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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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ausdruckslos. »Ich werde schon mit ihm fertig, Herrin. Aber was ist mit Euch?«
    Sie schenkte seiner Besorgnis keine Aufmerksamkeit. »Such dir einen Krankenpfleger und nimm ihm die Uniform ab. Leg Lucan in einen Sarg und bring ihn durch die Hintertür der Pathologie nach draußen.«
    »Keine Sorge, ich werde mich um ihn kümmern. Aber was werdet Ihr Sir Quentin sagen?«
    »Da muss ich mir noch etwas ausdenken. Ich kann im Notfall sehr überzeugend sein.« Vor allem dann, wenn Rions und Lucans Leben auf dem Spiel stand. »Wenn ich mit meinen Gegnern fertig bin, werdet ihr schon lange über alle Berge sein.«
    »Ihr seid sehr tapfer, Herrin.«
    Das war sie keineswegs. Ihr Magen hatte sich bereits zu einem Klumpen zusammengekrampft. Und es gelang ihr kaum, genug Luft in die Lunge zu pumpen. Rasch und voller Unbehagen machte sie einen Bogen um Lucan, der am Boden lag. »Ich muss gehen. Wenn er aufwacht, sag ihm... sag ihm, dass ich nicht anders handeln konnte.«
    »Das werde ich.«
    Sie kniete nieder und küsste Lucans warme Lippen, dann stand sie wieder auf. »Rion?«
    »Ja, Herrin?«
    »Sag ihm, dass ich ihn immer vermissen werde.« Cael lief davon, bevor sich ihre Augen mit Tränen gefüllt hatten.
    Sie versuchte normal zu atmen, als sie das Krankenhaus verließ und auf General Brennon und Sir Quentin sowie eine Gruppe geschäftiger Soldaten zuschritt, deren Waffen auf sie gerichtet waren. Dabei machte sie eine gefasste Miene, hielt den Kopf hoch und weigerte sich darüber nachzudenken, dass sie Lucan nie wiedersehen würde. Sonst würde sie noch zusammenbrechen. Wenn sie ihn retten wollte, musste sie ruhig bleiben. Das, was sie gleich sagen würde, entschied für Lucan und Rion über Leben und Tod.
    Sie musste Zeit schinden. Sie musste die Macht ihrer Position einsetzen, damit diese Männer ihr zuhörten. Wenn sie das Krankenhaus von oben bis unten durchsuchten, würden Lucan und Rion niemals entkommen können.
    »Wo ist der Gral?«, fragte Sir Quentin. An seinem Grinsen war deutlich zu erkennen, dass er glaubte, die Oberhand zu haben. Sie hatte vor, ihn in diesem Glauben zu belassen.
    »Keine Sorge.« Sie sagte es mit geradezu fröhlicher Stimme, damit es so klang, als ob sie beide auf derselben Seite stünden und sie froh sei, ihn zu sehen. »Ich habe den Gral gut versteckt.«
    »Im Krankenhaus?« Quentin warf einen Blick auf das Gebäude hinter ihr.
    »Natürlich nicht.« Sie hielt sich aufrecht, hielt die Schultern gereckt und schenkte den Waffen, die auf ihre Brust zielten, keine Beachtung. »Nachdem wir Avalon verlassen haben...«
    »Ihr meint, nachdem Ihr den Gral gestohlen und Rion zur Flucht verholfen habt...«
    »Sie drehen mir die Worte im Munde herum und missverstehen mich vollständig, Sir Quentin.« Sie hielt inne und hoffte, dass er auf ihr Theaterspiel hereinfiel. Sie legte einen gewissen Groll in ihre Stimme. »Rion und Lucan planten, den Gral für sich zu behalten. Ich bin bei ihnen geblieben, weil ich dafür sorgen wollte, dass Avalons Schatz nur den höchsten Zielen dient.«
    Brennon nickte einem Mann zu, der sofort eine Metallkette um Caels Taille legte. Nun konnte sie sich nicht mehr in einen Drachen verwandeln. Der Stahl fühlte sich kalt an, aber sie zuckte nicht einmal zusammen, sondern warf den Kopf mit Unmut in den Nacken. »Als Hohepriesterin ist es meine Pflicht, das zu tun, was für Pendragon das Beste ist.«
    »Ihr seid eine Verräterin«, fuhr Quentin sie an. »Wo ist der Gral?«
    »Ich sagte bereits, dass ich nur das Beste für Pendragon tue.« Den Gral der Erde zu überlassen, damit Lucans Volk überleben konnte, war genau das Richtige. Diese Menschen brauchten ihn dringend. Aber Cael hatte ihre Pflichten auch nicht verraten. Wenn das stimmte, was Rion sagte, dann half sie ihrem Volk, indem sie der Erde half. Sie glaubte an Rions Zukunftsvisionen. Sie glaubte, dass die Stämme nach Pendragon kommen würden - falls sie nicht schon längst hier waren.
    »Wir werden die Frage nicht noch einmal stellen. Wo ist der Gral?«, wollte Quentin wissen.
    Es machte ihr nichts aus, diese Männer anzulügen. Sie würde alles Nötige tun, um ihr eigenes Volk zu schützen und Rion und Lucan in Sicherheit zu bringen. »Ich habe den Gral auf dem Weg hierher in den Bergen zwischen Avalon und Feridon versteckt.«
    »Ihr lügt«, knurrte Quentin. Er sah Brennon an, der hier eindeutig die Befehlsgewalt innehatte, auch wenn es Quentin war, der die Fragen stellte.
    Cael zuckte die Achseln und hielt

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