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Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ivy Paul
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an.
    „Dein Geheimnis ist sicher bei mir“, meinte Bonnet gönnerhaft. „Bei Mr. Chiao-Ho bist du gut aufgehoben.“
    Lizzie protestierte. „Ich habe nicht vor, mich von Mr. Chiao-Ho aushalten zu lassen.“
    Bonnet legte seinen Kopf schief.
    „Mädchen, ich habe Augen im Kopf. Dachtest du, es fällt niemandem auf, dass ihr euch in der Nische an Deck küsst? Es klettern oft genug Männer in der Takelage herum.“
    Der kleinwüchsige Mann lachte über Lizzies Schreck. Sie hatte in der Tat völlig ignoriert, dass ihre Liebkosungen von oben beobachtet werden konnten. Sie räusperte sich und lenkte ihre Aufmerksamkeit auf die Kartoffel in ihrer Hand. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass diese sorgfältig geschält war, warf sie die Knolle in den Topf. Das Wasser schwappte über den Rand und verdampfte zischend auf der heißen Herdplatte.
     
    Jeremiah Stubbs, der Kapitän, schob die Unterlagen beiseite, legte die Fingerspitzen aneinander, sodass die Hände ein Dreieck bildeten, und musterte Chiao-Ho Cai stumm.
    „Ihr habt etwas auf der Seele, Captain Stubbs?“
    Stubbs beugte sich vor. „Chiao-Ho Cai, es gibt tatsächlich etwas, das ich mit Euch besprechen muss.“
    Cai lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor seiner Brust. Er nickte dem Kapitän der Tea Princess zu. „Sprecht, Mr. Stubbs!“
    Der Mann tippte mit den Fingern aneinander.
    „Es handelt sich um Eure Beziehung zu Miss Reardon.“ Er hob entschuldigend die Hand.
    Cai ließ sich die Empörung nicht anmerken.
    Jeremiah sah ihn über seine Hände hinweg an.
    „Die Männer waren wochenlang enthaltsam und nun … na ja, sie werden unruhig.“
    „Wollt Ihr mir damit zu verstehen geben, dass Ihr Eure Männer nicht unter Kontrolle habt?“
    „Ich will Euch bitten, diskreter zu sein. Vielleicht ist es Euch noch nicht aufgefallen, aber seit einiger Zeit wetteifern meine Männer darum, ins Krähennest zu dürfen.“
    Cai verbarg seine Überraschung. Weder ihm noch Lizzie war der Gedanke gekommen, dass sie eine willkommene Unterhaltung für die Seeleute boten, wenn sie sich im Schutz der Nische wähnten. Er tauschte mit Lizzie nie mehr als Zungenküsse an Deck aus, aber frustriert erkannte er, dass diese wohl ausreichten, um die sexuell unterforderten Männer anzuregen.
    „Ich werde Eurer Bitte nachkommen, Stubbs.“ Er wechselte das Thema, weil es ihm unangenehm war, über derartige Dinge mit jemand anderem als seiner Geliebten zu reden. „Wann erreichen wir den Hafen?“
    „Voraussichtlich in zwei Tagen.“
    Cai nickte zufrieden. „Dort werdet Ihr den Männern Ausgang geben, damit sie sich austoben können.“
    Stubbs stimmte zu. „Selbst ich muss gestehen, so sehr ich das Meer auch liebe: Die Wochen auf See zerren an den Nerven. Nach dieser Zeit wäre selbst die Sahara eine willkommene Ablenkung.“
     

Kapitel 5
     
    „Liebe Tante Lizzie,
    … Mutter singt mir jeden Abend ,Plaisir d’Amour’ vor.
    Es ist mein allerliebstes Lieblingslied.“
    Jennifer Reardon
     
     
    C
    ai beobachtete Lizzie dabei, wie sie aus ihren Kleidern schlüpfte, ihr Haar löste und dann barfuß zu dem Badebottich schritt. In den langen Wochen auf See hatte Lizzie alle Scheu abgelegt. Hier, so fern vom prüden England und ihren gestrengen Eltern, hatten die unsinnigen Gesellschaftsregeln ihre Macht verloren. Losgelöst von der Realität des Festlandes war ihr Leben an Bord und mit Cai zu ihrem eigenen Universum geworden.
    Sie zögerte und drehte sich zu Cai um.
    „Etwas stimmt nicht mit mir“, begann sie.
    Cai stand vor dem Bett wie einer dieser greisen, ehrwürdigen Mandarine, deren Miniaturzeichnungen er ihr gezeigt hatte. Auf ihre naive Frage, was denn ein Mandarin wäre, erklärte Cai ihr geduldig, dass dies chinesische Beamte wären. Sorge schlich sich auf seine Züge.
    „Hast du Schmerzen? Unwohlsein?“
    Er trat näher und berührte ihre Hand.
    Lizzie schluckte, als diese harmlose Berührung Begehren in ihr auslöste. Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich bin promiskuitiv“, flüsterte sie heiser und räusperte sich.
    Cais Lippen zuckten, und er gab sich sichtlich Mühe, ein Lachen zu unterdrücken.
    „Wie kommst du denn darauf?“
    Lizzie entzog ihm ihre Hand, beleidigt, weil er sie auslachte.
    „Wir haben uns seit unserem ersten Mal“, Hitze stieg in ihren Wangen auf, während sie auf das Bett deutete, „fast jeden Tag geliebt. Und ich bekomme nicht genug davon.“
    Cai umarmte Lizzie. Sein Bauch bebte, und an den Atemstößen erkannte sie, dass

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