Die Geisterverschwoerung - Mara deckt auf
Flur hinaus und ihre Stimmen waren nicht mehr zu verstehen.
»âºDas passiert Geistern oftâ¹Â«, äffte Adrian die Frau nach. »Klar! Manchmal sind sie sogar so dusselig, dass sie in eine brennende Kerze hineinstolpern, nur weil sie im Weg herumsteht.«
»Das war eine echte Geisterjägerin «, hauchte Mara.
»Und so was findest du auch noch toll«, schimpfte Adrian weiter. »Willst du sie demnächst vielleicht zu dir zum Tee einladen?«
Mara sparte sich eine Antwort. Ja, diese fremde Frau hatte sie tatsächlich ziemlich beeindruckt.
In den Moment kam Lucas hinter dem Bass hervorgekrabbelt. »Die hat den Winkelmann aber ganz schön abgezockt!«, sagte er.
Mara ignorierte ihn und lief vorsichtig zur Tür. »Nicht abgeschlossen«, flüsterte sie erleichtert.
»Der hat ihr die Show ernsthaft abgekauft«, redete Lucas ungerührt weiter, »dass sie einen echten Geist verjagt hätte.«
Mara wandte sich wütend um. »Vielleicht hat sie das ja!«
»Das waren ganz billige Tricks!«, höhnte Lucas. »Ein Gerät mit vielen blinkenden Anzeigen â wie toll! Das kann ich dir auch bauen. Und als die Kerze umgekippt ist, hat sie an einem dünnen Faden gezogen. So was kennt man doch schon vom Zauberer im Kindergarten, oder?«
»Und wer hat deiner Meinung nach den Eiffelturm aus Notenständern nachgebaut?«, fauchte Mara, während sie zur Treppe schlich.
Lucas kicherte. »Das klingt mir sehr nach der 7 b. Die haben den Winkelmann seit seinem ersten Tag auf dem Kieker. War klar, dass sie dem mal einen richtigen Streich spielen.«
Mara verdrehte die Augen. »Musst du nicht dringend nach Hause? Einen Schal für deinen Computer häkeln oder so?«
»Nö, dem ist es meist eher zu warm.«
Lucas schien sich königlich zu amüsieren. Eben weil er Mara nervte. Und weil er das wusste.
Herr Winkelmann und Frau de Santis waren inzwischen durch den Hinterausgang gegangen, der zum Schulhof und zum Parkplatz führte. Wenn Mara sie noch erwischen wollte, musste sie sich beeilen, deshalb lieà sie Lucas einfach stehen und rannte so leise wie möglich hinter den beiden her. DrauÃen gab sie das Schleichen auf. Einige Kurse fanden am Nachmittag statt und deshalb waren auch noch andere Schüler auf dem Schulhof.
Mara folgte Herrn Winkelmann und Frau de Santis, die gerade zu ihrem Wagen gingen. Bis auf die übergroÃe Antenne auf dem Dach war der schwarze Van so bewusst unauffällig, dass er schon wieder auffällig war. Er trug keine Aufschrift und hatte dunkel getönte Scheiben. Als Frau de Santis die hintere Seitentür aufschob und ihren Lederkoffer hineinstellte, lockte sie die Schüler auf dem Hof an wie Marmelade die Wespen. Zwischen den langweiligen Lehrerautos war der Wagen nicht unbemerkt geblieben, und es reizte wohl nicht nur Mara, einen Blick ins Innere zu werfen. Etwas Ãhnliches hatte sie bisher höchstens in Agentenfilmen gesehen: Drinnen war eine Art Schaltpult mit drei Monitoren, mehreren Reihen roter und grüner Lämpchen und einer Tastatur zu sehen, davor befand sich ein fest montierter Sitz mit Anschnallgurt. Obwohl die Geräte ausgeschaltet waren, wirkten sie extrem geheimnisvoll â und extrem teuer.
»Giga-galaktisch!«, murmelte eine Stimme neben ihrem Ohr. Lucas? Kam das wirklich von demselben Lucas, der eben noch die ganze Geisterjägertechnik für Unsinn erklärt hatte?
Mara grinste amüsiert. »Ach, so ân Gerät mit blinkenden Anzeigen â das kann dir so ein Typ aus meiner Klasse auch selber bauen.«
Lucas sah sie stirnrunzelnd an.
Sie hatte es geschafft: Er schwieg.
Währenddessen redete Herr Winkelmann leise auf Frau de Santis ein. Worte konnte Mara nicht verstehen, aber Adrian, der als Geist wesentlich bessere Ohren hatte, tuschelte ihr zu, was sie sprachen: »Muss ja nicht jeder mitkriegen, dass ich eine Geisterjägerin gerufen habe, meint Winkelmann. Und sie sagt was von Diskretion, das wäre selbstverständlich.«
Mit einem freundlichen Winken stieg Frau de Santis ein, schnallte sich an und fuhr los. Gleich darauf näherte sich eine rundliche Frau dem Musiklehrer. Frau Bossen gab die Koch- AG , soweit Mara wusste. »Interessantes Auto. Und eine interessante Frau«, sagte sie spitz und musterte den Musiklehrer. »Ihre Freundin?«
Er wurde rot, als hätte sie ihn beim Naschen erwischt. »Nein, nein!«,
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