Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
Vom Netzwerk:
alles im Kopf. Aber er half ihm, sich gewisse Dinge noch einmal ins Gedächtnis zu rufen, damit er auch wirklich nichts vergaß.
„Sie haben insgesamt nur eine halbe Stunde Besuchszeit, da es sich bei dem Insassen um einen Mörder handelt. Zu ihrem eigenen Schutz wird zwischen Ihnen und dem Insass...“
„... eine schusssichere Scheibe sein. Nichts für ungut, Mädchen. Du machst deinen Job gut und so... aber ich war früher Polizist und schon öfter zu Besuch in Gefängnissen. Ich weiß, wie das alles funktioniert.“ „Naja, wohl nicht mehr so ganz, sonst hätten Sie die Aktentasche nicht mitgenommen, alter Mann!“, konterte das Mädchen, anscheinend sauer darauf, dass er sie einfach unterbrochen hatte. Kinoshita erwiderte darauf nichts mehr, er hatte auch keine Lust sich jetzt wegen Kleinigkeiten mit dieser Polizistin herum zu plagen. Er wollte nur so schnell wie möglich diesen Steve sehen.
„Gut... können wir dann gehen? Oder müssen Sie mir noch sagen, dass Sie die ganze Zeit anwesend sein müssen, wenn ich mit Ihrem Insassen rede?“
„Nein, Sie werden tatsächlich alleine gelassen... sehen wir mal von den Kameras ab“, erwiderte sie schnippisch und deutete dann auf eine Tür. „Sie dürfen mir nun folgen. Sobald die halbe Stunde vorbei ist, werde ich Ihnen auch Ihre Tasche wieder geben.“
„Wie gütig...“
Schließlich führte die junge Polizeibeamtin Kinoshita dorthin, wohin er eigentlich die ganze Zeit wollte. Ein kleiner Raum mit zwei Eingängen, in der Mitte ein einzelner Tisch mit je einem Stuhl an jeder Hälfte. Durch den Raum war eine Glasscheibe gezogen, die den Tisch in der Mitte teilte. Die Glasscheibe, das wusste Kinoshita, war nicht mit normaler Waffengewalt zerstörbar. Dazu brauchte man schon eine großkalibrige Waffe.
Als er den Raum betrat und auf seiner Seite des Tisches Platz nahm, war er noch leer und Steve nicht anwesend. Die Polizeibeamtin verließ ohne ein weiteres Wort den Raum und Kinoshita starrte kurz in Richtung der Kamera, die das Geschehen unaufhörlich beobachtete. Er wusste nicht, ob sie mit Ton ausgestattet war oder nicht, in einigen Gefängnissen waren die Kameras zu seiner Zeit auch nur als abschreckende Maßnahme angebracht worden...
Letztendlich konnte es ihm aber egal sein. Was sollte man schon mit der Information anfangen, dass er Q'nqüra suchte?
Schließlich, ein paar Minuten nachdem er auf dem wesentlich bequemeren Stuhl Platz genommen hatte, schwang die Tür auf und ein erwachsener Mann trat durch die Tür. Kinoshita brauchte eine Weile, bis er erkannte, dass es sich hierbei tatsächlich um Steve Steiner handelte, immerhin hatte er ihn seit 20 Jahren nicht mehr gesehen.
Damals war er nur ein Jugendlicher gewesen...
„Ich muss zugeben, ich habe eine Weile lang überlegen müssen, bis ich darauf kam, wer sich hinter dem Namen Kinoshita verbarg.“ Der Mann musterte ihn ein wenig ärgerlich.
„Sie kommen nicht unbedingt gelegen, muss ich zugeben. Ich hatte gerade einiges zu tun... Beschäftigungstherapien, wissen Sie?“ Er schob den Stuhl bei Seite und nahm Platz.
„Aber um ehrlich zu sein... Sie sind mir dann doch eine willkommene Abwechslung. Es ist lange her, seitdem mich jemand besucht hat.“ „Schön zu sehen, dass Sie sich nur äußerlich verändert haben, Herr Steiner.“
Der Mann grinste und fuhr sich über die Stoppeln seines Bartes. „Naja, als gebrandmarkter Mörder wäre es ziemlich schlecht, wenn ich wie ein junger Teenager aussehen würde, nicht?“, erwiderte er spöttisch.
„Sie haben nie jemanden gesagt, warum Sie dieses Mädchen umgebracht haben, oder irre ich mich da?“
„Sind Sie deshalb hier, Kommissar? Nagt dieser unwichtige Fall an Ihnen? In dem Fall... sind wir hier wohl leider schon fertig.“ Steve machte Anstalten aufzustehen, doch Kinoshita hielt ihn verbal zurück.
„Bleiben Sie sitzen, Herr Steiner. Ich bin heute nicht hier, um sie wegen eines alten Mordes auszufragen, auch wenn meine eigene Neugier damit durchaus befriedigt werden würde. Um ehrlich zu sein... ich bin nicht einmal mehr als Kommissar unterwegs.“ „Ah... sind Sie schon alt genug um auf das Altengleis gestellt zu werden? Wie schnell die Zeit doch vergeht.“
„Altengleis? Ich bin schon lange nicht mehr Polizist, Herr Steiner. Ist ja eigentlich auch egal... ich bin heute jedenfalls als Freund hier, der Ihre Hilfe braucht.“
Der Mann lachte laut auf.
„Was jetzt? Soll das ein Spaß sein? Es war Ihre Kommission, die mich festgenommen hat, Herr

Weitere Kostenlose Bücher