Die Geisel des Chinesen: Erotischer Roman (German Edition)
Scham. Sie fühlte sich bemitleidenswert und schäbig.
Cais Hand legte sich auf ihre Hand.
„Mai-Ling, welches Zimmer kann Lizzie erhalten?“
Die Chinesin musterte ihn und Lizzie mit undeutbarem Blick. „Das Pfirsichblüten-Gemach, entspricht das deinen Wünschen?“
Cai nickte und erhob sich. Mai-Ling tat es ihm nach, und so stand Lizzie ebenfalls auf.
„Mach dir keine Umstände, Mai-Ling. Ich bringe Lizzie hinauf.“
Mai-Ling nickte und schenkte Lizzie ein hintergründiges Lächeln, ehe sie geziert nach ihrer Teetasse griff.
Lizzie folgte Cai über schmale schwarzbraune Stufen in das Obergeschoss. Er führte sie über einen kargen Flur in ein lichtdurchflutetes Zimmer, dessen cremeweiße Wände mit pfirsichfarbenen Blüten und goldenen Stängeln verziert waren. An der rechten Seite befanden sich zwei Fenster, in deren Mitte das Bett seinen Platz hatte. Die vier Pfosten waren mit kunstvollen Schnitzereien dekoriert und mit Goldfarbe unterlegt. Die Kissen und Decken auf der Matratze waren apricot. Am Fußende standen zwei helle Bambustruhen, und an der gegenüberliegenden Wand gab es eine Kommode mit unterschiedlich großen Schubladen.
„Du hast keinen Grund, dich zu fürchten oder zu schämen“, sagte Cai.
Lizzie hob langsam ihren Kopf und sah ihm ins Gesicht. Seine Miene wirkte freundlich, ohne ernsthaft Gefühle zu verraten.
„Ich fühle mich minderwertig“, erklärte sie. „Und es ist völlig unnötig, eine Schneiderin herzubestellen. Ich benötige nichts. Ich habe für die kurze Zeit hier ausreichend Gepäck. Es hat für die Monate auf See genügt, und es sollte gut genug für die nächsten Tage sein.“
Cai nahm ihre Hand und liebkoste ihren Handrücken.
„Du bist mein Gast. Es würde mich beschämen, wenn ich dich nicht standesgemäß ausstatten würde.“
Unmut regte sich in Lizzie. „Du behauptest, es wäre deine Pflicht, mich auszustaffieren, nur weil ich im Haus deiner Freundin übernachte? Das ist das Unsinnigste, was ich je gehört habe.“
Cai zuckte mit den Achseln und trat einen Schritt auf sie zu. Er war ihr so nah, dass sie einander fast berührten. Lizzie versuchte, ihm auszuweichen, doch er näherte sich erneut. Sie trieben das Spiel, bis sie mit ihren Unterschenkeln ans Bett stieß. Nun gab es kein spielerisches Entkommen mehr. Sie atmete hörbar aus.
„Du hast doch nicht Angst vor mir bekommen?“
Ärgerlich schüttelte Lizzie den Kopf, leckte sich über die Lippen und sah Cai sehnsüchtig an. Ihr Herz klopfte so stark, dass sie den Widerhall hinter ihrer Stirn zu spüren glaubte.
„Küsst du mich jetzt?“, flüsterte sie.
Seine Augen glühten regelrecht. „Ja.“
Als seine Lippen sich auf die ihren senkten, seufzte Lizzie leise. Dieser kleine Laut brachte Cais Blut zum Brodeln. Es waren diese unartikulierten Gefühlsäußerungen, die ihm zeigten, dass Lizzie gefiel, was er mit ihr anstellte. Sie war so unerfahren, so unschuldig, dass sie keine Ahnung von all den Fallstricken und Spielchen hatte, derer sich eine raffinierte Frau bediente, um einen Mann gefügig zu machen. Und sie wusste nichts von dem starken Trieb, den sie besaß. Es reichte, sie zu berühren und ihr erotisches Feuer loderte so heiß, dass sie ihn fast verglühte. Auch jetzt konnte er fühlen, dass sie sich nur allzu willig von ihm hätte verführen lassen. Ihre Lust ging auf ihn über, und fast augenblicklich reagierte sein Penis. Er beendete den Kuss, indem er ihr Gesicht in seine Hände nahm und seine Lippen von ihr löste. Ihre Augen sahen ihn irritiert an.
„Ich sollte gehen und dir Ruhe gönnen“, meinte er.
Die Leidenschaft wühlte sich durch sein Innerstes. Begierde tobte in seinem Schaft, und das Kribbeln seiner Haut verriet das Ausmaß seiner Not. Er senkte seine Lippen auf die samtige Haut unter ihrem Ohrläppchen.
„Zur Hölle mit den Verpflichtungen! Ich sterbe, wenn ich dich jetzt nicht haben kann.“
Seine Hände knöpften das Vorderteil ihres britisch-nüchternen Reisekleides auf. Mit ähnlich fiebrigen Griffen zog Lizzie ihn aus. Nackt stand er vor ihr, während sie sich in ihrer Leibwäsche an ihn schmiegte. Das Zucken seines Penis wanderte durch seinen Bauch.
Cai zerrte an den Korsettbändern.
„Diese verfluchte Unterbekleidung“, knurrte er und warf Korsett, Hemdchen und die Unaussprechlichen in die andere Ecke des Raumes. Lizzie erwiderte seinen hungrigen Kuss mit der gleichen Inbrunst, presste ihren nackten Körper an ihn und streichelte seine Flanken.
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