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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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wohl in Gedichten verwendet wurde, gehört hatte.
Dummerweise kannte sie auch keine passenden Gedichte auswendig... Als die Glocke das Ende der Stunde ankündigte, saß Mikoto noch immer über ihrem Zettel, die Hände in den Haaren, den Stift bereits angeknabbert. Sie hatte alles ausgefüllt gehabt, was sie wusste – was in etwa der Hälfte der Fragen entsprach – und beim Rest Meister Zufall entscheiden lassen. Danach hatte sie jede Frage noch einmal durchgenommen und genau überlegt, ob sie die Antwort nicht doch irgendwann einmal gehört hatte.
Immerhin hatte sie im Unterricht doch für gewöhnlich aufgepasst. Dennoch konnte sie sich an einige Dinge überhaupt nicht mehr erinnern.
„Kokin-Waka-Shu...? Was zum Teufel ist das...?“
Sie murmelte leise vor sich hin und faltete schließlich das Blatt zusammen, als sie bemerkte, wie der Lehrer auf sie zukam. Die Zeit war ja vorbei und wenn sie sich weigerte, abzugeben, dann bekam sie einen glatten Sechser.
Und das war sicherlich eine schlechtere Note, als sie bekommen würde, wenn alle Antworten, die sie versucht hatte zu erraten, falsch waren.
„Der Test war ein Witz.“
Mikoto hörte Sayuri das leise zu Yuki flüstern, während sie dem Lehrer ihr Blatt überreichte. Zu ihrer Verwunderung nickte Yuki ihr zu und betonte eine Fangfrage, die wohl "die einzige schwere Frage überhaupt gewesen war".
„Und ich Depp habe gestern eine Stunde mit Lernen vergeudet.“ Yuki witzelte über die Leichtigkeit des Tests und wandte sich dann Mikoto zu.
„Ganz schön blöd, oder? So einfach, wie die Arbeit war, hat die Klasse sicherlich einen Schnitt von 2.0 oder noch besser.“ Mikoto zuckte mit den Schultern und wagte nicht zu offenbaren, dass sie wohl der größte Grund für eine Schnittsenkung sein würde... „Aber sag mal, Mikoto. Was hast du eigentlich mit deinen Sachen gemacht?“
Yuki schien erst jetzt plötzlich aufzufallen, dass Mikoto eine Uniform trug. Er war ein ganz schöner Spätzünder, dachte sich Mikoto und schüttelte verwundert den Kopf.
„Meine Sachen mussten in die Wäsche und da dachte ich mir, dass ich ja auch mal die Uniform anziehen könnte.“
„Achso... aber die Uniform steht dir echt ausgezeichnet.“ „Uhm... danke“, erwiderte Mikoto.
Sayuri klemmte sich gerade hinter Yuki's Stuhl.
„Ja, wirklich. Die steht dir ga...“
„Du, Mikoto, hast du heute Nachmittag schon etwas Bestimmtes vor?“
Sie unterbrach das Gespräch zwischen Mikoto und Yuki, ohne darauf zu achten, dass sie damit mitten in dessen Satz fiel.
„Uhm... nun... eigentlich...“
Sie brachte es nicht über die Lippen, Sayuri zu sagen, dass sie Hausarrest hatte.
„Äh... warum fragst du eigentlich?“
„Nun... es wird Zeit, nach vorn zu schreiten und neue Wege zu gehen. Die alten Gepflogenheiten muss man hinter sich lassen, damit man ohne Last in eine neue, bessere Zukunft gehen kann!“
Sayuri sprach geschwollen von etwas, dass Mikoto zuerst einmal nicht verstand.
„Hä? Was willst du?“
Yuki lachte laut auf und gab seiner Cousine einen leichten Klaps auf den Hinterkopf.
„Sie will Klamotten einkaufen, weil... nun, seit der Sache am Meer sind ihr ihre mitgebrachten Sachen zu aufreizend geworden. Das hier... ist noch eines der längsten Kleider, die sie mitgebracht hatte.“ „Schau dir diesen Mist doch an“, maulte sie und zupfte an dem Kleidchen herum. Dabei sah sie richtig unglücklich aus. Mikoto konnte sich das sogar gut vorstellen. Wenn sie fast vergewaltigt worden wäre, dann hätte sie auch zu etwas anderem, als einem so kurzen Kleidchen gegriffen. Man hatte ja das Gefühl, dass der leiseste Windhauch sofort offenbarte, was sie unter dem Kleid trug... und wenn Yuki's Aussage keine Übertreibung war, dann wollte sie die anderen Kleider gar nicht erst sehen..
Jedenfalls war sie mit diesem Kleiderstil wohl eine Freude für jeden Perversling an der Schule.
Aber so gern sie ihr bei der Auswahl einiger normaler Sachen helfen wollte... es ging einfach nicht.
„Tut mir leid, Sayuri. Ich kann wirklich nicht.“
Mikoto stand auf, sie wollte noch zur Toilette, ihre Blase meckerte schon seit einigen Minuten herum.
„Och menno...“
Sie schien ein wenig enttäuscht zu sein, wandte sich aber schnell an ihren Cousin.
„Dann muss ich halt mit dir einkaufen gehen, Yuki!“
„Verdammt, wieso muss ich da jetzt mitkommen?“
Yuki war sichtlich nicht begeistert.
„Du kriegst auch meine alten Sachen... komm schon!“
„Halt mal! Wer hat behauptet, dass ich diesen Gothic-Lolita-Mist

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