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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Die Frau, die ich als Herrin der Zeit kennengelernt habe, hat sich um ihre Mitmenschen gesorgt. Genug sogar, um ihren eigentlichen Wirkungsbereich zu verlassen und Geisterseher anzuheuern. Du hast damit den Aufgabenbereich der noch unerfahrenen Herrin des Todes freiwillig und ohne zu meckern übernommen. Schau dich jetzt an... von dieser Person, die den Menschen und Geistern helfen wollte, ist nichts mehr geblieben. Ich sehe nur noch eine Frau, die verzweifelt mit allen Mitteln die Welt zu beenden versucht... eine Frau, die für dieses Ziel morden würde und es auch tat.... und ich frage mich, was dich so verändert haben kann. Wann bist du falsch abgebogen, Q'nqüra? Wann hast du deine Würde verkauft...?“
„Du verstehst es nicht...“, murmelte Q'nqüra und erhob sich ächzend, das Schwert auf dem Boden liegen lassend.
„Und du wirst es niemals verstehen! Du warst nicht da, du hast nicht erlebt und gesehen, was ich gesehen habe!“
„Was? Was habe ich nicht gesehen?“, hakte Mikoto mit bitterer Stimme nach.
„IHN!“
Sie runzelte die Stirn, als Q'nqüra den Namen jener Gestalt nannte, welcher vor Äonen die Gesetze dieser Welt festgelegt und die Götter erschaffen hatte, welche wiederum ihrerseits den Menschen schufen. Jene Gestalt, die auch den Virus und das Ende dieser Welt festlegte, die keinen Namen hatte und immer nur „ER“ genannt wurde.. Eine Gestalt, von der Mikoto stets gedacht hatte, dass sie lange vor Q'nqüra's Ernennung zur Herrin der Zeit verschwunden sei. „Du warst nur eine von vielen Herrinen der Zeit, die vor dir kamen. Wieso ist dir etwas so wichtig, was so alt ist? Wer sagt, dass sich der EINE nicht auch irren kann? Vielleicht sind wir Menschen ja auch noch nicht reif für den Untergang?“
„Hahahaha, du bist eine Närrin, wenn du das glaubst! Ich war da, als er den Virus erschuf! Niemand sonst auf dieser Welt weiß besser als ich, was sein Wille ist!“
Jetzt war Mikoto wirklich sprachlos.
„Du denkst, dass ich nicht die erste Herrin der Zeit war? Ja, da magst du Recht haben, das Amt wurde mir erst später zugeteilt... aber ich war die ERSTE auf diesem Planeten! Versteht dein kleines Menschengehirn eigentlich, was ich damit sagen will?“
„Du sagst... dass du die erste Göttin warst, die der EINE damals erschuf?“
„Ja, ich war die EVA unseres Volkes, die erste Frau, die er schuf. Ich habe IHM gedient, von meinem ersten Tag an, bis zu jenem Tag, als ER uns alle verließ! Nur ich stand neben ihm, als ER das Virus in unsere DNA decodierte, damit er euch, sobald die Zeit reif war, auslöschen konnte!“
Mikoto wusste nicht, was sie darauf sagen sollte und Q'nqüra, inzwischen richtig in Rage, brüllte inzwischen die halbe Straße zusammen.
„Ich tue nur, was ER mir befohlen hat! Es ist meine Aufgabe, der Sinn meines Lebens! Ich habe IHM mit allem gedient, was ich habe, von Anfang an und ich werde es auch weiterhin, bis zum jüngsten Tag, tun!“
Mikoto warf ihr Schwert bei Seite und bevor Q'nqüra darauf reagieren konnte, hatte sie die Distanz zwischen sich und der Göttin überwunden. Mit einer fließenden Bewegung holte sie aus, es gab einen Knall und ein brennender Schmerz breitete sich in Q'nqüra's Gesicht aus.
„Du bist so fanatisch, wie die Jünger unserer fanatischen Sekten...“, murmelte Mikoto und schüttelte den Kopf, gab der ehemaligen Herrin der Zeit eine weitere Backpfeife auf die andere Seite, die starr vor Schock auch diese passieren ließ.
„Versteh es endlich... Der EINE wird nicht zurück kommen, weder zu uns, noch zu dir. ER ist fort, für immer. Diese Welt muss ohne IHN leben, egal ob sie untergeht, oder nicht. ER hat damals uns alle im Stich gelassen, auch dich.“
„Nein, das stimmt nicht! ER sagte, dass ER wieder kommen würde, wenn die Zeit reif dafür wäre!“
Das letzte Wort ging erneut in einem Husten unter, der die Göttin schüttelte. Vornüber gebeugt versuchte sie zwischen den Hustenanfällen Luft in ihre Lunge zu pressen. Einzelne Blutstropfen fielen dabei auf den Asphalt.
Mikoto beobachtete die Göttin, die mit der Rückfläche ihrer Hand vergeblich versuchte das Blut von ihrem Gesicht zu wischen. In diesem Moment verstand auch Mikoto, was mit Q'nqüra eigentlich los war, warum sie so dringend wieder Herrin der Zeit werden wollte und nicht als einfache Göttin auf die für sie selbst so sichere Ankunft des EINEN wartete.
Sie starb...
„Ich verstehe... du bist infiziert.“, murmelte Mikoto leise, aber die Göttin verstand sie

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