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Die Geisel

Titel: Die Geisel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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er ihre Hände zusammen. »Bis bald, Wendy.« Er ließ sie los. Die Hände fielen schwer in ihren Schoß zurück. Dann durchquerte er das Wohnzimmer und spazierte durch die offene Terrassentür.
     

15
    Maja wurde von zwei Sanitätern auf einer Rollbahre durch den Empfang der Notaufnahme geschoben.
    »Hier«, sagte der diensthabende Arzt und dirigierte sie ins Behandlungszimmer 2. Er war klein und kompakt gebaut. Die dunklen Ringe unter seinen Augen verrieten, dass er seit einer ganzen Weile im Dienst war.
    »Ich kann ihn nicht mehr spüren … Ich kann ihn nicht mehr spüren!« Sie blickte panisch zu dem Arzt auf.
    »Kommen Sie, wir legen Sie erst mal hier auf die Liege.«
    »Ich spüre ihn nicht …« Sie streckte ihm panisch ihre Hand entgegen. Er trat einen Schritt zurück. In diesem Moment spürte sie die Hände der Sanitäter unter sich. Sie hoben sie auf die Liege hinüber und legten sie vorsichtig hin.
    »Es ist wichtig, dass wir herausfinden, was Sie eingenommen haben. Wissen Sie, was es war?«, fragte der Arzt.
    »Sie wurde überfallen, verdammt!«, sagte Stig, der in der Türöffnung stand. Sein Bürgerwehr-T-Shirt war völlig durchgeschwitzt. »Vergiftet.«
    »Sind Sie ein Angehöriger?«, fragte der Arzt, während er Maja den Puls maß.
    »Ich bin ihr Lebensgefährte.«
    Der Arzt schaute Maja an. »Versuchen Sie, ganz ruhig und gleichmäßig zu atmen, damit Sie nicht hyperventilieren.«
    Sie versuchte vergeblich, ihre Atmung unter Kontrolle zu bringen. Sie war zu verzweifelt.
    Eine Krankenschwester trat an Stig heran. »Wenn Sie solange draußen warten würden, dann können wir …«
    »Ich bleibe hier!«, entgegnete Stig und stand da wie festgenagelt.
    Die Krankenschwester lächelte verhalten. »In Ordnung. Dann nehmen Sie bitte hier Platz.« Sie zeigte auf einen Hocker, der direkt neben der Tür stand.
    Stig setzte sich hin.
    »Maja, schauen Sie mich an«, sagte der Arzt. Er hielt sie am Kinn fest und leuchtete in ihre Pupillen.
    »Danke, alles okay.« Er legte die Stableuchte beiseite. »Ich messe auch gleich den Blutdruck.«
    Die Krankenschwester befestigte die Manschette an Majas Oberarm.
    »Ich kann ihn nicht spüren!«, rief Maja. Sie wollte aufstehen, doch der Arzt legte ihr sanft die Hand auf die Brust und drückte sie auf die Liege zurück.
    »Bleiben Sie bitte liegen. Die Hebamme kommt gleich. Wir müssen zuerst überprüfen, ob Sie irgendwelche Schäden davongetragen haben.«
    Maja begann zu weinen.
    Die Krankenschwester las die Werte des Blutdruckmessgeräts ab. »Sieht alles gut aus.«
    In diesem Moment kam die Hebamme zur Tür herein. Sie war eine kleine kräftige Frau mit der Andeutung eines Schnurrbarts. Sie hielt Majas Laufkarte in der Hand. »Hallo, Maja, ich heiße Karen und bin Hebamme. Ich werde Sie jetzt untersuchen, damit wir sehen können, ob alles so ist, wie es sein soll.«
    Maja fand ihre Aufgekratztheit verdächtig. Hatte ihre eigene Stimme nicht denselben Klang, wenn sie mit schwerkranken Patienten sprach? Sie hob den Kopf und schaute Karen an. »Ich kann ihn nicht spüren.«
    Karen strich ihr über die Stirn. »Das kann man ja auch nicht immer. Versuchen Sie sich ein bisschen zu entspannen, Maja.«
    Sie zog ein Paar Einweghandschuhe an und setzte das Stethoskop auf Majas Bauch. Maja versuchte vergeblich, in ihrem Gesicht zu lesen. »Hören Sie etwas?«
    »Hmmm«, summte Karen. Es war nicht zu entscheiden, was sie damit meinte.
    »Wir ziehen Ihnen mal Ihre Unterhose aus.« Die Krankenschwester war ihr behilflich.
    »Ist da Blut? Ist da Blut?«, fragte Maja.
    Karen untersuchte die Unterhose. »Nur ein klein bisschen, das ist völlig normal. Haben Sie Schmerzen gehabt?«
    »Nein.«
    »Krämpfe?«
    »Nein.« Maja schossen Tränen in die Augen. »Ich kann ihn nicht spüren …«
    »Wollen wir ihn uns mal ansehen?«
    Karen nahm eine Tube mit Gel in die Hand und rieb Majas Bauch großzügig damit ein. Es fühlte sich kalt an.
    Die Krankenschwester reichte Karen das Gerät, und diese begann damit, den Schallkopf langsam über Majas Bauch zu bewegen. Aus dem Lautsprecher des Monitors drang ein schnelles Herzklopfen. Er hatte alles unbeschadet überstanden. Sie konnte ihre Tränen nicht länger zurückhalten. Auf dem Bildschirm sahen seine Finger fast so aus, als wollte er ihnen zuwinken.
    »Schauen Sie, Maja, es geht ihm sehr gut. Sein Puls wird sich bestimmt beruhigen, wenn Ihrer sich auch beruhigt«, sagte Karen lächelnd.
    Der Anblick von Walnuss und das Geräusch seines

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