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Die Geliebte des Zeitreisenden

Die Geliebte des Zeitreisenden

Titel: Die Geliebte des Zeitreisenden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Kearney
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Enttäuschung ließ sie die Schultern hängen. »Nisco hat mir auch gesagt, dass Jaylon... er ... liegt im Sterben.« Kummer umwölkte ihre Augen und bewirkte, dass ihre Stimme matt klang. »Ich habe versprochen, ihn zu besuchen und den Gral mitzubringen. Aber jetzt, da Avalon verschlossen ist und ich wegen Mordes angeklagt bin...«
    »Gibt es etwas, das ich tun könnte?«
    »Du kannst deine eigenen Wege gehen«, sagte sie, während in ihren Augen wieder Feuer loderten. »Mir wird schon etwas einfallen. Das ist immer so.«
    Wenn ihr die Wut auf ihn half, dann konnte er auch damit leben. Es war ihm egal, ob sie ihm die Schuld an allem gab, solange es den Kummer aus ihrem Blick vertrieb.
    »Warte. Ich muss dir noch etwas sagen.« Sie spuckte die Worte aus und machte sehr deutlich, dass es ihr nicht gefiel, die Vermittlerin zu spielen.
    »Noch eine Bitte von Rion?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Sir Quentin hat eine Botschaft auf meinem Kommunikator hinterlassen. General Brennon hat ihm die Leitung über das Avalon-Projekt übergeben. Sie benötigen deine Expertenmeinung und sind bereit, mit dem Staatsanwalt über eine Verringerung der Anklagepunkte zu sprechen, wenn du mit ihnen zusammenarbeitest.« Sie sprach mit kalter, harter Stimme. Das kurze Aufflackern der Wut hatte ihre Pupillen groß und purpurn werden lassen, und nur ein dünner Ring aus
    Weiß war übrig geblieben, was Lucan äußerst erregend fand.
    Er runzelte die Stirn. »Warum sollte Quentin mich brauchen?«
    »Offenbar hat Brennon im Innern von Avalon eine weitere Inschrift und einen zweiten Schild gefunden. Und da der Boden darunter bald zusammenbricht, ist Zeit von äußerster Wichtigkeit.«
    »Entweder braucht mich Brennon als Übersetzer«, erwiderte Lucan, »oder es ist eine Falle, und sie werden mich verhaften, sobald ich zu ihnen komme.«
    Sie sah ihn finster an. »Warum bist du immer so miss- trauisch?«
    »Weil das jeder ist, der fälschlich des Mordes bezichtigt wird.« Und weil er nicht auf Pendragon geboren worden war. Weil er vermutete, dass jemand sie manipulierte. Weil sein beinahe überwältigendes Verlangen, mit ihr zu schlafen, ihm eine so höllische Angst einjagte. Weil die Menschheit auf der Erde ausgelöscht wurde, wenn die Höhle Avalon verschluckte und er nicht vorher den Gral gefunden hatte. Wenn er offen und ehrlich zu ihr gewesen wäre, hätte sie eine bewusstere Wahl treffen können - aber natürlich durfte er ihr die Wahrheit nicht sagen.
    »Man hat mich gelehrt, immer von mehreren Möglichkeiten auszugehen«, sagte er. »Das ist eine Vorgehensweise, die sich in der Wissenschaft als wirkungsvoll herausgestellt hat.« Und sie hatte ihm schon mindestens zehn Mal das Leben gerettet. Seiner Erfahrung nach waren die Dinge nur selten so, wie sie an der Oberfläche aussahen-
    Da die Information über die neu aufgefundene Inschrift möglicherweise nur ein Mittel war, um ihn aus der Deckung zu locken, würde er sich keinesfalls in die Hände des Militärs zurückbegeben, bevor er eigene Nachforschungen angestellt hatte. Er hatte weder das Feuer noch den Beschuss aus der Luft oder den Angriff von Brennons Männern auf dem Markt vergessen.
    Cael flocht ihre Haare und steckte sie hoch. Nun kam ihr wunderbarer Körperbau noch besser zur Geltung. »Rion ist weiter bereit, sich mit dir im Geheimen zu treffen, wenn du möchtest.«
    Interessant. Arbeitete Rion nun mit Cael und Lucan zusammen, oder war er gegen sie? Oder traute auch der Astrophysiker seinen Vorgesetzten nicht? Lucan würde dies erst mit Sicherheit wissen, wenn er mit Rion gesprochen hatte, doch schon die Vereinbarung eines Treffens verursachte jede Menge Schwierigkeiten.
    »Es ist noch nicht klar, auf wessen Seite Rion steht«, begann Lucan. »Zwar hat er uns in Langor das Leben gerettet und vor dem Ältesten Selick gewarnt, aber es könnte trotzdem gefährlich sein, mit ihm zusammenzukommen. Vielleicht überwacht ihn das Militär in der Hoffnung, dass er es zu uns führt. Gibt es sonst noch etwas, das du mir bisher verschwiegen hast?«
    »Nisco glaubt, dass wir alle beobachtet werden. Sie hat mich davor gewarnt, nach Avalon zurückzukehren. Ich wüsste verdammt gern, was an diesen Papieren, die Trelan Brennon gestohlen hat, so wichtig sein mag, dass es uns alle in Gefahr bringt.«
    Er hatte gehofft, Cael hielte sich in den Bergen versteckt, aber jetzt war sie hier, schmiedete Pläne und bezog ihn nicht einmal mit ein. Er versuchte die Spannung aus seinem Nacken zu

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