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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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und setzte mit einem Grinsen eben jenen Tee an.
„Setz dich doch... Du magst Schwarz, nicht wahr, Mikoto?“ Trotz der Aufforderung blieb Mikoto stehen, die ganze Sache wurde ihr immer ungeheurer.
„Woher kennen Sie meinen Namen? Ich erinnere mich nicht, ihn Ihnen genannt zu haben.“
Die Frau hängte je einen Teebeutel in zwei Tassen und goss Wasser darüber. Mikoto sah sofort, dass das Wasser nicht heiß war, so konnte der Tee ja nicht viel werden...
„Ich weiß eine Menge, mehr als du dir vorstellen kannst.“ Die Frau überreichte Mikoto die Tasse – und zu ihrer großen Verwunderung war sie heiß. So heiß sogar, dass sie die Tasse kurz abstellen musste.
Mikoto wusste nicht, was sie sagen sollte, sie konnte sich überhaupt nicht erklären, wieso die Tasse so plötzlich heiß geworden war. Überhaupt fand sie die Frau und diesen Laden doch sehr seltsam. Nirgendwo gab es Preisschilder, sie konnte darum nicht einmal mit hundertprozentiger Gewissheit sagen, dass dies wirklich ein reguläres Geschäft war.
„Jedenfalls bin ich froh, dass du endlich hier bist.“
Die Frau setzte sich und deutete Mikoto an, es ihr gleich zu tun. „Sind sie von meinem Vater beauftragt worden, wieder einmal eine der vielen Seelenklempnerinnen?“
Dies war das einzige, was Mikoto gerade in den Sinn kam, auch wenn ihr sogar diese Erklärung eher mau vorkam..
„Du weißt, dass er es nur gut meint?“
Mikoto seufzte laut.
„Natürlich, ich bin nicht dumm... also sind Sie eine Psychiaterin oder nicht?“
Die Frau legte den Kopf schräg und blinzelte ein paar Mal. Was in den vielen Zeichentrickfilmen, die zur Mittagszeit über die Mattscheibe flimmerte, für gewöhnlich niedlich aussah, wirkte bei der erwachsenen Frau allerdings eher etwas seltsam und half ganz gewiss nicht das dumpfe Gefühl von Misstrauen in Mikoto abzubauen. „Du siehst es nicht?“, fragte die Frau schließlich.
„Was...?“
„Aber... du hast es doch bemerkt, oder? Gut, es äußert sich manchmal unterschiedlich. Manche haben nur das Gefühl, dass ihre Augen schmerzen, anderen wird schlecht oder sie bekommen Migräne...“ Mikoto hätte sich beinahe an ihrem Tee verschluckt, denn als sie diese Frau auf der Straße sah, da hatte sie durchaus Kopfschmerzen bekommen!
„Woher wissen Sie das? Wer zum Teufel sind Sie?“, fragte sie, nachdem sie den Tee herunter geschluckt hatte.
„Also doch...“
Die Frau lächelte glücklich und schlug ein Bein über das andere. „Setz dich doch endlich, Mikoto. Dann kann ich dir auch helfen, deine Augen zu öffnen.“
Diesmal tat Mikoto wie ihr geheißen wurde, immer noch argwöhnisch die Frau beäugend.
„Ich sollte mich erst einmal vorstellen. Mein Name ist Q'nqüra, ein etwas... komplizierter Name. Ich will dich nicht anlügen, Mikoto... Dein Vater hat mich als Psychiaterin engagiert, vordergründig. Ich soll dir helfen über den Tod deiner Mutter hinweg zu kommen, aber das kannst du dir ja sicherlich denken.“
„Q'n... Qon.... qüraah? Was zum Teufel ist das für ein Name?“ Mikoto versuchte den eigentümlichen und vermutlich ausländischen Namen auszusprechen, der ihr sehr befremdlich erschien, hatte jedoch einige Probleme dabei.
„Hahaha, die meisten haben mit diesem Namen große Probleme, er stammt aus einer uralten Zivilisation, deren Sprache man heute vergessen hat. Sprich es einfach „Konkürah“ aus, ok?“
„Q'nqüra... also gut. Dann will ich eines gleich mal klarstellen, ich muss nicht über den Tod meiner Mutter hinwegkommen und, ganz großer Punkt, ich mag keine Seelenklempner. Ich finde auch, dass ich bei genug Leuten war, die versuchten an meiner Psyche herum zu biegen!“
Die Frau lächelte, bevor sie antwortete: „Ich weiß. Du willst nur deiner Mutter helfen.“
Mikoto dachte zuerst an umgedrehte Psychologie oder auch dieses „Guter Bulle, Böser Bulle“, welches man in nahezu jedem Krimi sah, aber das schien ihr irgendwie falsch. Es war mehr so, als ob diese Frau genau wusste, was Mikoto dachte und fühlte.
„Ich bin kein Mensch, wie du vielleicht bereits mit deinen Augen bemerkt hast.“
„Dann sind Sie tot? Ein Geist, der keinem Menschen folgt?“, fragte Mikoto argwöhnisch.
„Nein, ich bin auch kein Geist, auch dies solltest du sehen können.“ Das verwirrte sie, es wäre schon verwirrend genug einen Geist ohne Menschen zu sehen, da im Normalfall Geister sich nie allzu weit von ihnen wichtigen Menschen entfernten. Aber Q'nqüra hatte Recht. Sie sah nicht wie ein Geist aus – aber eben

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