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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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habe eingesehen, dass dies die beste Option ist. Wir hatten einen... steinigen Start, aber dennoch hoffe ich, dass wir in Zukunft besser zusammenarbeiten können, Herrin der Zeit.“
Q'nqüra klappte das Buch zu und lächelte leicht, als sie antwortete: „Du und Steve... zwei Geisterseher in Ichihara.“
„Selbst, wenn ein neuer „Momonari“ auftaucht... wir drei zusammen können diese Stadt und die Menschen, die wir lieben, beschützen.“ „Aber wird das reichen, Mikoto? Es kann sein, dass Geisterseher in Zukunft einfach nicht mehr genug ist!“

Phantom der Oper
Akt 5
    Es war dunkel im Zimmer, lediglich die digitale Anzeige des DVDPlayers und die kleine rote Standby-Leuchte des Fernsehers waren in der Dunkelheit zu erkennen. Stille lag über dem Raum, nicht einmal das Ticken einer Uhr war zu hören.
Yujiro saß alleine in der Dunkelheit. Im Raum lag noch der Geruch des Abendbrots. Süßlich hüllte er das Wohnzimmer und die Küche ein. Doch das Essen, welches noch immer auf dem Tisch stand, war schon lange kalt geworden.
Es stand vor ihm, hatte schon lange zu Dampfen aufgehört. Jetzt war es eiskalt und nur ein Tier oder ein Verhungernder würde es noch als appetitlich einstufen.
Yujiro's Seufzen durchbrach die Stille des Raumes, unnatürlich laut und klar. Ein krasser Gegensatz zu der absoluten Tonlosigkeit, in der er jetzt schon so lange saß.
Sein Blick glitt zu der Uhr und dann zu der Tür, die zum Flur führte. Den Gang hinab lagen sein Schlafzimmer, das Badezimmer und das Zimmer seiner Tochter.
Sie alle waren unbesucht.
Mikoto's Zimmer war leer und totenstill, ihr Bett unberührt. Yujiro seufzte erneut und langsam wurde auch ihm klar, dass sie heute wohl nicht mehr kommen würde. Die digitale Anzeige des DVD-Players, die einzige erkennbare Uhr in der Dunkelheit, zeigte bereits kurz vor Mitternacht an.
„Mikoto...“, murmelte er leise.
Wo und wann hatte er nur versagt? Er biss sich verärgert über sich selbst auf die Lippe. Mikoto und er, sie hatten einst ein so tolles Team gebildet. Seit dem Tod seiner Frau war das Leben für sie beide nicht einfach gewesen, doch sie hatten sich doch so gut eingelebt. Jeder hatte seine Rolle gehabt und sie ausgeführt. Doch seitdem er nach Ichihara gekommen war, schlaffte sie immer weiter ab. In immer mehr Nächten blieb sie fort, sogar in einen Mordfall war sie bereits verwickelt gewesen – wenn auch nur, glücklicherweise, als Zeugin. Und ihre Freunde...
Er schüttelte den Kopf, als er an den Ausflug ans Meer dachte, den sie sich so sehr gewünscht hatte, für den sie sogar versprach wieder pünktlich zu sein. Natürlich hatte er ihr das nicht abschlagen können und natürlich hatte sie ihre Freunde mitbringen dürfen.
Doch im Nachhinein betrachtet fiel ihm auf, was für seltsame Leute es doch gewesen waren... nein, was für ein seltsames Wochenende es insgesamt gewesen war!
Ihr bester Freund in der Schule, ein Junge, dessen Mutter verrückt war und über den Tod ihrer Tochter – seiner Zwillingsschwester – nicht hinweg kam und deshalb ständig in ihre Rolle schlüpfen musste, war da sogar noch irgendwie normal...
Diesen Steve fand er noch viel seltsamer... und außerdem musste irgendwas mit Sayuri passiert sein. Mikoto und Steve hatten zwar behauptet, dass nichts Schlimmeres passiert war und sie nur einen Sonnenstich bekommen hatte und darum gestürzt war, aber er war ja schließlich nicht blind! Er hatte doch gesehen, wie verstört sie mit den beiden zurück gekommen war, wie sie die Nähe von Steve und ihm zu meiden schien, obwohl sie noch am Tag zuvor vollkommen anders gegenüber von ihm und Steve reagierte.
Und dann diese Selbstgespräche von Mikoto, wenn sie meinte, dass er es nicht mitbekommen würde... als würde sie mit jemandem reden, der gar nicht existierte.
Er machte sich Sorgen. Natürlich machte er sich Sorgen, er war schließlich ihr Vater! Er spürte, dass etwas im Gange war, von dem er nichts verstand und dass Mikoto mehr wusste, als sie zugab. Nur was war ihr Geheimnis?
Erneut blickte er auf die Uhr, als in die Stille des Zimmers das Läuten einer der seltenen christlichen Kirchen Japans drang.
Erneut einen Seufzer ausstoßend, merkte er an: „Mitternacht...“ Und zur ersten Stunde schrieb sie doch diese wichtige Klassenarbeit... „Oyuki... ich wünschte, du könntest mir sagen, was ich tun soll...“ Er murmelte dies nur und stand dann auf, um selbst ins Bett zu gehen. Nicht wissend, dass der Geist seiner verstorbenen Frau, des

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