn Tagen verderben – das war die Auktion, aber davon wussten sie natürlich nichts.
    Ich glaubte, dass ich jetzt endlich nach Chicago kommen würde, fand allerdings nicht, dass diese Fantasie in dem Augeblick allzu viel Sinn ergab, es sei denn, er würde unseren Trainingsplan auch dort einhalten. Aber gerade, als ich mit ihm darüber reden wollte, schrillte sein Wecker und erinnerte ihn daran, dass es Zeit für meinen Yogaunterricht war, also nahm er mir das Halsband ab und schickte mich aus dem Zimmer.
    Er war an jenem Abend sehr still und intensiv und erwähnte nichts von Veränderungen. Er war seltsam liebevoll, wenn man es so bezeichnen kann, dass er mich in jeder nur erdenklichen Weise fickte. Ich war erschöpft und wurde beinahe ohnmächtig. Er schlug mich mit seinem Gürtel, allerdings nur ganz leicht, und dann schickte er mich ins Bett.
    Am nächsten Morgen jedoch, nachdem ich ihm Frühstück gebracht und mein eigenes Frühstück zu seinen Füßen verzehrt hatte, brachte Mrs. Branden einen Mann herein, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Er war anders als alle andere Männer, die Jonathan besuchten, dachte ich. Er war dick, Ende fünfzig, und er trug eine geschmacklose blaue Polyesterhose und ein gelbes Lacoste-Hemd. Jonathan ließ mich seine Schuhe küssen – weiße Loafers! – und redete ihn mit »Sir Harold« an. Na gut, dachte ich. Das war bestimmt einer seiner Pornofilmfreunde. Einer dieser albern aussehenden Typen, vor denen er so viel Respekt hatte. Und der Mann sah wirklich albern aus. Ich hatte keine Ahnung, weshalb er zu Besuch kam, aber ich würde es eben abwarten müssen. Etwas anderes blieb mir schließlich nicht übrig.
    Er setzte sich in Jonathans Sessel. Jonathan setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber, ich kniete, meine Schultern in Höhe von Jonathans Knien. Mrs. Branden brachte Kaffee und Brötchen. Sir Harold tunkte die Brötchen in den Kaffee, schlang sie hinunter und redete. Er war Jonathan gegenüber liebevoll, fast väterlich, und Jonathan war sehr respektvoll. Sie redeten ein wenig übers Geschäft, über die guten alten Tage, die natürlich besser waren als die heutige Zeit, darüber, wie es Kate in Napa ging. Ihr Gespräch

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