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Die Geliebte des Malers

Die Geliebte des Malers

Titel: Die Geliebte des Malers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Privilegien, die ein Künstler hat.«
    »Colin.« Cassidy sah wieder auf das Bild, dann zu Colin zurück. »Du hättest es nicht die ganze Zeit über behalten, wenn es dir nicht besonders viel bedeuten würde. Du hättest es längst verkauft.«
    »Manche Dinge verkauft man nicht. Manche Dinge verschenkt man.« Er hielt ihr das kleine Bild hin. »Nimm es an. Bitte.«
    Aufsteigende Tränen schnürten ihr die Kehle zu. »Ich habe dich noch nie ›bitte‹ sagen gehört.«
    »Das Wort hebe ich mir auch für ganz spezielle Gelegenheiten auf.«
    Cassidy sah ihn unentwegt an. Er hatte ihr mehr als nur ein Bild gegeben. Es war ein Band – zwischen ihr und einer Frau, die sie nie gekannt hatte. Ein fast schüchternes Lächeln zog langsam auf ihre Züge. »Danke.«
    Mit der Fingerspitze zeichnete Colin die Kontur ihre Oberlippe nach. »Es ist eines der reizendsten Dinge an dir«, murmelte er. »Komm«, sagte er dann nüchtern. »Setz dich und trink deinen Cognac.« Er nahm ihr das Bild aus den Händen, stellte es ab und führte Cassidy zum Sofa.
    »Malst du hier auch?«, fragte sie ihn und nippte an ihrem Glas.
    »Manchmal.«
    »Ich erinnere mich noch, dass du in der Nacht, als wir uns trafen, hierherkommen wolltest, um Skizzen anzufertigen.«
    »Und du hast mir mit einem Ehemann in Football-Montur gedroht.«
    »Auf die Schnelle fiel mir nichts Besseres ein.« Sie drehte den Kopf, um ihn anzugrinsen, und musste feststellen, dass sein Gesicht dem ihren gefährlich nahe war. Er schob die Finger in ihr Haar, bevor sie zurückweichen konnte. Wie in Zeitlupe beugte er sich vor, bis seine Lippen über ihre Wange strichen. Leicht wie Schmetterlingsflügel glitten sie zu ihrer anderen Wange, dann zurück zu ihrem Mund, ohne diesen jedoch zu berühren. Dennoch konnte Cassidy den Kuss schmecken.
    »Colin«, wisperte sie. Sie legte die Hand auf seine Brust, als seine Lippen sanft zu ihrer Schläfe wanderten. Und sie wusste: Die Wärme, die sie plötzlich verspürte, kam nicht vom Cognac.
    »Cassidy.« Sanft liebkoste er die Seite ihres Gesichts, hinunter zu ihrem Kinn, dann zog er sich zurück. Mit ernstem Blick sah er sie an, eine Hand auf ihrer Schulter. »Das letzte Mal, als ich dich küsste, habe ich dich verletzt. Das tut mir leid.«
    »Bitte, Colin.« Cassidy schüttelte den Kopf, um ihn vom Weitersprechen abzuhalten. »Wir waren beide verärgert und aufgeregt.«
    »Du hast mir bereits verziehen, weil es in deiner Natur liegt, nicht nachtragend zu sein. Aber ich muss ständig an den Ausdruck auf deinem Gesicht denken.« Er ließ seine Hand an ihrem Arm hinuntergleiten, bis er ihre Hand fassen konnte. »Ich möchte dich noch einmal küssen, Cass. So, wie du es verdient hast, geküsst zu werden.« Zärtlich legte er die andere Hand an ihren Nacken. »Doch erst muss ich von dir hören, dass es das ist, was du willst.«
    Sie könnte das hier aufhalten, ihn aufhalten. Sie brauchte nur das Wörtchen nein auszusprechen, und er würde sie gehen lassen, das wusste sie. Doch sie war schon längst seine Gefangene.
    »Ja«, hauchte sie und schloss die Augen. »Ja.«
    Leicht drückte er seinen Mund auf ihre Lippen, und willig kam sie ihm entgegen. Seine Küsse waren sanft und zärtlich, verharrten, bevor der eine aufhörte und der nächste folgte. Cassidy fühlte, wie er das Bolerojäckchen von ihren Schultern streifte, und genoss die Wärme seiner Hände auf ihrer Haut. Seine Küsse wurden intensiver. Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. Die süße Trunkenheit, die sie überkam, hatte nichts mit dem Champagner zu tun. Ihr Körper wurde weich und nachgiebig. Alle klaren Gedanken schwanden, während ihre Sinne schärfer und hellwach wurden.
    Zwischen zwei Küssen hob Colin den Kopf. »Cass …«
    Seufzend schmiegte sie sich an ihn, küsste ihn auf den Hals. Ihre Finger glitten über sein Hemd. »Ja?«, murmelte sie und hob das Gesicht an. Ihre Augen waren verhangen, ihr Mund eine einzige Verlockung. Colin murmelte etwas, dann nahm er ihre Lippen wieder in Besitz.
    Cassidy Körper reagierte sofort. Innerhalb eines Herzschlags wurde ihre verzehrende Sehnsucht zu flammender Erregung. Sie sank rückwärts auf die Polster des Sofas, Colin folgte ihr. Er streichelte ihre nackten Schultern, vertiefte seinen Kuss. Als er die empfindliche Mulde an ihrem Hals fand, an der ihr Puls rasend pochte, widmete er sich ihr mit Hingabe.
    Das Oberteil ihres Kleides, von einem elastischen Band an Ort und Stelle gehalten, bereitete seinen geschickten Fingern

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