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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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nicht mehr zu. Sie war von dem ganzen Herumgerenne so ausgelaugt, dass sie nur noch gähnend in ihr Zimmer schwankte, kurz aus ihrem T-Shirt und den Rock schlüpfte und dann – schon halb im Schlaf – auf ihr Bett fiel. Es störte sie nicht einmal, dass ihre Mutter ihr gefolgt war.
„Ach... Mikoto.“
Sie murmelte leise den Namen ihrer Tochter und schüttelte dabei den Kopf. Dann schwebte sie zum Bett und zog die Decke über ihre Tochter.
„Schau dir doch nur mal dein Zimmer an...“, murmelte sie leise weiter, als sie aus dem Raum heraus schwebte.
„So kalt und unpersönlich... als hättest du neben deinem Schwert und der Schule nichts, was dir Spaß macht...“
Oyuki's Blick glitt zu einem alten Bild, das im Flur hing und einige Zeit vor ihrem Tod entstanden war.
„Damals hattest du noch Spaß am Leben...“, murmelte sie leise und strich lächelnd über das Foto, bevor sie zurück zum Wohnzimmer schwebte. Geister schliefen nicht, darum machte sie sich bereit für eine lange, langweilige Nacht...
    Als Mikoto am nächsten Tag erwachte, war nicht der Wecker daran Schuld.
Auch die Sonnenstrahlen des noch immer warmen Sommers hatten sie nicht zu wecken vermocht und selbst die Geräusche der Stadt, die durch das angekippte Fenster drangen, waren ihr nicht aufgefallen. Geweckt hatte sie allerdings der angenehme Geruch von frischen Brötchen, die im Ofen goldbraun wurden. Ein ungewohnter Geruch, denn weder sie, noch ihr Vater hatten die Angewohnheit, sich schon so früh am Morgen so viel Mühe zu machen.
Ihre Mutter hatte dagegen früher auch unter der Woche oft Brötchen aufgeba...
Mit einem Schlag saß Mikoto in ihrem Bett.
„Oh verdammt...“, stieß sie hervor.
Sie wäre beinahe auf den Flur gestürzt, als sie sah, dass sie ja noch immer nur ihr Unterwäsche trug, mit denen sie am vorherigen Abend auf ihr Bett gefallen war und welche jetzt ein wenig schief saß. Daher schlüpfte sie noch schnell in ihre Sachen und stolperte dann auf den Flur hinaus, während sie noch versuchte, den Reißverschluss an ihrem Rock hoch zu ziehen.
„Verdammt, was machst du da?“, wollte Mikoto ihrer Mutter an den Kopf werfen, als sie ins Wohnzimmer stolperte, doch ihr Vater war wohl schneller gewesen als sie, denn er stand bereits am Tisch und begutachtete ihn mit erstaunten Augen.
Auch Mikoto musste einmal kräftig schlucken. Oyuki hatte wohl Langeweile gehabt, denn das ganze Wohnzimmer war aufgeräumt und auf dem Tisch stand ein komplettes Frühstück. Einige Brötchen dampften schon vor sich hin, ein paar weitere – viel zu viel für Mikoto und ihren Vater – waren noch in der Röhre. Neben den Brötchen auf dem Tisch stand eine Vase, die eigentlich schon lange leer gewesen war. Jetzt prangten einige Blumen darin. Nichts Aufwendiges, es waren nur Blumen, die man zu dieser Jahreszeit auf Flur und Feld finden konnte.
Dennoch...
Eine Augenbraue hochziehend warf ihr Vater einen Blick auf das üppige Frühstück und dann zu seiner Tochter.
„Du... hattest wohl ein sehr... schlechtes Gewissen.“
Mikoto biss sich auf die Lippen. Natürlich dachte er, dass sie den Tisch so angerichtet hatte... wie sollte er auch etwas anderes denken. „Das...ähem... ist aber eine Ausnahme!“
Sie machte den Gürtel zu, der noch immer offen an ihr herunter baumelte und erntete einen fragenden Blick ihres Vaters.
Natürlich kam für ihn als Frühstücks-Erstellerin nur sie in Frage, dennoch verwunderte es ihn, dass seine Tochter so aus dem Zimmer gestürzt kam – noch halb beim Anziehen.
„Du willst hoffentlich so nicht in die Schule gehen?“
Mikoto, die versuchte, Oyuki ausfindig zu machen, nahm den Satz ihres Vaters zuerst gar nicht richtig wahr.
„Hä... was? Nein... ja... natürlich nicht. Aber wieso eigentlich nicht?“ Sie warf einen Blick nach unten und bemerkte, dass sie nicht nur arg verschwitzt roch – die Kleidung war auch ziemlich dreckig geworden. Vermutlich bei dem Sturz am Abend.
Außerdem war ihr Knie total dreckig, ebenfalls durch den Sturz. „Uhm... naja, ich wollte eigentlich gerade in die Dusche, weißt du?“ „Gut, dann kannst du die Sachen gleich in die Wäsche schmeißen. Hey, warum ziehst du bei der Gelegenheit nicht mal die Uniform an, die ich dir gekauft habe?“
Er blickte noch einmal auf den Frühstückstisch und schüttelte ungläubig den Kopf, bevor er an Mikoto gewandt noch etwas zu seinem Satz hinzufügte.
„Sie war teuer, weißt du?“
Mikoto nickte etwas nervös. Sie sah ihrem Vater genau an, dass er sie

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