Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
Vom Netzwerk:
dabei, da sie sich für gewöhnlich nicht viel schminkte.
Aber selbst sie besaß so etwas dann und wann.
„Was... soll ich damit?“
Statt mit einer langen Erklärung anzufangen, öffnete Mikoto die kleine Dose und enthüllte neben der Schminke einen kleinen Spiegel, der in dem Deckel der Dose eingearbeitet war.
„Schauen Sie doch bitte mal in diesen Spiegel... und sagen Sie mir, was Sie sehen.“
Der Mann runzelte die Stirn und warf dann, wie ihm befohlen, einen Blick in den Spiegel, nur um anschließend fragend den Kopf zu schütteln.
„Warum? Da ist nichts.“, war seine Antwort.
„Eben!“
Steve verschränkte die Arme und versuchte sich an einer Erklärung. „Sie hätten Ihr Spiegelbild sehen müssen. Sie tun es aber nicht, weil Sie bereits tot sind. Ein verrückter Narr hat Sie vor einer Woche ermordet.“
„Ich.... ich bin nicht tot!“, wehrte sich der Geist weiterhin. Mikoto kam mit knackenden Knochen wieder hoch und seufzte. „Hören Sie mal, wir wollen Ihnen nur helfen. Wenn Sie ewig in dieser Welt bleiben, dann wird dies für sie und andere Menschen gefährlich.“ „Ich bin nicht tot!“
Der Geist des Mannes beharrte erneut mit trotziger Stimme, dass er noch leben würde.
„Na gut... dann rekonstruieren wir den Mord einfach. Korrigieren Sie mich, wenn ich etwas Falsches sage.“
Steve seufzte einmal laut und begann dann den Fall wiederzugeben, der seit zwei Tagen durch alle Medien ging.
„Sie waren zum Training in Hawaii und haben dort am Strand Ausdauerläufe gemacht. Korrekt?“
Für einen Moment blieb der Geist still, dann aber bestätigte er die Aussage leise.
„Ja... das ist korrekt.“
„Nach ihren Trainingswochen für einen bevorstehenden Marathon in Kyoto sind Sie mit einem Flugzeug nach Tokio zurück geflogen, wo sie gegen 20 Uhr ankamen und in eine Privatmaschine nach Ichihara umstiegen“, fuhr Steve fort.
„Aufgrund verschiedener Umstände konnten Sie erst kurz vor 22 Uhr abheben.“, fügte Mikoto hinzu.
„Ja! Genau so war es... der Pilot hatte Schwierigkeiten mit der Maschine... aber ich weiß doch, dass sie sicher gelandet ist!“ „Ist sie ja auch“, warf Mikoto ein und fuhr mit der Rekonstruktion fort.
„Sie kamen sicher mit dem Flugzeug an, Herr Seto und fuhren mit Ihrer Limousine zu ihrer Villa, am Rande der Stadt. Dort entdeckten Sie ein brennendes Licht durch eines der Fenster.“
„Das ist... richtig. Das Fenster war beschädigt... und ich ging hinein...“
Der Mann stockte, als hätte er Probleme, die Ereignisse zu rekonstruieren.
„Ich lief diesem Mann in die Arme, schlank, durchtrainiert... die gleiche Frisur und Haarfarbe, wie ich... Es kam zu einem Gerangel... und dann plötzlich blitzte etwas auf und... es wurde schwarz um mich herum.“, murmelte er.
„Er muss mich bewusstlos geschlagen haben, denn als ich wieder zu mir kam, war er weg. Ich torkelte ohne mich umzudrehen aus dem Haus und suchte Unterschlupf bei einer guten Freundin von mir...“ „Aber ihre Freundin öffnete Ihnen nicht, richtig?“
Der Geist nickte.
„Das liegt daran, dass Sie in der Villa niedergestochen wurden. Der Einbrecher war ein Verrückter, der sich für Sie hielt und während Ihrer Abwesenheit unbemerkt in Ihre Villa einbrach. Als Sie wieder zurück kamen, da sah er „seine Existenz“ bedroht und stach Sie nieder.“
Mikoto zog ihr Schwert mit einem Ruck aus dem Bein des Geistes. „Schauen Sie doch, Sie haben keine Narbe in ihrem Bein, obwohl ich es durchspießt habe. Dafür...“ Sie deutete mit dem Schwert auf den Hals des Mannes. „... haben Sie eine nette Stichwunde am Hals. Schon bemerkt?“
„Aber...“
Der Mann war eine harte Nuss, dachte Mikoto bei sich und seufzte dann laut.
„Kein Aber, Herr Seto. Sie sind tot... und das ist kein Weltuntergang. Sie müssen es nur akzeptieren, dann können Sie ins Licht gehen und ein neues Leben anfangen. Und wenn Sie möchten, dann können Sie auch wieder Olympia-Sieger werden.“
Der Mann erwiderte nichts und auch Steve zog sein Schwert nun aus dem Geist heraus.
Es schien zumindest so, als wollte er nicht mehr davonrennen, denn er blieb auf dem Asphalt sitzen und starrte gedankenverloren in die Ferne. Es war natürlich nicht einfach zu verstehen, dass man tot war und das eigene Leben vorbei. Alten Menschen war dies einfacher beizubringen, sie hatten den Tod meist schon erwartet...
Mikoto erinnerte sich an eine lustige kleine Oma, die nicht mehr so ganz beisammen war und sie gefragt hatte, warum sie ein Schwert und keine Sense in

Weitere Kostenlose Bücher