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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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auf die Sesselkante. Bis-
    mark hatte seinen Rhythmus deutlich beschleunigt. Er
    fickte wie rasend. Das Mädchen klammerte sich an ihn,
    ohne einen Laut von sich zu geben.

    »Und?« fragte Bismark ungeduldig. »Du bist doch
    wohl nicht hergekommen, um zu sehen, wie ich diese
    Nutte bearbeite?«
    Vito schluckte mühsam.
    »Es gibt Arbeit.«
    »Was für 'ne Arbeit?«
    »Ein Sammler.«
    Plötzlich löste sich Bismark von seiner Partnerin und
    ejakulierte auf ihren Bauch. Er hatte einen riesigen,
    überlangen Schwanz, der so knorrig wie ein Rebstock
    war. Er schob ihn in seine Lederhose zurück und gab
    dem Mädchen einen Klaps auf den Hintern.
    »Los, Kleine, hau ab! Ich hab zu tun.«
    Schamlos krümmte sich das Mädchen. Spermatrop-
    fen perlten über ihre Schamhaare.
    »Darf ich heute abend mit dir zur Corrida?« bettelte
    sie.
    »Nein, du gehst schön brav mit Lollipop und Pissette
    auf den Strich.«
    Damit war jede Diskussion beendet. Das Mädchen
    seufzte enttäuscht und ging tänzelnden Schrittes da-
    von.
    »Schickt Milan dich?«
    Vito nickte.
    »Und was sollen wir mit deinem Geier anstellen?«
    Vergnügt ließ er den Daumen unter dem Kinn ent-
    langgleiten.
    »Nein. Nur sein Material soll zerstört werden. Der
    Wagen und die Geräte.«
    »Und der Kerl soll nicht umgelegt werden?« fragte
    Bismark erstaunt.
    »Nein. Das möchte Milan auf keinen Fall.«
    »Und wann soll's über die Bühne gehen?« fragte Bis-
    mark und zog den Reißverschluß seiner Hose hoch.
    »Heute nacht«, seufzte Vito.
    Bismark trat näher, wie üblich grinsend. Brutal packte
    er Vito an den fettigen Haaren und riß seinen Kopf nach
    hinten. Vito jammerte. Bismark beugte sich über ihn, als
    wollte er ihn küssen.
    »Was stellt ihr euch in euren verdammten Köpfen
    bloß vor?« brüllte der Häuptling der Apachen. »Daß ich
    diesem Blödmann von Milan ständig zur Verfügung
    stehe? Daß er nur mit den Fingern zu schnippen braucht
    und ich prompt antrete ...?«
    »Es ist die Gewerkschaft, die bezahlt!« fügte Vito
    rasch hinzu.
    Bismark lockerte seinen Griff, hob sein Opfer hoch
    und brachte dessen Frisur mit der flachen Hand wieder
    in Ordnung.
    »Das hättest du gleich sagen sollen«, flüsterte er sal-
    bungsvoll. »Warum hast du den Mund nicht aufge-
    macht?«
    Mit einem kräftigen Ruck stieß der Häuptling Vito in
    den Sessel zurück.
    »Du weißt ganz genau, daß ich Milan nichts abschla-
    gen kann«, erklärte Bismark und nahm eine Flasche
    Whisky aus einem alten Koffer. »Milan ist wie ein Bru-
    der für mich.«
    In Wirklichkeit haßten die beiden sich. Eine alte Ge-
    schichte, die bis in ihre Kindheit zurückging. Alle wuß-
    ten, daß Milan, sofern er es nicht vorgezogen hätte, sei-
    ne Macht anderswo auszuüben, Bismarks Stelle einge-
    nommen hätte und König der Ratten, Kaiser im Wun-
    derland geworden wäre. Vito wußte auch, daß gewisse
    Wunden nie ganz verheilten. Bei der erstbesten Gele-
    genheit würde Bismark Milan beweisen, daß er der
    Stärkere von beiden war. Auch Milan wußte das.
    Vito begriff überhaupt nichts mehr. Er griff nach der
    Flasche, die Bismark ihm hinhielt.
    »Hast du das Geld mitgebracht?« fragte Bismark un-
    geniert.
    Mit der flachen Hand wischte Vito über die Öffnung
    des Flaschenhalses.
    »Einen Vorschuß bekommst du, wenn du den Auf-
    trag annimmst. Den Rest nach erfolgreichem Ab-
    schluß.«
    Vito nahm einen Schluck Whisky. Bismark kam er-
    neut näher, packte die Flasche, hielt sie senkrecht und
    zwang Vito zu trinken.
    »Trink, Hurensohn!« murmelte Bismark. »Trink auf
    mein Wohl!«
    Vito bekam fast keine Luft mehr und schielte auf den
    in Bismarks linke Hand eintätowierten Skorpion. Vor
    Jahren hatte sein Bruder Milan ihm immer wieder ge-
    sagt: >Von vorn sehen die Skorpione völlig ungefährlich aus, doch in ihrem Rücken halten sie ihr tödliches Gift
    versteckt. Der erste Skorpion wurde am Tag der Toten
    geboren !<
    Mark Zorski war es gewohnt, es mit den Mächtigen die-
    ser Welt zu tun zu haben. In diesem strahlenden Mikro-
    kosmos, in diesen Sphären der absoluten Macht hatte er
    die schrecklichsten und außergewöhnlichsten Men-
    schen kennengelernt, aber niemand hatte ihn so sehr
    beeindruckt wie Alexander Sirchos. Der Milliardär
    schien aus reinstem Stahl zu sein. Von seinen silber-
    grauen Schläfen, die sich wie zwei Pfeile in sein tief-
    schwarzes Haar bohrten, bis zu seinen metallgrauen
    Augen wirkte Sirchos wie der perfekte Androide, wie
    eine vollkommene,

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