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Die Geliebte des Normannen

Die Geliebte des Normannen

Titel: Die Geliebte des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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schlage vor, Ihr benehmt Euch dementsprechend, Madame, wenn Ihr diese Ehe nicht ruinieren wollt.« Stephen schritt steif zur Tür und schloss sie hinter sich, ohne Mary noch eines Blicks zu würdigen.
    Sobald er fort war, ging sie zur Tür und knallte sie noch einmal hinter ihm zu, so fest sie konnte. Dann überließ sie sich ihren Tränen.
    Was für eine Ehe führten sie überhaupt? Zum Teufel mit ihm! Was war er nur für ein dickköpfiger, arroganter Mann! Sie hatte ein Recht darauf, zu wissen, was er vorhatte. Da ihre Eltern tot waren, unterstanden ihre Brüder ihrer Verantwortung. Die einzige Hoffnung lag darin, dass Edgar eines Tages den Thron bestieg. Obwohl es ihren Brüdern freistand, London zu verlassen, wagten sie es nicht, die Zuflucht aufzugeben, die Rufus ihnen gewährte. Oft genug schon hatte der Zwist um Schottlands Thron zu Mord und Totschlag geführt; das Land besaß eine lange und blutige Geschichte. Donald Bane hatte ihren Brüdern bereits eine Einladung geschickt, der sie nicht nachzukommen wagten. Denn zweifelsohne würden sie im Augenblick ihrer Ankunft in Schottland lebenslängliche Gefangene werden oder aber innerhalb kürzester Zeit tot sein.
    Edgar hatte also kaum eine andere Wahl, als in London am Hof zu bleiben und sich beim König lieb Kind zu machen in der Hoffnung, dass Rufus ihn eines Tages in seinem Streben nach dem Thron Schottlands unterstützen würde. Seine wie auch die Zukunft seiner mit ihm verbündeten Brüder hing von Rufus' gutem Willen ab. Wenn Edgar eines Tages König wurde, dann wurden auch sie durch das Erbrecht große Lords.
    Mary wollte nicht mit ihrem Gemahl streiten. In den letzten Wochen hatten sie sich eines großartigen Friedens erfreut, wie sie ihn am liebsten ihr Leben lang gehabt hätte. Aber sie war keine duckmäuserische Frau, die man unwissend halten konnte, und dennoch hatte er sich geweigert, sie in seine Angelegenheiten miteinzubeziehen. Wohin sollte das führen?
    Vielleicht, und wenn die Sache, um die es ging, ihr nicht so sehr am Herzen läge, würde es keine Rolle spielen. Aber ihre Brüder waren ihre Sache – mehr als die Stephens. Sie hatte also jedes Recht, ihren Gemahl zu einer Lösung zu drängen, welche die Zukunft ihrer Brüder sicherstellte. Warum konnte er das nicht verstehen?
    Weil er mir immer noch nicht vertraut, dachte sie trübsinnig Wenn er mir vertrauen würde, wäre ich seine engste Verbündete, und er würde alle seine Geheimnisse freiwillig mit mir teilen.
    Mary wollte seine engste Verbündete sein. Sie wollte das mehr als alles andere, abgesehen von seiner Liebe. Sie war verzweifelt. Wenn Stephen die Vergangenheit nicht vergessen konnte, würde es nie so weit kommen.
    Es klopfte, und eine Magd trat ein. Die junge Frau zögerte, als sie die gequälte Verfassung ihrer Herrin bemerkte; sicher hatte sie einiges oder gar den ganzen Streit mit Stephen mitbekommen.
    »Mylady? Ich komme, um Euch beim Packen zu helfen.«
    »Bitte.« Mary bedeutete ihr, anzufangen. Langsam, mit schmerzendem Rücken, konzentrierte sie sich auf die unmittelbar bevorstehende Aufgabe. Doch der Aussicht, nach Hause zu kommen, war jede Freude genommen.
    Stephen und Mary sprachen nur miteinander, um einen Anschein unpersönlicher Höflichkeit zu wahren. Obwohl er mit der Heimkehr nach Alnwick den Plan verfolgte, Truppen aufzustellen und seine Vasallen rasch zum Feldzug zusammenzurufen, behielt er während der Reise ein Tempo bei, das auf den Zustand seiner Gemahlin Rücksicht nahm, sodass es mehrere Tage dauerte, bis sie ihr Ziel erreicht hatten. Mary konnte es ihm dennoch nicht danken; sie war zu sehr beunruhigt. Sie kümmerte sich um ihren Gemahl, wie es von ihr erwartet wurde, doch die schöne Kameradschaftlichkeit zwischen ihnen, die Wärme und die Lust, waren verschwunden. Stephen gab sich steif und formell, er war eindeutig nicht weniger verärgert als sie. Eine wachsende Spannung belastete ihre Beziehung.
    Stephen blieb nicht einmal eine Nacht in Alnwick. Er lieferte Mary an den Eingangsstufen des Wohnturms ab, während er auf ein frisches Pferd wartete.
    »Ich sage Euch adieu, Madame. Leider kann ich überhaupt nicht bleiben.« Plötzlich wurden seine Züge weicher. »Ich würde es aber gerne, wenn ich könnte, Madame«, sagte er leise, den Blick fest auf sie gerichtet, »und diesen dummen Krieg ein für alle Mal beenden.«
    Fast hätte Mary ihn angefleht, sie nicht zu verlassen. Sie verstand, was er meinte. Er wollte sie lieben und ihr mit seinem Körper

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