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Die Geliebte des Rebellen

Die Geliebte des Rebellen

Titel: Die Geliebte des Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Langan
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war immer lauter geworden, und die anderen kamen eilig herbei.
    Rory und Conor studierten die Positionen der Schachfiguren, während Moira besorgt ihren Mann beobachtete. Sie versuchte herauszufinden, wie groß sein Ärger wohl sein mochte. Denn sie wollte nicht, dass er wieder so die Beherrschung verlor wie zuvor im Speisezimmer.
    Hinter ihr drückte sich der kleine Innis herum. Schon den ganzen Abend war er wie ein Schatten immer in ihrer Nähe gewesen. Unverwandt blickte er zu Boden. Rorys Rückkehr und die gleichzeitige Ankunft dieser fremden Frau wühlten ihn zutiefst auf. Die Neuigkeit, dass AnnaClaire Engländerin war, hatte dazu geführt, dass er sich noch mehr in sich selbst zurückzog.
    Briana klebte förmlich an Rory, und zwar schon den ganzen Abend. Es schien, als ob sie sich unbedingt ständig davon überzeugen musste, dass ihr über alles geliebter Bruder tatsächlich bei ihr war.
    Doch ihr größtes Interesse galt AnnaClaire. Ihr ganzes junges Leben lang hatte Briana Berichte und Schauergeschichten über die Brutalität der Engländer gehört. Doch AnnaClaire hatte absolut nichts Grausames oder Bedrohliches an sich und war überhaupt völlig verschieden von den jungen Frauen, die Briana sonst kannte.
    AnnaClaire hatte ihr Leben riskiert, um einen Fremden zu retten. Sie war mit Rory durch ganz Irland gereist, ohne zu wissen, wo diese Reise enden würde. Und jetzt saß sie hier ganz ruhig und spielte ein verwirrendes Strategiespiel gegen einen Mann, der sie als Feindin betrachtete.
    Obwohl sie wusste, dass es an Verrat grenzte, für die Engländer auch nur einen einzigen freundlichen Gedanken zu hegen, so war Briana doch beinahe traurig, wenn sie daran dachte, dass AnnaClaire am nächsten Tag Ballinarin schon wieder würde verlassen müssen. Sie fand sie äußerst faszinierend.
    “Diese Frau hat Zauberkräfte.” Gavin trank einen großen Schluck Whiskey und starrte dann wieder auf die Schachfiguren. Er suchte immer noch einen Ausweg aus seiner hoffnungslosen Lage.
    “Akzeptiere einfach, dass sie besser war als du, Vater.”
    Gavin schüttelte heftig den Kopf. “Das ist unmöglich.”
    Moira tätschelte seine Hand. “Es wird höchste Zeit, dass wir alle ein wenig zur Ruhe kommen, Lieber. Sei nicht so ungnädig mit dir selbst. Es ist doch nur ein Spiel.”
    “Ein Spiel?” wiederholte er empört. “Es handelt sich um weitaus mehr als ein Spiel. Und ich habe noch nie eine Frau gesehen, die von ihren geistigen Fähigkeiten her in der Lage gewesen wäre, die Strategie der Kriegführung zu erfassen.”
    “Nun, dann hast du heute eine solche Frau kennengelernt”, warf Rory ein. Er setzte seinen Trinkbecher ab und griff nach AnnaClaires Hand. “Gut gemacht, Mylady.” Er verneigte sich leicht vor ihr und hob ihre Hand an die Lippen. “Und nun, Vater”, sagte er, “hat sich AnnaClaire wohl ihre Nachtruhe verdient, ob es dir gefällt oder nicht.”
    “Nachtruhe, hm?” Gavin blickte noch immer starr auf das Brett. Dann sah er zu AnnaClaire auf, die neben Rory stand. “Einverstanden. Wir müssen uns nach diesem Tag alle ausruhen. Aber morgen, gleich nach dem Frühstück, werden wir unsere Kräfte erneut messen.”
    “Aber Vater”, rief Briana vorlaut. “Du hast doch befohlen, dass sie morgen früh abreisen muss.”
    “Ja, das stimmt.” Gavin wurde, völlig untypisch für ihn, verlegen. Um den peinlichen Moment zu überspielen, lachte er laut auf. “Keine verdammte Engländerin wird Ballinarin verlassen, bevor ich nicht Gelegenheit zur Revanche hatte.” Lauernd sah er AnnaClaire an. “Habe ich mich klar genug ausgedrückt?”
    Sie neigte leicht den Kopf. “Allerdings, Gavin O’Neil. Ich gebe Euch Gelegenheit zu einem neuen Spiel mit mir, bevor ich morgen diesen Ort verlasse. Und nun wünsche ich allerseits eine angenehme Nachtruhe.”
    An Rorys Seite verließ sie in stolzer Haltung die Bibliothek.
    Moira und Gavin saßen allein am Kamin. “Du magst sie, nicht wahr?” brach Moira das Schweigen.
    “Sie mögen? Wie sollte das möglich sein? Sie ist Engländerin!”
    “Ja, aber in ihren Adern fließt auch irisches Blut”, wandte Moira ein. “Und du magst sie, auch wenn du es nicht zugeben willst.”
    “Ich mag es nicht, besiegt zu werden.” Er nahm ihre Hand und führte seine Frau aus dem Raum und die Treppe hinauf zu ihren Gemächern.
    “Gib es zu”, flüsterte Moira eindringlich.
    “Ich gebe gar nichts zu”, versetzte Gavin halsstarrig, und Moira seufzte tief auf.
    Ihr Mann war

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