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Die Geisterseherin (German Edition)

Die Geisterseherin (German Edition)

Titel: Die Geisterseherin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Schwarzenstein
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Unterricht komme, ich sehe gerade, dass wir ein neues Gesicht haben... eine bemitleidenswerte Kreatur, die man neben eine solche Jammergestalt, wie Yuki Yutaka gesetzt hatte... Mikoto Sugisaki ist Ihr Name, richtig?“
Mikoto erhob sich von ihrem Platz und verbeugte sich, die anderen Schüler hatten sie natürlich vor dem Unterricht eingeweiht, daher wusste sie, wie Herr Momonari tickte, was er gerne sah – und was nicht. Schließlich wollten die anderen Schüler „die Neue“ nicht gleich ins offene Messer laufen lassen.
„Das ist korrekt, Herr Momonari.“, antwortete sie auf seine Frage kühl, nicht wirklich bereit den unterwürfigen Hund zu mimen. „Und sicher, auch wenn Sie nur eine Frau sind, haben Sie genug Ehre, um sich sehnlichst einen für sie adäquaten Platz zu wünschen.“, fuhr Momonari fort.
„Mit Verlaub, ich fühle mich hier sehr wohl.“
Für einen Moment war es still im Klassenzimmer.
Normalerweise würden die anderen Klassenkameraden jetzt anfangen zu tuscheln, doch bei Herrn Momonari trauten sie sich das nicht und blieben still. Stattdessen malte sich jeder einzeln in seinem Kopf aus, wie Mikoto jetzt wohl ihr Leben lassen würde.
„So, so. Sie sind also von der aufmüpfigen Sorte, nicht? Ihren Fetzen nach, den sie Kleidung nennen, sind Sie wohl so eine Rockerbraut. Nun, dieses Verhalten wurde wohl von dem frühen Tod Ihrer Mutter ausgelöst, Ihr Vater muss mit der Kindererziehung völlig überfordert gewesen sein, darum will ich dieses eine Mal darüber hinweg sehen. Aber achten Sie in Zukunft auf Ihre Zunge, Fräulein Sugisaki. Als Frau sollten Sie Ihren Platz in der Gesellschaft kennen!“
„Mikoto...“
Yuki flüsterte, auf die Gefahr hin, dass Momonari es mitbekommen könnte, Mikoto zu, jetzt nichts falsches zu sagen. Aber eine Sache gab es da schon noch, die sie einfach sagen musste. Es juckte ihr in den Fingern und schließlich ließ es sich nicht mehr zurückhalten. Zur Überraschung der gesamten Klasse, setzte sich Mikoto nicht und nahm die Beleidigung als gegeben, sondern konterte.
„Anstand und Ehre konnte mir mein Vater vermitteln. Leider schien dies, entgegen aller meiner Erwartungen, in der „guten alten Zeit“ nicht für nötig befunden worden zu sein. Anders kann ich mir Ihre Hass-Eskapaden nicht erklären, denn als ausgewachsener und intelligenter moderner Mann, sehen Sie sicherlich ein, dass diese nicht nur keinerlei Sinn haben, sondern Ihnen auch noch den Hass der Schüler einbringen werden. Und natürlich ist Ihnen auch bewusst, dass ein verhasster Lehrer seinen Beruf verfehlt hat, da es ihm nicht mehr möglich seil sollte, die Schüler anständig zu unterrichten, was wiederum zur Entlassung des nicht fähigen Lehrers führen würde...“ Ein Raunen ging durch die Klasse. Mikoto hatte es nicht nur gewagt zu widersprechen, sie hatte es sogar gewagt, dem Lehrer zu drohen. So etwas war in der gesamtem Lehrzeit von Herrn Momonari noch nicht ein einziges Mal vorgekommen!
„Das war alles, ich bedanke mich.“
Mikoto setzte sich wieder und schlug ihr Gemeinschaftskunde-Buch auf. Ihre Bücher waren am Vorabend mit der Post als 24h-Lieferung in einem schönen dicken Paket angekommen, so dass sie nun auch alle Hausaufgaben machen konnte und auch im Unterricht besser mitkam, ohne immer auf Yuki und dessen Bücher angewiesen zu sein. Nach ein paar Sekunden blickte sie auf, da das Klassenzimmer noch immer ruhig war.
„Was ist? Wollten Sie nicht irgendwann Unterricht machen?“ Schließlich brach die Stille und ein Raunen ging durch die Klasse, zu mehr traute man sich noch immer nicht, bevor Herr Momonari mit einem gewaltigen Brüller alle wieder zum Schweigen brachte. „Das war es, Sie haben Ihre Chance verspielt, Miss Sugisaki! Ihr Zeugnis wird in die Schulgeschichte eingehen, und zwar im negativen Sinne, dafür sorge ich!“
Mikoto schlug das Buch zu und blickte sich in der Klasse einmal um. „Ihr habt das alle gehört, nicht wahr?“
Ein paar der Schüler, allerdings nicht viele, nickten leicht. „Gut, Herr Momonari, ich sage Ihnen das jetzt nur dieses eine Mal. Ihr Chef, der Schulleiter wird es sicherlich sehr mögen, wenn diese Klasse ihre Eskapaden offen legt.“
Ihre Stimme war fest und entschlossen, denn schließlich wusste sie, dass sie nur gewinnen konnte, wenn es um jemanden wie Momonari ging.
„Ich frage mich, was die Direktion und die Eltern dieser armen Schüler sagen würden, wenn heraus käme, dass Sie Ihre Schützlinge nicht nach Ihren Leistungen, sondern

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