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Die Geliebte des Piraten

Die Geliebte des Piraten

Titel: Die Geliebte des Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J. Fetzer
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zu werden und der Verzückung zum Greifen nah zu sein, wenn sie doch kein Recht, überhaupt kein Recht hatte, diese Dinge von ihm zu wollen. Sie spürte ihn hinter sich und zuckte zusammen, als er die Hände auf ihre Schultern legte. Es kostete Willa alle Kraft, diesem sanftem Druck seiner Hände zu widerstehen, diesem unglaublichen Verlangen, sich gegen ihn sinken zu lassen zu trotzen.
    »Ihr werdet Euren Stolz nicht herunterschlucken müssen«, murmelte er an ihrem Ohr, und sie spürte seinen Atem an ihrer Wange. »Ich würde Euch nicht zwingen, zu mir zu kommen. Ihr sollt es freiwillig tun.« Ein kleines Stöhnen entfloh ihr, und sie schloss die Augen. Sie begehrte ihn, und sie hasste ihn. »Und Ihr werdet zu mir kommen, Willa, ohne Vorbehalte, ohne Widerwillen.«
    Sein triumphierender Ton zerstörte den Zauber, und sie drehte sich zu ihm um. Ihre Augen funkelten vor Wut. »Ich höre nichts als seichte Prahlereien, Raiden.«
    Er zuckte gleichmütig mit den Schultern. »Es ist ein Handel. Eine Übereinkunft. Ich werde Euch –«, er neigte nachdenklich den Kopf, »–vierzehn Tage Zeit geben, Euch mit diesem Gedanken vertraut zu machen.«
    Dieser selbstherrliche, anmaßende Schuft! »Und ich gebe Euch vierzehn Tage Zeit, mich dazu zu bringen, Euch zu wollen!«
    Auf seinem Gesicht breitete sich langsam ein Lächeln aus, das fast sardonisch wirkte. »Ich nehme die Herausforderung an.«
    Willas Augen weiteten sich erschreckt, und sie wünschte, ihre vorschnellen Worte zurücknehmen zu können. Was hatte sie getan? Sie hatte diesem Mann den Fehdehandschuh vor die Füße geworfen und ihn zu einem unerbittlichen Krieg herausgefordert, den sie niemals gewinnen konnte. Sie hasste ihn dafür, ihr ein solches Angebot gemacht zu haben, sie so gedemütigt zu haben. Und sie hatte bis dahin geglaubt, zwischen ihnen hätte wenigstens ein Quentchen Respekt bestanden.
    Doch das Einzige, was für Willa zählte, war das Leben ihres Kindes, und sie war überzeugt, dass dieser Mann ihr helfen konnte. Würde sie nicht auch eine Pistolenkugel, die ihrem Kind galt, mit ihrem Körper abfangen? Würde sie nicht ihren letzten Penny hergeben, damit Mason zu ihr zurückkehren würde? Und blieben ihr nicht wenigstens noch vierzehn Tage, ehe sie mit Raiden das Bett teilen musste? Doch Willa fühlte auch, wie verzweifelt sie nach einem Ausweg aus dieser Situation suchte, wie sehr sie darum betete, dass ein Wunder geschehen möge, das ihr Mason zurückbrächte, und sie ihren Teil dieses Arrangements nicht zu erfüllte bräuchte.
    »Eure Antwort, Lady?«
    Ihre Stimme klang resigniert, als sie sagte: »Ich habe keine Wahl.«
    Raidens wurde das Herz schwer, als er begriff. Er war überzeugt gewesen, dass sie diesen Vorschlag niemals akzeptieren würde.
    Willa schwieg einen Augenblick lang, während sie auf den persischen Teppich unter ihren Füßen starrte. »Ihr habt mir einen Weg angeboten, meinen Sohn zu finden, und es ist die einzige Chance, die ich noch habe. Was immer Ihr dafür von mir verlangt, ich werde es tun.« Sie sah ihn offen an. »Ihr habt Eure Geliebte.«
    Raiden nickte beherrscht und dachte dabei, dass er sich in seiner eigenen Falle gefangen hatte.
    »Aber wie dem auch sei, zuerst müsst Ihr mir beweisen, dass Ihr mir wirklich helfen könnt.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Auch ich habe eine Ehre, Willa.«
    Sie stieß einen abfällig klingenden Ton aus. »Ihr habt mich aufgefordert, Eure Hure zu sein, Raiden. Und wenn die Geschichtsbücher einst vom Schwarzen Engel und von seinen wagemutigen Taten auf den Weltmeeren berichten werden, so wird meine Name nichts weiter als ein Schandfleck sein, mit dem mein Sohn wird leben müssen!«
    »Dann haben wir ja zumindest etwas gemein, denn ich bin der Schandfleck im Leben meines Vaters.« Er wandte sich zur Tür.
    Er war die Folge eines Fehltritts, wollte er das damit sagen? »Nun, dann bestätigt diese Erpressung, dass Ihr Euch seitdem nicht aus der Gosse erhoben habt«, bemerkte sie ätzend. Sie fühlte sich verletzt und gedemütigt, weil er sie zu einem solchen Handel gezwungen hatte.
    Raiden blieb stehen. Als er sich umwandte, wirkte sein Gesicht angespannt. Unvermutet ging er auf Willa zu, wie ein Drache, den man aus seiner Höhle gelockt hatte, war er mit wenigen Schritten bei ihr, schlang die Arme um ihre Taille und zog sie hart an sich. »Hatte ich Euch nicht davor gewarnt, Euch in Gewässer vorzuwagen, die zu gefährlich für Euch sind?«
    Willa sah ihn trotzig an, und stemmte

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