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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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Operation Ihrer Frau habe ich
    versagt. Genau wie der arme Russel, der seine Mißer-
    folge niemals überwinden kann. Warum also diese Ver-
    bissenheit? Ich sage es Ihnen noch einmal: Es gibt in Eu-
    ropa mindestens zwanzig hervorragende Chirurgen, die
    mit den Techniken der Transplantation vertraut sind
    und denen dieser Eingriff höchstwahrscheinlich gelin-
    gen wird.«
    »Höchstwahrscheinlich«, betonte der Milliardär.
    »Nun ist es an mir, Ihnen eine Frage zu stellen, Doktor
    Zorski.«
    Der Chirurg schwieg und hörte Sirchos aufmerksam
    zu.
    »Nehmen wir an, diese Herztransplantation mißlingt,
    wären Sie in dem Fall bereit, die Transplantation von
    Pamelas Kopf auf einen anderen Körper zu versuchen?«
    Zorski riß den Mund auf, doch er bekam keine Luft
    mehr. Sehr genau betrachtete er das Gesicht des Mil-
    liardärs, um möglicherweise einen letzten Ausweg
    darin zu entdecken, aber die Maske blieb undurchdring-
    lich. Dies alles war vollkommen absurd. Seines Wissens
    war eine solch unglaubliche Transplantation noch nie
    mit einem Menschen versucht worden, und nun schlug
    Sirchos ihm allen Ernstes den großen Coup mit seiner
    Frau vor, an der er doch mehr zu hängen vorgab als an
    irgend etwas anderem auf der ganzen Welt ... Und vor
    einigen Minuten noch hatte der Chirurg behauptet, er
    wolle ihre vorhergehende Abmachung nicht einhalten
    und auf das Geld und den Ruhm verzichten, den Sir-
    chos' wirtschaftliche Macht ihm gewährleisten würde.
    Zorski hatte plötzlich den Eindruck, jeder von ihnen
    beiden würde auf seiner hinterhältigen Position behar-
    ren und noch schrecklichere Wahrheiten hinter stich-
    haltigen Argumenten verbergen.
    »Ich möchte wenigstens, daß Sie den Chirurgen aus-
    suchen, der den Eingriff vornehmen soll, und ihm dabei
    assistieren«, sagte Sirchos schließlich. »Und ich flehe
    Sie ebenfalls an, Pamelas Transport zu überwachen und
    Ihre Entscheidung im Flugzeug noch einmal zu über-
    denken.«
    Natürlich konnte Zorski Sirchos keine dieser beiden
    letzten Bitten abschlagen. Was den Rest anging, be-
    schloß er, seine Antwort auf später zu verschieben ...
    Als er das Büro verließ, hatte der Chirurg das unan-
    genehme Gefühl, Sirchos hätte ihn soeben aus einem

Flugzeug geworfen und einzig und allein der Milliardär
    könnte entscheiden, ob der Fallschirm, mit dem er aus-
    gerüstet war, sich öffnen würde oder nicht.
    Dreißigstes Kapitel
    Mescard wurde ungeduldig:
    »Sag mal, Gege, ich hatte dich für schneller gehal-
    ten.«
    Gege, sechzig Jahre alt und ein Ganove der alten
    Schule, konzentrierte sich auf das widerspenstige
    Schloß und schwitzte wie ein Affe. Mit einem Knie am
    Boden hantierte er mit dem Dietrich und dem Magnet
    herum, ließ seine Zunge kreisen und mühte sich seit gut
    fünf Minuten ab. Von Zeit zu Zeit stieß er einen unver-
    ständlichen Fluch aus, den ein Außenstehender, der
    nichts von Geges Treue zu Courbevoie wußte, wahr-
    scheinlich für einen regionalen Dialekt gehalten hätte.
    »Mit meinen Keilen und der Stange hätte ich dieses
    verdammte Ding längst geöffnet«, knurrte der alte Ein-
    brecher leise vor sich hin. »Auf den ersten Blick sieht's
    kinderleicht aus, aber in Wirklichkeit ... Nun, halt so
    eine moderne Vorrichtung!«
    Mit dem Hemdsärmel wischte er sich den Schweiß
    von der Stirn. Inspektor Mescard stieß einen langen
    Seufzer aus und kreuzte die Arme. Früher war der
    Himmelsstürmer Gege der Schrecken aller Urlauber, die
    Plage aller Wochenendhäuschen, ein wirklicher Artist.
    Kein Schloß widerstand ihm. Von Bricard über Fichet
    bis nach City kannte er sich aus wie in seiner eigenen
    Hosentasche. Ohne diesen schrecklichen Husten, den
    er sich bei seinem letzten Aufenthalt im Knast geholt
    hatte, hätte der Unermüdliche sich bestimmt nicht so
    schnell zurückgezogen. Die Panzertüren, Sicherheits-
    schlösser und Alarmanlagen belustigten ihn eher, doch
    der blutdurchsetzte Schleim, den er regelmäßig ins
    Waschbecken seiner vorstädtischen Behausung spuck-
    te, gab ihm zu verstehen, daß es höchste Zeit war, sich
    zur Ruhe zu setzen.
    Mescard, ein noch junger Inspektor voller Bewunde-
    rung für jede handwerkliche Arbeit, hatte ihn bereits
    zweimal gelobt, nach dem alten Prinzip: besser ein guter
    Einbrecher als ein Haussuchungsbefehl. Jetzt spielte
    Gege ihm den Ball zurück. Doch auch wenn er einige
    Fortschritte gemacht hatte, so hatte er dennoch erheb-
    lich an Durchschlagskraft verloren.
    »Ich lasse dir meine Adresse

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