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Die gelehrige Schuelerin

Die gelehrige Schuelerin

Titel: Die gelehrige Schuelerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ira Miller
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Käsesandwich auf mein Tablett, Annie nahm sich einen Hamburger und Pommes frites.
    Wir fanden einen Platz an einem langen Holztisch, an dem schon viele Leute saßen und aßen. Zuerst mussten wir eine Menge Papierteller und Milchtüten in einen überfüllten Abfalleimer stopfen, damit wir genug Platz hatten. Dann nahmen wir unsere Mahlzeit in Angriff.
    »Großartiger Tag zum Skifahren«, sagte der Mann neben mir. Er war klein und dicklich, hatte eine Halbglatze und kleine, kreisrunde, metallgefasste Brillengläser über braunen Augen. »Ich kann gar nicht genug von dem Zeug kriegen habe die Kinder mitgebracht verkaufe orthopädische Einlagen Brian Mapes meine Frau ist mit den Kindern da draußen am Hang wir kommen aus North Bendix.« Das alles stieß er in einem Atemzug hervor.
    »Arnie«, sagte ich. »Annie.« Sie nickte, den Mund voll mit Hamburgerfleisch.
    »Was für ein Sport!«, fuhr Brian fort. Ich seufzte innerlich, erleichtert, dass er uns nicht fragte, ob wir verheiratet wären. »Ich könnte das jeden Tag haben die Hänge runterrasen Schneeballschlachten mit den Kindern großartiges Training.« Er besah sich lächelnd seinen Bauch. »Einige von uns haben das nötig.« Dann lachte er laut mit zusammengekniffenen Augen. »Natürlich kein Problem hier fröhliche Weihnachten feiern.« Er lachte immer noch. »Ah, oh, das Weib gibt mir das große Zeichen muss gehen war nett hat mich gefreut Sie kennen zu lernen.« Damit ging er weg. Ich atmete auf.
    In jeder anderen Situation hätte ich mit ihm lachen können. Aber wenn ich mit Annie in der Öffentlichkeit war, konnte ich mit solch alltäglichen Situationen nicht fertig werden. Ich sah mich misstrauisch um und studierte die Masse der Gesichter, wobei ich mich fragte, ob nicht zufällig ein Einwohner aus Dillistown unter ihnen wäre. Den Rest der Mahlzeit verdrückte ich schweigend.
    Sie
musste
nach dem Essen in den Andenkenladen gehen.
    Ich wollte schlafen – wir zwei allein, in einer Umarmung. Ich hasse diese Schäbigkeit und den Nepp von Andenkenläden. Deshalb wartete ich draußen und spähte nur durchs Fenster. Annie wanderte da drin herum wie ein Kind auf dem Jahrmarkt, suchte Postkarten aus, nahm einen aus einer Baumwurzel geschnitzten Aschenbecher auf, stellte ihn wieder hin, untersuchte Cowboyhüte, Füller mit Reklameaufschriften, Indianermist, kleine Plaketten, John Travolta, Farrah Fawcett, Cheryl Tiegs Poster (und kaufte eins von Kris Kristofferson), studierte weiterhin Batterien von Uhren, Steinen, Krügen, versteinerten Hölzern, Kalendern, Spielsachen, T-Shirts mit obszönen Aufschriften und so weiter. Ich wartete wie ein ungeduldiger Vater – verärgert, nein, enttäuscht zu sehen, wie jung sie noch war. Gleichzeitig quälte mich die Angst, dass ich versucht hätte, sie zu unterdrücken …
    Die Angst, dass Annie und ich in einer realen Welt nicht so gut zusammenpassen würden, nahm ganz und gar Besitz von mir. Sie krabbelte und kribbelte an mir wie ein Bienenschwarm.
    Sie kam heraus, lächelte mir zu, fing dann meinen Blick auf und sagte halb entschuldigend: »Ich mag eben gern Dinge kaufen, die mich später an diesen Ort erinnern.«
    »Fein. Lass uns gehen.« Sie wusste, was ich dachte. Das
Ich bin zu alt für dich
stand mir auf dem Gesicht geschrieben. Sie war verletzt, aber gleichzeitig auch stinksauer. Ihr Gesicht sagte mir
Ich muss diese Scheiße nicht einfach hinnehmen.
    Was war passiert? Alles war so schön, wenn wir
allein
waren.
    Nachdem ich irgendwo Aspirin aufgetrieben hatte, traf ich Annie in unserem Hotelzimmer.
    »Kopfschmerzen?«, fragte sie.
    »Ja!«
    »Jammerschade.«
    Ich ignorierte sie. Legte mich einfach aufs Bett und schloss die Augen. Annie ging weg. Ich schlief ein.
    Als ich wieder aufwachte, war es dunkel. Annie saß in der anderen Ecke des Zimmers unter einer Stehlampe und las im
Cosmopolitan.
Ich sagte kein Wort, stand auf und ging ins Bad.
    Wir benahmen uns ziemlich dämlich. Ich hasse es, den Beleidigten zu spielen, jemanden zu beleidigen. Ich wollte darüber reden, mich entschuldigen. Ich ging zu ihr hinüber, nahm sie in die Arme, und wir küssten uns.
    »Lass uns einen Joint rauchen«, sagte sie.
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Gestern Nacht war es ganz gut, aber wir brauchen es nicht. Wir brauchen doch nicht davon abhängig zu werden, um uns an etwas freuen zu können. Wir haben es nicht nötig, zu fliehen. Es wäre nicht real. Eine fremde Person würde eine noch fremdere Person lieben. Ich möchte dich auf all

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