Die Geliebte des italienischen Millionaers
ihre Freude nicht verbergen. "Wieso? Ich möchte jetzt mit dir zusammen sein."
In seinen Augen blitzte es zornig auf. Wie konnte sie glauben, er würde sich nach allem, was sie ihm angetan hatte, so leicht umstimmen lassen? Er würde ihr niemals verzeihen, für ihn war die Beziehung beendet. Hatte sie wirklich angenommen, einige Worte des Bedauerns, eine Entschuldigung und ein Kuss seien genug, um eine Versöhnung herbeizuführen? Sie musste verrückt sein. Maßlose, kalte Wut erfüllte ihn, und er kannte kein Erbarmen mehr.
"Du hast etwas missverstanden, meine Liebe", erwiderte er spöttisch. "Ich habe keineswegs vor, wieder neu anzufangen. Unsere Ehe ist endgültig beendet. Wie oft muss ich das noch sagen?"
Vivien wurde blass und stand völlig reglos da. Sie hatte das Gefühl, mit verbundenen Augen durch ein gefährliches Moor zu wandern, und verstand überhaupt nichts mehr. "Aber du hast mich doch … gerade noch geküsst", brachte sie schließlich hervor.
Lucca betrachtete sie und hätte beinah Gewissensbisse bekommen. Sie war so geradlinig, für sie gab es nur Schwarz oder Weiß, keine Grauzonen. Diese Erkenntnis verstärkte seine Wut. Immerhin war es ihre Schuld, dass die Ehe gescheitert war, nicht seine.
"Das hatte nur etwas mit sexuellem Verlangen zu tun", entgegnete er gelassen.
Vivien errötete. Damit hatte er gerechnet, denn sie hatte nie gern über Sex gesprochen.
"Okay, aber …" Sie verstummte hilflos.
"Ich kann mir gut vorstellen, mit dir zu schlafen, ohne wieder mit dir verheiratet sein zu wollen", stellte er kühl fest. "Du warst doch vor wenigen Minuten auch dazu bereit", fügte er hinzu, um sie in ihrer Würde zu verletzen.
Ohne nachzudenken, hob Vivien die Hand und ohrfeigte ihn. Sie bereute es nicht, denn so durfte er nicht mit ihr reden. Außerdem hoffte sie, er würde sich an die Ohrfeige länger erinnern als an ihre Bereitschaft, wegen eines einzigen Kusses mit ihm zu schlafen. Blass und mit hoch erhobenem Kopf ging sie an Lucca vorbei. Sie durfte jetzt nicht zusammenbrechen und sich nicht noch lächerlicher machen.
"Keine Frau hat es jemals gewagt, mich zu ohrfeigen." Mit finsterer Miene versperrte er ihr den Weg.
"Ah ja. Was auch immer ich dir in der Vergangenheit angetan habe, ich bin in guter Absicht zu dir gekommen. Ich hatte nicht vor, dich zu beleidigen oder zu verletzen. Du hast kein Recht, mich zu behandeln, als wäre ich ein Stück Dreck."
"Ich habe dich nicht …"
"Ich wollte versuchen, unsere Ehe zu retten, und werde nicht zulassen, dass du es ins Lächerliche ziehst, weil du erreichen willst, dass ich mich schäme", unterbrach sie ihn.
"Vor zwei Jahren hast du keine fünf Minuten verschwendet, um unsere Ehe zu retten", hielt er ihr verächtlich vor.
Der Schmerz drohte Vivien zu überwältigen. Sie hatte Lucca endgültig und für immer verloren, es gab kein Zurück mehr. Er verachtete sie. War das wirklich so erstaunlich? Dass die Ehe gescheitert war, war allein ihre Schuld. Oder vielleicht doch nicht? Obwohl sie unglücklich war und sich ganz elend fühlte, wurde ihr bewusst, dass es nicht stimmte. Sie war mit ihm glücklicher gewesen als ohne ihn, aber ihre Ehe war keineswegs immer harmonisch oder perfekt verlaufen. Nur sie, Vivien, war zu Kompromissen bereit gewesen, Lucca nicht.
"Vielleicht ist es ja zu spät. Doch ist es wirklich so schlimm, dass ich trotzdem versuche, unsere Ehe zu retten?" fragte sie leise.
In dem Moment wurde die Tür geöffnet, und eine große, attraktive Brünette erschien auf der Schwelle.
"Bliss, ich bin gleich fertig", sagte Lucca sanft. "In wenigen Minuten bin ich bei dir."
Das muss Bliss Masterson sein, dachte Vivien. Ihr fiel ein, dass einer der Reporter ihr zugerufen hatte, diese Frau sei Luccas derzeitige Freundin. Vivien wusste, dass sie Model war.
Sie sah die Fremde an und gestand sich ein, dass sie sehr schön war. Das lange, seidenweiche Haar umrahmte ihr schönes Gesicht, sie war schlank, hatte üppige Rundungen und wirkte sehr elegant. Während ich ungeschickt versucht habe, Lucca zu überreden, uns eine zweite Chance zu geben, hat er gewusst, dass dieses wunderhübsche Wesen nebenan auf ihn wartet, überlegte Vivien unglücklich.
Mit geschmeidigen Bewegungen kam Bliss auf sie zu. "Hallo, Vivien. Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden, aber ich habe das Gefühl, Sie schon zu kennen, weil ich Ihren Sohn kenne", begrüßte sie Vivien beneidenswert weltgewandt und selbstsicher.
"Meinen Sohn?" wiederholte Vivien
Weitere Kostenlose Bücher