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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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war wohl noch ein Grund, warum man sie in dieses Café eingeladen hatte.
„Haha, ich habe Urlaub wirklich nötig, ich sehe schon Gespenster... hehehe.“
Mikoto lachte leicht über diesen Witz und stieg dann die Stufen zum Dach hoch. Der Rotschopf war bereits da, wartete auf sie am Zaun, der das Dach umspannte und verzehrte dabei genüsslich ein Melonenbrot. Mikoto war ein wenig neidisch auf ihn, obwohl sie gerade erst gegessen hatte. Makoto musste einer der Ersten am Kiosk gewesen sein, wenn er jetzt bereits hier war und auch noch ein Melonenbrot hatte abstauben können.
„Tut mir leid, dass du auf mich warten musstest.“, begrüßte sie ihn und setzte sich neben den ungerührt weiter essenden Jungen. „Du isst nichts?“, fragte er schließlich.
„Wir hatten Hauswirtschaft, das weißt du doch.“
„Ah, stimmt ja.“
Mikoto wartete, bis er den letzten Bissen herunter geschluckt hatte. „Ach, wie fange ich das jetzt am besten an...“, rang sie schließlich nach Worten, leise vor sich hinmurmelnd.
Darum erschrak sie auch, als ihr Makoto plötzlich antwortete. „Einfach geradeheraus, es bringt nichts, wenn man etwas über drei Ecken hinweg erzählt.“
„Ja, da hast du vermutlich recht...“, gestand sie.
Mikoto stand auf, klopfte sich den Dreck von ihrem Rock und holte einmal tief Luft.
„Im Moment passieren hier in Ichihara einige seltsame Dinge, denen ich auf den Grund gehe. Bis jetzt lief alles... mehr oder weniger ganz gut. Aber jetzt schaffe ich es nicht mehr alleine. Meine Fähigkeiten reichen nicht aus, darum suche ich eine Person, die du kennst und...“ „... die sich vor einem halben Jahr aus einem Fenster im hiesigen Krankenhaus stürzte. Schon klar... wen solltest du auch sonst suchen.“, unterbrach Makoto sie mit einer Handbewegung. „Was? Woher weißt du, dass ich diese Person meine?“
„Ich dachte mir es bereits, als du erwähntest, dass es seltsam klingen würde. Tomoya ist die einzige Person, die ich kannte, welche das „Seltsame“ wie ein Magnet anzog. Sie war wirklich... einzigartig. In vielerlei Hinsicht.“
„Ich weiß, dass sie tot ist. Aber das macht nichts, denn ich kann Geister sehen und mit ihnen reden. Und das muss ich jetzt.“, erklärte Mikoto ihm, in der Hoffnung, dass er ihr sofort glaubte.
„Und warum kommst du zu mir? Ich mag ihr Freund gewesen sein... aber das „Seltsame“ hat nicht auf mich abgefärbt.“
„Naja, Tomoya hält sich normalerweise bei dir auf. Auch wenn sie es heute leider nicht tut.“
Makoto sprang auf, als er das hörte, in seinem Gesicht spiegelten sich eine ganze Reihe unterschiedlicher Emotionen wieder.
„Heute nicht? Was ist mit gestern?“, fragte er überrascht und ungeduldig zugleich.
„Sie war die meisten Tage bei dir. Darum...“
Makoto blickte sich um, als könnte er sie so finden und Mikoto musste über diese Reaktion lächeln.
„Dieses Mädchen... immer für eine Überraschung gut.“
„Was meinst du?“
„Das ist etwas, dass du nicht aus meinem Mund hören solltest. Ich mochte sie sehr... aber ich war nie wirklich in ihre Abenteuer involviert gewesen. Was ich weiß, dass weiß ich von ihr oder anderen... und selbst davon habe ich das meiste nicht wirklich verstanden“, druckste Makoto herum. Es schien, als würde hinter dem Mädchen eine längere Geschichte stehen, aber das verwunderte Mikoto nicht sonderlich. Ein Mädchen, dass „Göttliches“ auslöschen konnte, wie es die Herrin der Zeit ausdrückte, musste einfach eine lange Geschichte voller Wut, Hass und Trauer haben. Das war bei einem toten jungen Mädchen kombiniert mit einer solchen Gabe irgendwie logisch.
„Okay... es scheint, als hätte ich da etwas ausgegraben, dass sehr tief geht...“
„Tief gehend... hahaha, das kannst du laut sagen.“
„Hast du eine Idee, wo Tomoya im Moment sein könnte? Du kanntest sie gut, daher weißt du sicherlich, wo sie hingehen könnte, wenn sie nicht bei dir ist.“, hakte Mikoto nach.
„Ich finde es schon toll, dass sie überhaupt mal bei mir sein soll und ich weiß auch leider nicht, wo sie sein könnte. Vielleicht ist sie ja zu Shizuka Canina, einer alten Freundin von ihr. Oder sie schaut sich Miu an... aber dann hättest du das wohl mitbekommen... oder sie ist sonst wo. Ich habe keine Ahnung. Sie war zwar meine Freundin gewesen, aber so wirklich viel habe ich von ihr nicht gewusst... sie war ein Buch mit sieben Siegeln, weißt du?“
Mikoto fluchte innerlich. Ihre heiße Spur verlief im Sand und jetzt musste sie warten,

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