Die Geisterseherin (German Edition)
in die Hand.
„Q'nqüra! Jetzt sagen sie mir doch, was mit Sayuri los ist? Was ist ihr passiert!“
Währenddessen versuchte Q'nqüra Yuki's Mutter zu beruhigen. „Ganz ruhig, Frau Yutaka. Sie müssen sich wirklich keine Sorgen machen. Es ist bloß ein übler Sonnenstich, ihr ist schlecht und schwindlig geworden und hatte Angst, dass sie irgendwie auf die Straße torkelt... mehr nicht.“
„Oh, Gott... aber was ist, wenn ihr etwas passiert? Ich könnte es nicht ertragen noch ein Kind zu verlieren.“
„Uhm... Mutter?“
Yuki, welcher gerade seinen tröstend Arm um seine Mutter legen wollte, schreckte bei dem Satz zurück. Er war es gewohnt, dass sie immer wieder ihn für seine tote Zwillingsschwester hielt und es gab auch Zeiten, in denen es schien, als wüsste sie, dass Megumi nicht mehr wiederkommen würde... aber er hatte noch nie erlebt, dass sie selbst davon redete, dass eines ihrer Kinder tot war.
Auch Q'nqüra schien für einen Moment sprachlos, wobei man bei ihr nie so wirklich wusste, ob sie nur so tat oder es tatsächlich war. Jedenfalls fing sie sich gleich wieder.
Keiner der Anwesenden konnte wohl so wirklich begreifen, welche Auswirkungen dieser eine Satz auf Yuki hatte und im Trubel um Sayuri bemerkte auch niemand, wie er sich ein wenig von den anderen entfernte und in den Sand setzte.
„Oh Gott... bitte nicht...“, murmelte er leise und vergrub dann das Gesicht in den Händen.
Derweil redete Q'nqüra weiter auf Yuki's Mutter ein, um sie irgendwie zu beruhigen.
„Sie ist schon wegen dem Sonnenstich gestürzt und hat sich etwas weh getan, Frau Yutaka. Ich habe Steve und Mikoto losgeschickt, weil sie sich den Knöchel verstaucht hat und nicht so richtig laufen kann. Entspannen sie sich, es wird alles wieder gut. Ein dummes Versehen, weil sie zu viel Sonne abbekommen hat.“
Q'nqüra versuchte noch immer Schadensbegrenzung zu betreiben aber selbst Yuki, der ja ein paar Meter entfernt war, fiel auf, dass es ein eher kläglicher Versuch war.
„Okay, Leute... lehnt euch zurück, und genießt die Show.“ Aki hatte von Sayuri abgelassen und die drei Jugendlichen standen jetzt zwei Schritte vor ihr, direkt im Eingang der Höhle. Sie waren das einzige Hindernis zwischen Sayuri und der Freiheit des Waldes. Allerdings wusste sie, dass sie keine Chance gegen die drei hatte. Selbst, wenn sie zwischen ihnen hindurch flutschte, sie würde nicht weit kommen. Sie war keine überragende Sportlerin und diese drei waren nicht nur in der Überzahl, sie sahen äußerst durchtrainiert aus. Außerdem hatten sie Motorräder...
„Na los, Mädchen. Ein bisschen Action bitte, schließlich willst du doch unbeschadet nach Hause, nicht?“
Sayuri fühlte noch immer den brennenden Schmerz auf ihrer Wange. Dieser Aki hatte sie ganz schön erwischt und sie hatte Angst, dass sie zu Tode geschlagen wurde, wenn die drei mit aller Macht zuschlugen. Was sollte sie tun... sie waren so viel älter und stärker als sie... Tränen standen in ihren Augen, doch sie weigerte sich ihnen die Genugtuung zu geben, sie weinen zu sehen. Tapfer hielt sie diese zurück, auch wenn sie nicht wusste, wie lange sie dies können würde.
„Geniere dich doch nicht so, du hast ja noch den Bikini drunter. Der erste Schritt ist immer der einfachste.“
In Gedanken warf sie den drei alle Verfluchungen und Verwünschungen, die sie kannte, an den Kopf. In der Hölle sollten sie schmoren, ans Kreuz genagelt werden, in ihren eigenen Fäkalien ersticken... und das waren noch die nettesten von ihnen. Schließlich schluckte sie einmal fest, als sie erkannte, dass sie keine Wahl hatte, dass ihre Situation ausweglos war und zog ihr Kleid mit zitternden Händen in einem Zug über ihren Kopf.
Die Bäume flogen nur so an Mikoto vorbei als sie durch den Wald in die Richtung hetzte, die ihr Steve genannt hatte. Sie fluchte leise, als sie beinahe über eine große Baumwurzel stolperte, doch statt ihren Schritt zu verlangsamen, verschnellerte sie ihn. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Wenn Q'nqüra und Steve Recht hatten... oh Gott, sie wagte kaum daran zu denken. Alleine der Gedanke ließ in ihr alles zusammen krampfen. Nun musste sie ihren Schritt doch etwas verlangsamen, als sich ihre Augen mit Tränen füllten und der Wald vor ihr zu verschwimmen drohte.
„Verdammt... verdammt...“
Sie hatte keine Zeit für so etwas. Sie musste sich beeilen! Jede Sekunde zählte und das wusste sie. Hierbei handelte es sich nicht um ein paar Geister, die sie attackierten... es
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