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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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fragte er gefährlich ruhig.
    »Sie ist doch nur eine Frau. Was soll’s?«
    Raiden schlug das Schwert zur Seite und stellte sich zwischen das streitende Paar. »Wir sind auf meinem Schiff, in meiner Kabine, Beduine, und nicht in deinem Harem.« Er ballte die Hand zur Faust und versuchte, seine Wut zu zügeln. »Sie gehört mir.«
    Willas Augen weiteten sich bei dieser unverhüllten Erklärung, doch Balthasar zuckte nur mit den Schultern. »Wie Ihr wollt.« Er trat zurück und wandte sich an Willa. »Iss jetzt, Frau.« Er wies auf das Tablett auf dem Tisch. »Du bist viel zu mager, um das Bett meines Kapitäns zu füllen und ihm Vergnügen zu bereiten.«
    Willa konnte ihren Zorn nicht mehr beherrschen und fuhr zu Raiden herum, doch der packte sie und schob sie kurz entschlossen hinter sich. »Fass sie nie wieder an oder ich hacke dir die Finger ab«, warnte er den Koch.
    Balthasars Grinsen wurde dünner. »Wie soll ich dann noch für Euch kochen und kämpfen?«
    »Das wirst du dann nicht mehr können.« Die Überheblichkeit des Persers veranlasste Raiden, ihn mit auf die Liste der Verdächtigen zu setzen. Er kannte Balthasar erst seit einem Jahr, und mochte sein Verhalten auch Teil seiner Kultur und Erziehung sein, so würde Raiden es dennoch nicht tolerieren.
    Balthasars schwarze Augen flackerten bei dieser deutlichen Warnung, und er nickte Raiden respektvoll zu, ehe er auf dem Absatz kehrtmachte und die Kabine verließ.
    Das Schwert fiel klirrend zu Boden, und Willa wich zurück, als Raiden herumfuhr und sie ansah. »Hat er Euch etwas getan?« Sein Blick glitt über ihren Körper, über das Tuch, in das Wasser aus ihren nassen Haaren tropfte, was es fast durchscheinend gemacht hatte.
    Abweisend verschränkte Willa die Arme vor den Brüsten und starrte zurück. »Außer dass er mich behandelt hat, als bestünde ich nur aus Po und Busen und wäre ausschließlich zu seinem Vergnügen da, und dass er dieses Kind geschlagen hat, als es versuchte, mir beizustehen – nein. Ihr sagt, Ihr wollt mich beschützen, und doch gelingt Euch das nicht einmal auf Eurem eigenen Schiff!«
    Die Wahrheit ihrer Worte traf Raiden wie ein Schlag. Er hatte noch nie eine Frau an Bord gebracht und die Reaktion seiner Männer unterschätzt. »Balthasar war unter Deck, als ich … denkt nicht mehr daran. Seid versichert, dass meine Männer Euch von diesem Augenblick an nicht anrühren werden.«
    Ihre Miene drückte Zweifel aus, und als er auf sie zuging, zog sie sich hastig zurück und sah ihn wie ein in die Enge getriebenes Tier an. Neben ihr stand noch immer der kleine dunkelhäutige Junge, dem sie schützend den Arm um die Schultern gelegt hatte. Willa beugte sich zu Jabari herunter und flüsterte ihm etwas zu, dabei strich sie ihm das schwarze Haar aus der Stirn. Vor Raidens Augen verschwand die Verführerin, und an ihre Stelle trat die liebevolle Mutter. Wie zärtlich sie den Jungen ansah und wie vorbehaltlos dieser ihre Aufmerksamkeit genoss. Und ihr seine Ergebenheit schenkt, dachte Raiden, als Jabari nickte, und den Blick auf Raiden richtete, während er Willa antwortete. Dann begann er die Kabine aufzuräumen, um seinen Pflichten nachzukommen.
    Willa richtete sich auf und sah Raiden offen an, das Tuch hielt sie dabei vor den Brüsten fest umklammert. Sein Blick fiel auf ihre Schulter. Sofort war er bei ihr und strich ihr Haar zurück. Auf ihrer zarten Haut waren hellrote Fingerabdrücke zu erkennen.
    »Ich werde ihn töten«, stieß Raiden hervor. »Das schwöre ich.«
    Willa wusste, dass er seine Ankündigung wahr machen wollte, als er sich zum Gehen wandte. Sie ergriff Raiden am Arm und hielt ihn zurück. »Ist das Töten der einzige Weg, den Ihr kennt, Pirat? Ich habe keine blutenden Wunden davongetragen, und außer meiner Ehre ist nichts verletzt worden.« Was für ein seltsamer Widerstreit spiegelt sich in seinen Augen, dachte Willa. Doch dann verschwand der finstere Ausdruck aus Raidens Augen und machte etwas anderem Platz, etwas, das weicher und wärmer war. Willa glaubte eine Spur von Zärtlichkeit darin zu erkennen und fühlte sich davon bis in ihr Innerstes berührt.
    Wie zart und zerbrechlich Willa war, zeigte sich an den Abdrücken auf ihrer Schulter, und Raiden spürte den Wunsch, sich zu entschuldigen und ihr etwas von ihrer Angst nehmen zu können. Als er die Hand nach ihr ausstreckte, spannte Willa sich sofort und packte das Tuch noch fester. Obwohl sie sich keine weitere Regung anmerken ließ, war Raiden hinreichend

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