Die Geisterseherin (German Edition)
Spielnummer werden, doch auf einem steht „König“ drauf. Dieser wird in der Spielrunde dann der König. Er darf etwas bestimmen, dass eine oder zwei von ihm genannte Nummern dann machen müssen. Er darf aber vorher nicht wissen, welche Person welche Nummer hat.“
„Also so eine Art Wahrheit oder Pflicht?“
Mikoto nickte zustimmend.
„Nur mit mehr Zufall im Spiel.“
„Das klingt lustig, ich bin dabei.“
„Wir sind nur zu viert, sollen wir die Erwachsenen fragen, ob sie mitmachen? Dieses Spiel wird lustiger, je mehr Leute man zur Verfügung hat.“
Yuki verzog auf diese Frage von Steve sofort das Gesicht. „Nein, keine Erwachsenen. Die machen das Spiel nur langweilig.“ „Hmm, wieso das denn?“ Mikoto zog eine Augenbraue hoch. Auch wenn sie nicht scharf darauf war mit Q'nqüra ein Spiel zu spielen, so musste sie Steve dennoch recht geben. Das Königsspiel machte proportional zur Anzahl der teilnehmenden Leute mehr Spaß. „Wenn wir die Erwachsenen einladen, dann wird der König voll langweilig...“
Yuki mimte jetzt einen Erwachsenen, in dem er seine Stimme versuchte tiefer zu stellen, was ihm allerdings nicht so ganz glückte, weshalb sich die anderen ein Grinsen nicht verkneifen konnten. Er war es anscheinend viel zu sehr gewöhnt die Stimme in die andere Richtung zu verstellen.
„Oh, seht her! Ich bin der König! Und ich bestimme, dass die Nummer 3 sich drei mal im Kreis drehen muss!“
Er blickte kurz in die Runde und alle begannen zu lachen. „Seht ihr, sterbenslangweilig. Erwachsene haben einfach keine Ahnung... von der Magie des Königsspiels, einem Spiel, wo alles passieren kann!“
Er sprach noch immer mit der versuchten, verstellten Stimme und Mikoto musste sich vor Lachen die Tränen aus dem Gesicht wischen. „Ein wahrhaftig dämonisches Spiel!“
„Hahaha, ist gut, Yuki. Wir haben es verstanden... ich kann nicht mehr.“
Sayuri hielt sich bereits den Bauch vor lachen.
„Also, seid ihr alle dabei?“
„Natürlich!“
Alle meldeten sich bereit und beschleunigten anschließend ihren Schritt, wodurch sie innerhalb von wenigen Minuten am Ryokan ankamen, wo die Erwachsenen bereits auf sie warteten.
„Hey, gut, dass ihr kommt.“
Mikoto's Vater kam sofort auf sie zu.
„Wir überlegen gerade, wie wir die Zimmer verteilen, da wir ja jetzt doch mehr geworden sind, als anfangs gedacht. Eigentlich wollte Q'nqüra noch ein drittes Zimmer mieten. Dann hätten wir es praktisch nach Familie eingeteilt und Steve hätte bei Yuki schlafen können. Aber Yuki's Mutter und ich, wir sind beide sehr müde von der anstrengenden langen Fahrt und würden gerne etwas früher schlafen gehen.“
„Dann nehmt ihr eines der beiden Zimmer und wir nehmen das andere. Wir wollten eh noch etwas auf bleiben.“
Sie drehte sich zu den anderen um.
„Hat hier jemand was dagegen, wenn wir alle zusammen in einem Zimmer schlafen?“
„Solange Yuki seine Finger bei sich behält.“, murrte Sayuri als Antwort.
„Hey, was denkst du eigentlich von mir!“
Steve lachte einmal und erwiderte dann: „Also ich hätte ja nichts dagegen.“, musste nach einem kurzen verwunderten Moment der Stille in der Gruppe jedoch noch hinzufügen, dass er damit nicht Yuki's Finger meinte, sondern die Einteilung der Zimmer. Mikoto verwunderte es ja etwas, dass er so ohne zu meckern einwilligte. Das war eigentlich gar nicht so Steve's Art, aber er war allgemein seit dem Vorfall mit Momonari etwas netter drauf. Vielleicht lag es ja daran, dass er wusste, dass vorerst keine Gefahr drohte?
„Ich frag mal kurz, ob sie Stäbchen für uns haben.“
Yuki lief zu der kleinen Rezeption im Eingang und unterhielt sich mit der dortigen Empfangsdame.
„Etwas zu knabbern könnte nicht schaden, ich habe vorhin das Werbeschild eines kleinen Supermarkt gesehen, der noch offen haben sollte. Ich hole uns kurz etwas.“
Bevor Mikoto etwas sagen konnte, war auch Sayuri bereits auf und davon.
„Na, das wird ja mal spannend...“
„Was meinst du?“, hakte Mikoto nach.
„Die beiden sind schon voll in der Magie des Königsspiels, dabei haben wir noch nicht einmal angefangen... oh, entschuldige mich kurz.“
Q'nqüra winkte Steve zu sich und die beiden begannen leise über etwas zu diskutieren, doch Mikoto verstand nicht, um was es ging. Yuki's Mutter verließ den Eingangsbereich, sie sah sehr müde aus, vermutlich legte sie sich gleich schlafen.
Mikoto blickte ihr kopfschüttelnd hinterher und murmelte: „Ich kann kaum glauben, dass Autofahren so
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