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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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gemunkelt, daß du und dein Brüderchen
    gern in kaltem Fleisch rumfummeln. Und daß der große
    Milan euch mit den Leichen beliefert.«
    Der Gnom lachte noch lauter. Vitos Runzeln wurde
    seltsam grau. In seiner Hosentasche löste er bereits den
    Haken seines Springmessers. Der Gnom hob den Faust-
    ring.
    »Ein bißchen Training gefällig, Vito?«
    Plötzlich tauchte erneut Ranky auf.
    »Komm, Banane! Bismark erwartet dich.«
    Sechstes Kapitel
    Mark Zorski leerte eine letzte Tasse Kaffee, während
    Hugo Russel Pamela Sirchos' Brustkorb zum dritten Mal
    öffnete. Zorski setzte die Tasse nieder, zog sich erneut
    die Schutzmaske über den Mund und näherte sich dem
    Körper des Stars. Diesmal gab es bei der Operation nur
    einen einzigen Zuschauer: Alexander Sirchos, der, dis-
    kret im Hintergrund, in der letzten Reihe hinter der
    Glaswand Platz genommen hatte. Einen Moment lang
    beobachtete Zorski Pamelas Herz, hob den Kopf und
    sah Russels ängstlichen Blick. Das Herz war in sehr
    schlechtem Zustand. Es wies einen großen grauen Fleck
    auf, der auf ein Absterben des Gewebes schließen ließ.
    Auch längst der Nahtstiche war das Gewebe bereits ab-
    gestorben. Zorski seufzte. Mit den Fingerspitzen klopfte
    er auf die zu ersetzende Herzklappe. Ständig wischte
    eine Krankenschwester Hugo Russel den Schweiß von
    der Stirn. Pamelas Herzmuskel schien tatsächlich so
    schwach zu sein, daß kein Chirurg auf der Welt das Ri-
    siko eingegangen wäre, einen dritten Eingriff vorzu-
    nehmen.
    Zorski hatte sich für ein Kunststofftransplantat ent-
    schieden. Unter den verblüfften Blicken seines Assi-
    stenten begann er mit der Operation. Er ersetzte die
    Herzklappe und befestigte ein Maximum an gesundem
    Gewebe an der Öffnung des Transplantats. In der Ge-
    schichte der Herzchirurgie hatte noch nie zuvor ein Arzt
    eine solche kompakte Naht zustande gebracht. Russel
    war schweißgebadet. Zusätzlich verstärkte Zorski die
    Naht durch einen Dacron-Schutz, den er über die Nar-
    ben legte. Er arbeitete mit außergewöhnlicher Fingerfer-
    tigkeit und Schnelligkeit. Es war, als würde er im Ver-
    lauf der Operation etwas Neues erfinden, etwas Neues
    schaffen, und den Augenzeugen seiner großen Leistun-
    gen gab er das Gefühl, eher einen Bildhauer als einen
    überdurchschnittlich begabten Handwerker bei dessen
    Tätigkeit zu beobachten.
    Während der ganzen Operation sagte Zorski nur ei-
    nen einzigen Satz: »Der Druck auf die Herzklappe ist zu
    groß. Ich werde eine Abzweigung vornehmen und
    eine zweite Klappe einsetzen.«
    Beinahe wäre Russel vor Überraschung auf der Stelle
    tot umgefallen. Fast zwei Stunden lang operierte Zorski
    Pamelas Herz; dann richtete er sich endlich auf und gab
    Russel den Befehl, den Brustkasten erneut zu schließen.
    Russel hatte, obwohl er auch nicht gerade der erstbeste
    Chirurg war, den Eindruck, seine erste praktische Lehr-
    stunde hinter sich gebracht zu haben.
    »Ich glaube, diesmal wird es halten«, murmelte Rüs-
    sel.
    Zorski sah ihn mit völlig ausdruckslosen Augen an
    und ging hinaus. Alexander Sirchos erwartete ihn am
    Ausgang des Operationssaals.
    Bismarks riesiger weißer Arsch bewegte sich wild auf
    und ab. Der Apache mußte sich auf die Zehenspitzen
    stellen, um das Mädchen, das auf einer Kante des Reso-
    paltisches hockte, vögeln zu können. Er fickte sie wie
    ein Pferd. Von Zeit zu Zeit warf er den Kopf nach hin-
    ten, schüttelte die roten Haare und stieß eine Art Wie-
    hern aus. Ranky schaute dem Schauspiel zu und fuhr
    sich immer wieder mit der Zunge über die rissigen Lip-
    pen.
    Vito konnte sich nicht erinnern, dieses Mädchen
    schon einmal gesehen zu haben. Aber im Gegensatz zu
    Bismark war sie sehr schön.
    »Na, Banane, kriegst 'nen Steifen?« grinste Ranky.
    Mit knapper Not entging der Bursche Vitos Schlag ins
    Gesicht.
    »Geh und wichs dir einen, Rotznase!«
    Mit beiden Händen kramte Ranky seinen Schwanz
    und die Eier aus seiner Jeans.
    »Willste mal kurz anfassen, Banane? Man erzählt sich
    doch, du wärst ein phantastischer Lutscher!«
    Ranky sprang nach hinten. Die Klinge von Vitos
    Springmesser streifte seinen Oberschenkel. Frech
    lutschte der Junge seinen Mittelfinger und zeigte damit
    auf Vito.
    Während er weiterfickte, knurrte Bismark gereizt und
    drehte sich zu Vito um.
    »Du willst mit mir sprechen?«
    Das Schauspiel war zugleich grotesk und beeindruk-
    kend. Bismark deutete auf einen kaputten Sessel.
    »Setz dich. Ich hör dir zu.«
    Vorsichtig hockte Vito sich

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