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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Gefängnis irgendetwas erfahren können? Daher ging er darauf nicht ein und auch Steve verfolgte die Aussage nicht weiter – ein weiteres Zeichen dafür, dass er versucht hatte zu bluffen.
„Ich werde Ihnen sagen, wo Sie die Herrin der Zeit finden können, aber zuvor verlange ich etwas von Ihnen.“
Kinoshita seufzte und nickte dann.
„Okay, was wollen Sie wissen?“
„Erinnern Sie sich an vorhin, als ich sagte, dass ich in meinem Leben nur einen einzigen Freund hatte?“
„Ja, ich erinnere mich.“
„Dieser... Freund... er verschwand, kurz bevor auch Mikoto Sugisaki verschwand und ich Moana Van Rosebird tötete. Ich will wissen, ob er noch lebt und wenn ja, wie es ihm geht. Wenn Sie ihn sogar dazu bringen, mich hier zu besuchen, dann sage ich Ihnen alles, was sie wissen wollen. Den Grund für den Mord, warum ich weiß, wo sich die Herrin der Zeit aufhält... alles.“
Kinoshita schluckte, sein Herz pochte bis zum Hals, als er das Angebot annahm. Steve hatte ihm da gerade ein Angebot gemacht, dass sich Kinoshita in seinen kühnsten Träumen nicht hätte ausmalen können.
Steve Steiner würde auspacken, er würde alles offen legen und so ein großes Stück des Puzzles lüften, an dem er seit zwanzig Jahren arbeitete. Und er hatte nur einen Jungen zu finden, der seit damals verschwunden war.
Zugegeben, das war keine leichte Aufgabe, denn Yuki war damals ebenfalls spurlos verschwunden.
Aber trotzdem...
„Ich werde Ihn finden, Herr Steiner. Verlassen Sie sich darauf. Wenn Sie mich das nächste Mal sehen, dann habe ich Informationen, Fotos oder Yuki selbst dabei.“
Steve begann zu grinsen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück. „Ich will ehrlich mit Ihnen sein, Herr Ex-Kommissar...“, sagte er schließlich.
„Sie sind der erste gute Mensch, dem ich hier seit 20 Jahren begegne. Wenn Sie Yuki tatsächlich finden können, dann stehe ich viel tiefer in Ihrer Schuld, als diese paar Informationen wert sind...“
Bevor Kinoshita überhaupt auf den plötzlichen Wechsel von Emotionen in Steves Stimme und in seinem Auftreten sich einstellen oder gar wundern konnte, flog die Tür zu dem Zimmer auf und die Polizistin unterbrach den Besuch.
„Herr Kinoshita, Ihre Besuchszeit ist leider abgelaufen. Ich muss Sie bitten sich zu verabschieden.“
„Gut...“
Er stand auf, während Steve sitzen blieb und ihm grinsend hinterher starrte.
„Die Besuchszeit steht bei jeweils 30 Minuten am Tag, oder?“, fragte er die Polizistin.
„Das ist korrekt.“
„Gut, Steve. Bis morgen wird es sicher nichts werden... darum sehen wir uns beim nächsten Mal.“
„Ich freue mich drauf, Herr Ex-Kommissar.“
Kinoshita verließ das Zimmer zusammen mit der Polizistin und befand sich innerhalb weniger Minuten wieder in dem großen Foyer. „Hier ist Ihre Aktentasche, Herr Kinoshita.“
Sie händigte ihm seine Tasche wieder aus, welche zu Kinoshita's Erleichterung noch fest verschlossen war. Es schien nicht so, als hätte die Polizistin heimlich darin gewühlt... und das war auch gut, denn in den Unterlagen befanden sich auch viele Kopien von polizeilichen Dokumenten, die er als Ex-Polizist eigentlich nicht mehr besitzen durfte.
„Bevor Sie gehen, Herr Kinoshita... Wer ist diese „Herrin der Zeit“, von denen Sie geredet haben?“
„Sie sind sehr neugierig, Frau Polizistin.“
„Das ist mein Job.“
Kinoshita drehte sich noch einmal zu der jungen Polizistin um und schüttelte den Kopf.
„Ein Künstlername einer Frau, welche der Insasse früher einmal kannte...“, antwortete er schließlich, teils wahrheitsgemäß und doch die Wahrheit vor ihr verbergend.
„Sagt mir gar nichts...“
„Ihr Name ist auch nicht wirklich bekannt. Gut... ich werde dann wohl demnächst wiederkommen. Bis dahin...“
Er verabschiedete sich und verließ das Foyer, hastete zurück zu seinem Auto und stieg mit knackenden Knochen ein.
„Yuki...“, murmelte er und öffnete die Aktentasche, um ein paar alte Bilder und Daten über diesen Jungen heraus zu holen.
Wenn er ehrlich war, dann hatte er nicht sehr viele Informationen über die Yutakas. Vermutlich sogar von all seinen Verdächtigen die wenigsten, da Yuki nur kurzzeitig verdächtig gewesen war. Natürlich hatte man, da Yuki ein Freund von Mikoto war und nur wenige Stunden zuvor verschwand, auch in diese Richtung ermittelt, allerdings diese Ermittlungen bald an das Vermisstenzentrum abgegeben, da man einen Abschiedsbrief fand, der klar machte, dass Yuki nicht entführt, sondern fortgelaufen war.
Was er wusste

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