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Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition)

Titel: Die gelben Augen der Krokodile: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Pancol
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Direktionsassistentin. Das Mädel hat was im Kopf. Nicht so wie ich!«
    »Sie sind stolz auf sie …«
    »Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass ich ein intelligentes Kind hab! Und lieb ist sie! Mit der hab ich das große Los gezogen. Das weiß man ja nie, ehe sie da sind, hab ich recht?«
    Sie hatte die Kühlschranktür geöffnet, um nachzusehen, was fehlte. Dann kam sie zurück an den Tisch, setzte sich hin, um ihre Einkaufsliste zu schreiben, suchte zwischen den Gegenständen auf dem Tisch nach einem Stift, erinnerte sich plötzlich daran, dass sie ihre Haare mit einem Bleistift hochgesteckt hatte, und zog ihn lachend heraus.
    »Gott, bin ich manchmal schusselig! Ich vergesse alles. Ach, da fällt mir ein: Das hab ich in der Jeans Ihrer Tochter gefunden. Fast wäre es in der Waschmaschine gelandet!«
    Sie holte ein Handy hervor und legte es auf den Tisch.
    »So was sollte man nicht Handy nennen, sondern Futschi. Mir sind schon zwei davon beim Kloputzen ins Wasser gefallen.«
    »Sie müssen sich irren, Babette, meine Töchter haben kein Handy.«
    »Ich widerspreche Ihnen ja nur ungern, aber das hier gehört definitiv Hortense. Es war in der Tasche ihrer Jeans.«
    Joséphine musterte das Handy verwundert.
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Babette, und sagen Sie ihr nichts davon. Dann werden wir ja sehen, wie sie reagiert.«
    Sie nahm das Handy und steckte es in die Tasche. Babette sah sie mit einem verschwörerischen Lächeln an.
    »Sie haben keine Ahnung, wo sie es herhat, was?«
    »Nein. Und da ich keine Lust habe, das Feuer zu eröffnen, warte ich einfach ab, bis sie etwas sagt …«
     
    Am späten Vormittag des 13. Juli kam Joséphine vom Joggen zurück. Sie war durch den Wald gelaufen. Der Seewind fuhr durch ihr Haar, dünne Strähnen fielen auf ihre Nasenspitze, und das orangefarbene T-Shirt klebte an ihrer Haut, sodass sich unansehnliche Schweißflecken darauf abzeichneten. Schweiß verschleierte ihr die Sicht und brannte in ihren Augen.
    Sie war es leid gewesen, ständig zu denken: Vor dreißig Jahren ist Papa gestorben, vor dreißig Jahren ist Papa gestorben, vor dreißig Jahren ist Papa gestorben. Also hatte sie ihre Laufschuhe angezogen und war losgerannt. Fünfundvierzig Minuten! Sie hatte fünfundvierzig Minuten durchgehalten! Sie sah auf ihre Uhr und gratulierte sich im Stillen. Laufen half ihr beim Denken. Mit jedem Schritt spann sie ihre Gedanken weiter. In der Nacht hatte es geregnet. Sie sog den Duft der nassen Erde ein, jenen Duft, der alle anderen Aromen in sich trägt, der den Geruch von Farnkraut, Geißblatt, Waldmoos, Pilzen und totem Laub bündelt, und über allem hing wie ein dunstiger Nebelschleier der salzige Geruch des Meeres, der sich auf ihrem Gesicht ablagerte und den sie mit flinker Zunge ableckte. Beim Laufen hörte sie einen Vogel, »pffiint, pffiint, pffiint«, rief er, »gschwiind, gschwiind, gschwiind«, verstand sie und beschleunigte ihre Schritte. Ein anderer rief »stiimmt, stiimmt, stiimmt …«, und sie redete mit ihrem Vater. Papa, mein lieber Papa, wenn du da bist, gib mir ein Zeichen …, »stiimmt, stiimmt, stiimmt«, wird der Verleger bald antworten? Was treibt er denn bloß? Es ist fast zwei Wochen her, seit er das Buch bekommen hat! »Stiimmt, stiimmt …«, antwortete der Vogel.
Es wäre schön, wenn er heute antworten würde, das würde bedeuten, dass du auf das Manuskript aufpasst! Gestern hatte ihre Mutter angerufen und lange mit Iris gesprochen. »Maman glaubt, dass Chef eine Geliebte hat«, hatte Iris Jo zugeflüstert. »Kannst du dir Chef beim Sex vorstellen?« Sie hatte einen Finger an die Lippen gelegt, da sie vor den Kindern nicht weiterreden wollte, und sie hatten sich abends, nachdem die anderen zu Bett gegangen waren, in der Küche getroffen. »Sie sagt, er sei völlig verändert, aufgedreht, verjüngt. Anscheinend benutzt er Schönheitscremes, färbt sich die Haare, hat abgenommen und schläft nicht mehr zu Hause! Maman wittert eine Rivalin. Sie hat seine Sachen durchsucht und dabei ein Foto gefunden, auf dem Chef eine Frau umarmt. Sinnlicher, dunkler Typ, üppige Oberweite und lange schwarze Haare. So ein junges Ding. Auf die Rückseite des Fotos hatte er einen Namen gekritzelt: Natacha. Und dazu ein Herz. Das Foto stammte von einem Abendessen im Lido. Offenbar wirft er für sie sein ganzes Geld zum Fenster raus und lässt die Rechnungen über die Firma laufen. In seinem Alter! Ist das zu fassen?«
    »Was hat sie denn jetzt vor?«, hatte

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