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Die Geier

Die Geier

Titel: Die Geier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joel Houssin
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militärische Vormachtstellung
    im All zu beteiligen. Jedenfalls nicht mehr als wir! Die
    Kosten? Unermeßlich! Der Gewinn? Gleich Null! Wie
    wir wollen auch sie, daß der Krieg sich anderswo ab-
    spielt. Vergessen Sie nicht, daß unsere wie ihre Interes-
    sen in diesem Punkt dieselben sind. Was die Presse-
    kampagnen angeht, vor deren Folgen Sie sich so sehr zu
    fürchten scheinen ... Die Presse kontrollieren wir hier
    wie dort.«
    Unruhig, so als leide er an Hämorrhoiden, rutschte
    der dritte Mann auf seinem Stuhl hin und her.
    »Trotzdem ...«, meinte er zögernd, »sind die Bezie-
    hungen zu Israel oft sehr problematisch ...«
    »Unsinn!« entgegnete Sirchos. »Sie verwechseln die
    Medieninformationen mit den CIA-Berichten. Israel
    wartet. Wir sind noch nicht ganz so weit. Also warten
    sie ...«
    Nach wie vor zweifelnd schauten sich die drei Män-
    ner an.
    »Los!« ärgerte sich Sirchos. »Rücken Sie doch endlich
    mit der Sprache heraus! Was ist nicht in Ordnung?«
    »Unsere Gesellschaften sind der Ansicht, daß die
    Verantwortung für ein solches Projekt vernünftiger-
    weise nicht auf den Schultern eines einzigen Mannes la-
    sten darf. Die Risiken sind, prozentual gesehen, zu
    groß.«
    »Risiken? Welche Risiken?«
    »In dem Wort >Mensch< vereinen sich alle Risiken«,
    erklärte der andere. »Auch Sie sind vor Fehlern nicht
    gefeit ...«
    »Habe ich bisher auch nur einen einzigen Fehler be-
    gangen?« fragte Sirchos schroff.
    »Jeder Mensch begeht irgendwann einen Fehler.«
    »Ich nicht! Nichts und niemand werden mich je von
    meinem Weg abbringen. Versuchen Sie, Ihre Komitees
    davon zu überzeugen!«
    »Wir werden es versuchen«, seufzte einer der Män-
    ner.
    Steve Odds war dabei, die Verteilung der neuen
    Z.S.A.-Fahrzeuge zu prüfen, als Mouss sich erstmals
    seit dem Versand des Fotos meldete. Odds ließ das Te-
    lefon dreimal klingeln, bevor er abhob. Eine alte Ge-
    wohnheit aus jener Zeit, als er sozusagen ohne einen
    einzigen Pfennig seine erste Frachtgesellschaft gegrün-
    det hatte und selbst rund um die Uhr am Apparat saß
    und auf Anrufe wartete, was er sich jedoch nicht an-
    merken lassen wollte.
    Seitdem war er sechzig Kilo schwerer und etliche Mil-
    liarden reicher geworden, doch das Telefon ließ er im-
    mer noch dreimal klingeln.
    »Monsieur Odds?« fragte Mouss. »Steve Odds?«
    Der Boß der Z.S.A. runzelte die Stirn. Er starrte den
    Apparat an, als wüßte er nicht, wie er funktionierte. Die
    Nummer dieser Direktverbindung kannten nur die Team-
    chefs, die sich ihrer aber nur in äußerst dringenden
    Fällen bedienten, sowie einige wenige Persönlichkeiten,
    in der Hauptsache Politiker, deren Einfluß diese Aus-
    nahme rechtfertigte. Auch Odds' Geliebte kannte diese
    Nummer. Aber diese Stimme hatte er nie zuvor ge-
    hört ...
    »Hallo?« fragte die Stimme beunruhigt.
    »Ja, hier Steve Odds«, knurrte der Dicke.
    »Monsieur Odds!« frohlockte Mouss am anderen
    Ende der Leitung. »Sie können sich nicht vorstellen, wie
    sehr es mich freut, mit Ihnen zu sprechen.«
    Odds begriff sofort, mit wem er es zu tun hatte.
    »Wer sind Sie?«
    »Ein Hobbyfotograf«, gluckste Mouss. »Vor kurzem
    hatte ich das Vergnügen, Ihnen eines meiner Lieblings-
    fotos schicken zu können. Erinnern Sie sich?«
    »Ja. Was haben Sie damit vor?«
    »Nun ...! Eigentlich nichts Besonderes. Ich finde, es
    ist ein wenig unscharf, ziemlich unterbelichtet. Künstle-
    risch gesehen ein sehr schlechtes Bild. Ich schenke es
    Ihnen, Monsieur Odds!«
    Odds kaute an dem Inhalt eines hohlen Zahns hinten
    im Mund.
    »Ich habe noch andere Bilder, und die möchte ich
    verkaufen«, sagte Mouss.
    »Ich bin nicht daran interessiert«, murmelte Odds mit
    einer Spur Trägheit in der Stimme.
    »Das kommt noch, davon bin ich überzeugt«, lachte
    die Stimme. »Sie sind nämlich nicht der Mann, der sich
    die Gelegenheit zur Förderung eines Talents entgehen
    läßt.«
    »Sie sollten dem Innenministerium Ihre Ware zum
    Verkauf anbieten. Bei Unfällen ist einzig und allein die
    Polizei zuständig.«
    »Unfälle nennen Sie das, Monsieur Odds? Es tut mir
    leid, aber in diesem Punkt bin ich nicht ganz Ihrer Mei-
    nung. Ihre Sammler haben in jener Nacht mehrere Ma-
    nifestanten absichtlich umgebracht. Diese Morde haben
    sie als banale Autounfälle getarnt, und die Organe der
    Opfer haben sie an die umliegenden Hospitäler gelie-
    fert ...«
    »Reinste Erfindung!«
    »Ich habe mich nicht damit begnügt, Schlüsse aus
    diesen Bildern zu ziehen, auf

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