Die Geiseln: Erotischer Roman (German Edition)
verließ sich daher auf seine Hunde, und ehe die beiden jungen Frauen das Haus verließen, ordnete er an, die japanischen Tosas freizulassen. Die Hunde stellten keine Bedrohung dar, solange Craig, Marcus und die Frauen auf den vorgeschriebenen Wegen blieben. Sollte allerdings einer auf eigene Faust durch den Garten streifen, sah das Ganze schon anders aus.
Es war noch recht warm, und angesichts der Gefahr brach Fiona unter der kühlen Seide des Kaftans in leichten Schweiß aus. Ihr fiel auf, dass die Bodyguards einen der Hauptwege eingeschlagen hatten, der in einem weiten Bogen durch das Anwesen verlief und an einem herrlichen Rosengarten vorbeiführte. Fiona sah aber noch andere Wege, und einer davon schlängelte sich in ein dichteres Gehölz. Dort, so glaubte sie, könnte sie sich im Schutz der Bäume bis zur Außenmauer durchschlagen.
Craig hatte nun einen Arm um Bethany gelegt und umfasste eine ihrer Brüste mit seiner großen Hand. Er fühlte, wie die Knospe unter seiner Berührung wuchs und sich sein Penis regte. Die Rothaarige war genau sein Typ.
Marcus, dem Craigs offenkundiges Interesse an Bethany nicht entging, behielt derweil Fiona im Blick, doch die starrte die meiste Zeit über zu Boden. Da er wusste, dass sie am Morgen noch mit Alessandro zusammen gewesen war, vermutete er, dass sie nicht mehr viel Energie für andere Dinge hatte.
Obwohl er davon ausging, dass Fiona keinen Fluchtversuch unternehmen würde, wollte er ihr dennoch keine Gelegenheit bieten. Doch dann merkte er, dass die Schnürsenkel an seinem Turnschuh aufgegangen waren. Da er Bedenken hatte, im Ernstfall ins Stolpern zu geraten, bückte er sich, um den Schuh wieder zuzubinden. Fiona schaute verstohlen zu Bethany und Craig, die wenige Schritte vor ihr gingen und sich unterhielten. Als sie dann sah, dass der Weg, den sie nehmen wollte, direkt zu ihrer Linken lag, rannte sie los, der Freiheit entgegen.
Nach wenigen Metern spürte sie bereits die Zweige der Bäume über sich; in dem Waldstück war es ohne die wärmende Kraft der Sonne gleich ein wenig kühler. Hinter sich hörte Fiona noch einen Ruf, aber das spornte sie in ihrer Flucht nur an. Adrenalin floss durch ihre Adern, als sie schneller als je zuvor in ihrem Leben rannte, und doch glaubte sie, jeden Augenblick Schritte hinter sich zu hören. Aber bislang wurde sie nicht verfolgt. Daher rannte sie unbeirrt weiter.
Bethany sah, wie Fiona zu dem dichten Baumbestand lief, und hörte Craig rufen: »Die Hunde!« Marcus, der schon losgestürmt war, blieb plötzlich stehen und schaute zurück zu seinem Kollegen.
»Die werden sie in Stücke reißen!«, rief er. Craig war blass geworden und sah ganz krank aus.
»Was denn für Hunde?«, erkundigte sich Bethany erschrocken und vergaß ihr Flirtgehabe.
»Die Trimarchis halten japanische Tosas, obwohl diese Rasse vor Kurzem verboten wurde. Die Hunde sind riesig, greifen ohne Vorwarnung an und sind aufs Töten spezialisiert«, erklärte er.
Bethany begann zu zittern und rief Fionas Namen, aber ihr Ruf verhallte.
Inzwischen sah Fiona bereits die rettende Backsteinmauer und entdeckte einen Baum, der in unmittelbarer Nähe der Mauer wuchs. Mit neuem Mut hielt sie auf den Baum zu und nahm aus den Augenwinkeln ein helles Tier wahr, das sie von der Gestalt her an einen großen Hirtenhund erinnerte. Doch sie machte sich keine weiteren Gedanken. Ihrer Meinung nach waren Rottweiler und Dobermänner die klassischen Wachhunde, nicht aber große, flauschige helle Tiere wie das, was sie gesehen hatte.
Dem japanischen Tosa sah man nicht an, wenn er aggressiv war. Weder legte er die Ohren an, noch knurrte er oder zog die Lefzen hoch. Er stand einfach nur da und beobachtete aufmerksam die rennende Frau, ehe er losschoss wie eine Kugel aus einem Gewehrlauf.
Alessandro hatte schon damit gerechnet, dass Fiona einen Fluchtversuch unternehmen würde, aber selbst er hatte nicht erwartet, dass sie diesen Weg einschlagen würde. Zwar hatte er gleich nachdem seine Überwachungskameras zeigten, was geschehen war, eine Abkürzung genommen, aber er war sich nicht sicher, ob er es noch rechtzeitig schaffen würde, die Hunde zurückzuhalten. Sein Herz pochte wie verrückt, als er sich seinen Weg durch das Dickicht bahnte.
Der Tosa mochte noch gut zehn Meter von Fiona entfernt sein, als Alessandro aus dem Gebüsch ins Freie lief. Zweimal stieß er einen schrillen Pfiff aus, worauf das Tier sofort stehen blieb, sich hinlegte und auf sein Herrchen wartete.
Fiona
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