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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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Journalisten die Botschaft stür-
    men ...«
    Milan gab einen kurzen bewunderungsvollen Pfeifton
    von sich.
    »Bei den Rußkis? Alle Achtung ... diese Kerle
    schrecken vor nichts zurück«, sagte er. »Und wer weiß
    noch davon?«
    »Die G.I.G.N.«, antwortete Odds. »Beeilt euch, es
    wird bestimmt nicht mehr lange dauern, bis man die
    Botschaft stürmen wird! Goldman und der junge Gayle
    werden euch im Chevrolet Research folgen.«
    Milan nickte, nahm seinen Kaugummi wieder in den
    Mund und zwinkerte seinem Vorgesetzten zu.
    »Wirklich nett von Ihnen, die guten Fälle für uns zu
    reservieren!« grinste er und sprang vom Schreibtisch
    runter.
    Als er sich Toland näherte, verblaßte sein Lächeln.
    »Nicht sehr geschwätzig, wie?«
    Ziemlich teilnahmslos beobachtete Odds diese erste
    Begegnung der beiden Männer, so als ginge das, was
    sich von nun an zwischen ihnen abspielen würde, ihn
    nichts mehr an. Einer der beiden würde den anderen
    zerstören, das stand fest, und Odds war es egal, wer üb-
    rigbleiben würde. Milan war ein geschickter und be-
    sonders für geheime Missionen geeigneter Sammler,
    und Toland genoß hohes Ansehen bei den Medien.
    Doch über keinen von beiden konnte man wirklich Kon-
    trolle ausüben. Beide lebten nur noch aus ein und dem-
    selben Grund: sie waren die Besten.
    Odds' persönlicher Ansicht nach reichte diese Be-
    gründung nicht aus, doch der Boß der Z.S.A. war ande-
    rer Meinung. Immer und überall verlangte Alexander
    Sirchos die höchste Perfektion, das Optimale, das große
    Können ... Allem Anschein nach hatte diese Taktik sich
    bestens bewährt, doch Odds war nach wie vor skep-
    tisch. Da man nur noch die Besten anheuerte, bekam
    man es zwangsläufig mit Bandenführern zu tun ... mit
    Männern, die sich keinerlei Anweisungen fügten. Und
    am Ende nahmen sie sich sogar das Recht heraus, selbst
    zu entscheiden, anstatt sich den Entscheidungen derje-
    nigen zu beugen, von denen sie bezahlt wurden.
    Längst hatte Milan, das mußte auch Odds zugeben,
    der Z.S.A. seinen Stempel aufgedrückt. Und wenn er
    hin und wieder um das Einverständnis seiner Vorge-
    setzten bat, so war das nicht einmal mehr eine Frage des
    Prinzips, sondern ganz einfach lächerlich.
    Und letzten Endes war David Tolands Beitritt nur
    eine neue Herausforderung für ihn. Wenn Milan diese
    Partie auch noch gewinnen würde, könnte nichts und
    niemand ihn mehr aufhalten.
    Odds stieß einen leisen Seufzer aus und nahm sich
    eine Zigarre aus der Schachtel. Zum Glück wußte Alex-
    ander Sirchos nichts über die momentane Situation in
    Frankreich. Er hatte keine Ahnung, daß die Z.S.A., ein
    wichtiges Glied in der Kette jener Organisationen, die
    ihm zur absoluten Macht verhelfen sollten, mit knapper
    Not einer Katastrophe entgangen war - wegen eines er-
    bärmlichen Journalisten und eines jungen Arabers, der
    gerade noch klug genug war, sich sein tägliches Brot zu
    verdienen.
    Als die beiden Sammler das Büro verließen, fragte
    Odds sich erneut, warum Mirko Milan die Dokumente,
    die er in Moussis Wohnung gefunden und gelesen ha-
    ben mußte, und den Tod des Arabers mit keinem Wort
    erwähnte. Ohne Zweifel war diese Verschwiegenheit
    ein weiterer Beweis seiner geheimen Absichten.
    Auf die gewagte Bemerkung von Pamela, die nun be-
    reits auf der untersten Treppenstufe stand, folgte ein
    Augenblick tiefer Bestürzung. Shelley spürte (oder
    glaubte zu spüren), wie sehr ihre jungen Komplizen von
    dieser wunderschönen Frau und ihrem Verhalten be-
    eindruckt waren. Mit einem Mal wußte sie nicht mehr,
    was sie tun sollte. Sogar Sunny, der Hysteriker der
    Bande, der sozusagen in einem Zustand ständiger Erre-
    gung war, schien plötzlich unentschlossen zu sein.
    Verwirrt und beschämt wie ein bei einer Unartigkeit er-
    tapptes Kind, hörte er auf, in seiner Lederhose zu ona-
    nieren.
    »Was ist, Sunny?« brüllte Shelley wütend. »Worauf
    wartest du noch?«
    Der jüngste der drei Rowdies zögerte. Pamela lächelte
    wie in ihrer Glanzzeit als Mannequin und ging auf ihn
    zu.
    »Du bist also Sunny?« fragte sie ohne die geringste
    Spur von Herausforderung oder Ironie in der Stimme.
    Der Besessene der Bande schien völlig verzweifelt zu
    sein. Er drehte sich zu seinen Freunden um, ganz so, als
    suchte er nach Hilfe, Zustimmung, Rat ... Der übermä-
    ßige Alkoholkonsum, der zuvor sämtliche Tabus und
    alle Furcht beseitigt hatte, trieb ihm nun die Tränen in
    die Augen.
    »Hol deinen Schwanz raus!« schrie Shelley

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