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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Klamotten von Sayuri ein.
„Kümmere du dich um die drei, ich kümmere mich um Sayuri.“ „Na gut...“, antwortete er. Mikoto lief derweil zu Sayuri, welche jetzt zusammengekauert hinter dem Stein saß und versuchte mit ihren bloßen Händen ihren Körper zu bedecken.
„Hier.“
„Uhm...“
In diesem Moment brach die Barriere in ihr. Sie hatte die ganze Zeit nicht geweint, wollte den Idioten diesen Spaß nicht geben. Doch jetzt, jetzt konnte sie nicht mehr. Die Tränen rannen an ihr herunter, wie ein Wasserfall.
„Schon gut, alles wird gut. Wir sind ja glücklicherweise noch rechtzeitig gekommen.“
Mikoto versuchte das Mädchen zu trösten und sie dabei irgendwie zum Anziehen bewegen. Steve hatte anscheinend gar nicht mitbekommen gehabt, dass Sayuri nackt war – oder er hatte es ignoriert. Auf alle Fälle hatte er nicht darauf reagiert und Mikoto wollte nicht, dass er sie auch noch nackt sah. Es war schlimm genug, dass diese drei Idioten ihren Körper gesehen hatten...
    Eine halbe Stunde später hatte Mikoto die weinende Sayuri so weit, dass sie sich einigermaßen beruhigt hatte und die drei den Rückweg antreten konnte. Auf Mikoto's Frage, was aus den Jugendlichen geworden war, hatte Steve nur grinsend in die Richtung eines großen Wäscheberges gedeutet, der in Flammen stand. Es schien, als hätte er als Strafe den Spieß einfach herum gedreht.
„Hey, Steve. Kannst du mir einen Gefallen tun und einen Moment warten?“, fragte ihn Mikoto, die noch etwas tun wollte, wenn sie schon hier war.
„Huh...? Ja, sicher. Komm, Sayuri... wir laufen schon voraus... langsam.“ Das letzte Wort hatte er hinzugefügt, nachdem er gesehen hatte, wie Sayuri zögerte und sich an Mikoto klammerte. Sie konnte es verstehen. Es war nur natürlich, dass Sayuri jedem Jungen jetzt erst einmal misstraute. Sie kannte Steve ja eigentlich gar nicht – sie hatte ihn am Vortag erst kennengelernt. Er hatte zwar bei ihrer Rettung geholfen, aber Misstrauen nach einem solchen Erlebnis war wohl mehr als nur normal.
Aber Mikoto wollte unbedingt in diese Höhle.
Der Geist stand noch immer dort... und außerdem... sie wusste, dass es wichtig war. Sie konnte es fühlen.
Steve, als Senken-Sha, sah den Geist ebenfalls und ließ sie daher auch gehen, versuchte Sayuri recht kläglich davon zu überzeugen mit ihm zu gehen.
„Hey, danke für deine Hilfe. Ich weiß nicht, wer du bist... aber du hast mir heute sehr geholfen. Jetzt solltest du aber langsam wieder zurück ins Licht gehen.“, sprach Mikoto schließlich den Geist an, als Sayuri außer Hörweite war.
„Habe ich meine Aufgabe nun erfüllt?“
„Oh, wie schön. Du kannst ja sogar reden.“
Der Geist überging ihre Bemerkung und blickte stur in die Höhle. „Das ist eine Höhle der Geister, man kann dort Leute aus anderen Zeiten und Dimensionen treffen... zumindest hat mir das Steve so erklärt. Wenn du also noch jemanden treffen musst, dann kann dir die Höhle vielleicht helfen.“
„Nein, ich will nur zurück... Sag mir, darf ich nun beim Rad verweilen?“, fragte sie der Junge und blickte sie eingehend an. „Natürlich... aber wieso fragst du mich das?“
„Du hast mich in diese Welt gerufen... Ich bin damit an dich gebunden, bis du mich wieder erlöst.“
Mikoto's Augen weiteten sich, als ihr klar wurde, woher der Geist eigentlich kam und warum er ihr geholfen hatte.
Ihr dummes Königsspiel vom Vortag hatte einen Geist vom Rad des Schicksals zurück geholt, ähnlich wie Kenji's Magie... nur mit dem Unterschied, dass sie dabei einen Geist erschaffen hatte, während Kenji die gerufenen Seele selbst auf sie los ließ. Anscheinend war diese Seance ein durchschlagender Erfolg... für die Zukunft nahm sie sich aber vor auf solche Partyspäße zu verzichten.
„Tut mir leid, ich wollte dich gar nicht hierher holen. Es war ein Versehen... dennoch ein dickes Danke für deine Hilfe.“
„Dann... darf ich nun zurück?“
Mikoto nickte und der Geist verschwand ohne ein weiteres Wort vor ihrem Auge, ließ sie alleine zurück.
„Komisch, nicht einmal Steve wusste, dass man Geister über eine Seance beschwören kann...“, murmelte sie und schüttelte dann heftig den Kopf, bevor sie ihm und Sayuri hinterher lief.
    Eine Woche später, in einem kleinen Antiquitätenladen in der Innenstadt von Ichihara.
Q'nqüra saß an ihrem Schreibtisch, so wie sie es die meiste Zeit des Tages tat, und studierte die Bücher der Lebenden. Steve saß etwas abseits und notierte sich seinerseits Dinge auf einem

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