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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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gefahren und hat Ihn selbst gesucht?“ Er schüttelte den Kopf und lief zurück ins Wohnzimmer. Den Abend über rief er noch fast zwanzig größere und kleinere Hotels an, allerdings jedes Mal ohne Erfolg und als er sich schließlich zu Bett begab, hatte er bereits die Entscheidung getroffen auch ohne reserviertes Hotel am nächsten Morgen nach Sapporo zu fahren. Es würde eine lange Reise werden, dachte er bei sich. Eine Reise, die ihm körperlich viel abverlangen würde. Außerdem wäre er mindestens zwei volle Tage unterwegs, nur um die Stadt zu erreichen. Aber welche andere Option hatte er schon?
    Zur gleichen Zeit, als Kinoshita in Ichihara zu Bett ging, stand eine junge Frau vor einigen Reportern und wünschte sich nichts sehnlicher, als ebenfalls endlich zu Bett gehen zu können...
Stattdessen sprach sie jedoch mit lauter Stimme in ein Blitzlichtgewitter: „Aus diesem Grund sieht die Furukawa Inc sich gezwungen die Produktionslinien für elektrische Unterhaltungsgeräte mit Beginn des nächsten Quartals endgültig einzustellen.“ Sie stoppte kurz und atmete einmal tief ein.
„Es war ein schwerer Schritt, ein Schritt, der uns allen viel abverlangt hat. Die Produktion dieser Unterhaltungsgeräte und ihrer zugehörigen Software einzustellen bedeutet gleichzeitig einen Teil unserer alten Welt zu verlieren. Aber in der momentanen Situation ist es auch für uns leider nicht mehr tragbar.“
Sie atmete erneut tief ein und versuchte dann zu lächeln. „Ich kann Ihnen allen aber versichern, dass diese Einstellung nicht auf Kosten von Mitarbeitern gehen wird. Jeder Mitarbeiter wird weiterhin beschäftigt werden, ausnahmslos. Außerdem behalten wir natürlich den Support für bereits verkaufte Produkte. Die nächsten vier Jahre über werden Sie daher auch problemlos Ersatzteile und Ersatzgeräte bekommen können, darüber hinaus nur solange unserer Vorrat reicht.“ Sie stoppte ihre Verkündung und sofort kamen Fragen aus dem der Masse der Reporter vor ihr, die in den letzten Jahren allerdings auch immer mehr abgenommen hatte.
„Frau Furukawa, die Unterhaltungselektronik war der letzte gegründete Produktionszweig der Furukawa Inc und der erste, den Sie damals mitbegründet haben. Wie fühlen Sie sich dabei, nun genau diesen Zweig schließen zu müssen?“, rief einer der Reporter, ein Reporter des lokalen Tagesblatts ihr zu. Gleichzeitig prasselten viele weitere Fragen auf Miu ein, die sich diese für ein paar Sekunden anhörte und dann mit einer einzelnen Handbewegung die Menge zum Schweigen brachte.
Eine Sache, die sie mochte... an ihrem Job als Vorstand der Furukawa Inc... Ihre Firma war die letzte große Firma in Japan, die dem Virus auf breiter Front trotzte und bis heute kaum Arbeiter entlassen oder Produktionen eingestellt hatte, von einigen wenigen kleineren Rationalisierungen abgesehen. Darum war diese Meldung für die Medien auch ein großes Ding. Und dank ihrer Position konnte sie die Reporter auch ganz einfach zum Schweigen bringen...
„Ich muss zugeben, dass es mir persönlich schwer fiel, mich von dieser Produktionsserie zu trennen, aber nach längerem Abwiegen sehe ich mich als Vorstand gezwungen etwas zu tun. Die Unterhaltungsindustrie hat zwar noch ihren Platz in unserer Welt, jedoch einen weitaus kleineren, als unsere andere Produktionslinien. Es geht dabei nicht um den Gewinn, denn dabei hätten sicher ein paar andere Produktionslinien eher eingestellt werden müssen, sondern um den Nutzen der Menschheit und unserer Verpflichtung ihr gegenüber als Firma und Arbeitgeber.“
„Was ist mit den Gerüchten des F.Inc 2500H, dass in wenigen Monaten erscheinen sollte?“, kam eine weitere Frage von dem gleichen Reporter, welche sich auf ein Gerücht bezog, dass besagte, dass die Furukawa Inc. an einem neuen Unterhaltungsgerät arbeiten würde, was natürlich totaler Quatsch war. Das Gerät war zwar in der Planungsphase gewesen, doch hatte nie diesen Namen getragen. „Ich habe Ihnen weiterhin nichts mehr zu sagen.“
Miu verbeugte sich und verließ die kleine Bühne, begleitet von zwei Bodyguards und ließ die Reportermenge mit ihren Fragen alleine. „Miss Furukawa, ein Auto steht für Sie bereit.“, sagte einer der Bodyguards, ein hochgewachsener Mann Mitte 40, zu ihr und lächelte dabei leicht.
„Danke...“
Sie murmelte das leise und seufzte dann umso lauter. Wie sie diese öffentlichen Auftritte hasste. Früher, als sie noch in der Schule war, da empfand sie Referate als spaßige

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