Die Geisterseherin (German Edition)
zu formen, aber sofort wieder damit aufgehört. Ein wabernder Haufen mit vage menschlichen Formen, ohne jedoch jemals wirklich die Form zu erreichen.
„Was zum Teufel... was ist das...“, keuchte sie und griff fast reflexartig nach dem Amulett, dass um ihren Hals hing. Doch noch zögerte sie ihr Schwert herbei zu rufen.
Diese Wesen waren anders, aber Mikoto wusste weder was sie genau waren, noch was sie wollten. Sie konnte es sich nicht leisten diese Wesen wütend zu machen, in dem sie mit einem Schwert gegen sie vorging.
Das Schwert sollte... und dabei dachte sie an Iori's Fall... nur noch dann benutzt werden, wenn es keinen anderen Weg mehr gab. Drei dieser Wesen hatten sich inzwischen manifestiert und so wie es schien, sollten es vorerst nicht mehr werden, auch wenn sie das Gefühl hatte, dass der Schatten noch immer waberte und mehr gebären wollte. Mikoto lief vorsichtig ein paar Schritte auf die seltsamen Wesen zu zu.
„Uhm...“, rang sie nach Worten.
Je näher sie kam, desto mehr verspürte sie ein seltsames Verlangen in sich. Sie wollte diese Wesen vernichten, hatte das Gefühl, als gehörten sie nicht hierher. Gleichzeitig begann ihr Magen zu rebellieren und eine unmenschliche Furcht nach ihrem Herzen zu greifen. Ja, diese Wesen gehörten nicht in diese Welt, sie mussten hier weg, da war sie sich in diesem Moment sicher.
„...“
Mikoto wollte etwas sagen, als eines der Wesen seine glühenden Augenhöhlen auf sie richtete.
Die Augen waren leer, eine schwarze Höhle, die ein seltsames Glühen verbreitete und sonst alles Licht zu schlucken schien. Der breite Mund, neben den Augen das einzige fest auszumachende Teil dieser Wesen, der einzige Teil, der nicht schemenhaft war, bildete ein breites Grinsen, viel zu groß für einen normalen menschlichen Mund. Das Wispern wurde lauter, fast schon meinte Mikoto, dass sie einzelne Wörter ausmachen könnte, als plötzlich eines der... Dinger sich aus seiner Position löste und wie ein Wirbelwind auf sie zukam. Mikoto konnte im letzten Moment einen Satz nach hinten machen. Dort, wo sie gestanden hatte, rauchte zischend der Asphalt. „Verdammt!“
Sie riss das Q von ihrem Hals und rief ihr Schwert herbei. Wenige Sekundenbruchteile später manifestierte es sich in ihrer Hand. „Okay, ihr wollt ein Stück von mir? Dann kommt her und holt es euch!“, rief sie wütend den Wesen entgegen.
Mikoto schwang das Schwert und ging in eine Verteidigungsstellung, als die beiden anderen Wesen ihre Kopf-ähnlichen Formen ebenfalls auf sie richteten.
Aus dem Wispern wurde ein schrilles Geheul, als gleich alle drei Wesen gleichzeitig auf Mikoto zustürzten.
Sofort bemerkte Mikoto, dass diese Wesen keine geborenen Kämpfer waren. Ihre Schläge kamen schnell und genau, doch sie waren nichts, wenn man sie mit den Schlägen von Iori verglich. Sie wirkten eher, wie gewöhnliche Schläger, nicht wie richtige Krieger. Dennoch musste Mikoto zurückweichen, da sie einfach in der Überzahl waren. Mikoto wich einem weiteren Schlag aus und schwang ihr Schwert in einem Kontermanöver in Richtung des Halses eines der Wesen. Zack!
Das Schwert durchtrennte den seltsam schemenhaften Körper des Wesens direkt dort, wo bei einem Menschen eigentlich der Hals war. Doch das änderte nichts.
Der Körper griff Mikoto weiter an und ein paar Sekunden später war die Schneise, die Mikoto mit ihrem Schwert hinterlassen hatte, verschwunden.
Weitere Schläge prasselten auf Mikoto herab. Sie versuchte einige von ihnen mit ihrem Schwert abzufangen, was auch einigermaßen gut funktionierte. Doch sie war nicht schnell genug um drei Wesen in Schach zu halten und kassierte einige harte Schläge gegen den Oberkörper, die ihr die Luft aus den Lungen trieb.
Mit Ach und Krach schaffte es Mikoto ein wenig Abstand zwischen sich und diese Wesen zu bringen und ein paar Atemzüge in ihre Lunge zu pressen.
Sie hatte eines der Wesen voll erwischt und die anderen beiden gut genug getroffen um einem Menschen größere Wunden zuzufügen, doch diese Wesen schienen, als wäre nichts passiert.
„Verdammt, da hilft wohl nur eine Sache...“, presste sie zwischen den Zähnen hervor.
Die Schläge der Wesen waren schmerzhaft, also spürbar. Doch Mikoto's Schwert schnitt durch die Wesen hindurch. Sie musste sie dann treffen, wenn sie sich angreifbar machten. Erst, wenn sie fassbar waren, würden ihre Angriffe eine Wirkung zeigen, wie bei einem Geist, der sie attackierte. Um ein lebendes Wesen zu treffen, musste man selbst Substanz
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