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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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Bewusstseinsbeeinflussung einsetzte. Auch dies würde genauso klappen, war sich Dutronc hundertprozentig sicher. Sie hatten es oft genug an den Probanden in Falkensee getestet.
    Nicht nur die Bankangestellten, sondern auch die Einsatzkräfte würden ihr ausgesetzt sein und binnen kürzester Zeit nur noch zu irrationalen Handlungen fähig sein. Ein Schauspiel, das sie sich eigentlich nicht entgehen lassen wollte. Vielleicht brauchte sie dies auch gar nicht, denn in diesem Moment sah sie einen Übertragungswagen eines Fernsehsenders vorfahren.
    Parkt nicht zu dicht am Bankgebäude, dachte Dutronc, denn sonst könnten auch sie in den Einflussbereich der Strahlen kommen und demzufolge zu einer Berichterstattung unfähig sein. Sie atmete auf, als das Fahrzeug auf den Vorplatz des Messegeländes gelenkt wurde. Das müsste weit genug entfernt sein, dachte sie. Jetzt blieb nur zu hoffen, dass der Kameramann nicht zu nah an das Bankgebäude heranging. Ein gewisses Restrisiko war nicht auszuschließen.
    Dutronc entschloss sich zu gehen, um alles Weitere im Fernsehen in ihrem Pensionszimmer verfolgen zu können. Zweifellos würde es sofort Sondersendungen geben, wenn erst bekannt würde, dass es sich nicht um irgendwelche Bombenanschläge handelte, sondern zuvor ein großer Terroranschlag telefonisch angekündigt wurde.
    Gerade wollte sie sich von der Balustrade wegbewegen, als ihr ein gewaltiger Schreck in die Glieder fuhr. Sie hatte überhaupt nicht bemerkt, dass sich jemand genähert hatte, der jetzt direkt hinter ihr stand und seine Hand auf ihre Schulter legte. Sie konnte förmlich seinen Atem spüren. Sie war vorsichtig gewesen und stets bedacht, dass ihr niemand folgte, also musste es ein harmloser Besucher sein, der vielleicht lediglich fragen wollte, ob sie Feuer für eine Zigarette hätte? Oder wollte er sich nur nach der Uhrzeit erkundigen? Weshalb zitterte sie dann so und wurde das Gefühl nicht los, dass es alles andere als harmlos war?
    Als sie sich behutsam umdrehte und in das Gesicht des Mannes sah, wusste sie, weshalb dieses Gefühl berechtigt war und erschrak noch viel mehr. Sie merkte, wie ihr Körper anfing zu zittern. War jetzt alles aus?

25
    Fechner traute seinen Augen nicht, als er die gerade erst hereingekommene dpa-Meldung las, die sich auf eine Pressemeldung der NASA stützte, die erst eine Stunde alt war. Wüsste er es nicht besser, hielte er den Grund dieser Mitteilung entweder schlicht für eine Laune der Natur oder für eine Sinnestäuschung, der die Astronauten der internationalen Raumstation aufgesessen waren. Doch er war bereits vorbereitet, dass genau dies zu erwarten war. Er sah aus dem Fenster, um sich selbst von der Existenz dessen zu überzeugen, wovon in der Pressemeldung die Rede war. Doch die geschlossene Wolkendecke verwehrte ihm jegliche Sicht. Seit Stunden war der Himmel wolkenverhangen, sonst wäre Fechner vielleicht schon längst darauf aufmerksam geworden, was sich in der obersten Luftschicht abspielte.
    Eine ganze Weile stand er am Fenster und starrte auf die schnell vorbeiziehenden Wolkenbänder, bis er das Glück hatte, dass sie unvermittelt aufrissen und ihm etwas Atemberaubendes, Unbeschreibliches offenbarten. Trotz aller Kenntnis hielt Fechner es zunächst für ein Blendwerk, doch es war das, was er in seinem ganzen Leben noch nie gesehen hatte, aber immer gern sehen wollte. Staunend betrachtete er das Phänomen, welches über Berlin gar nicht existieren dürfte: Ein gigantisches Polarlicht, wie es normalerweise in diesem Ausmaß nur an den Erdpolen zu beobachten war. Fasziniert ließ er sich von dem einzigartigen Naturschauspiel fesseln und blendete alles andere aus.
    Er fühlte sich fast in einem tranceähnlichen Zustand. So bemerkte er gar nicht Lena Jansen, die leise zur Tür hereinkam und sich neben ihn ans Fenster stellte.
    »Eine Aurora – wunderschön, nicht wahr?«, flüsterte sie. Beide blickten gebannt in den Himmel.
    »Oh – Frau Jansen, ich habe Sie gar nicht kommen hören. Was machen Sie hier? Ich denke, Sie sind am Europa-Center?«
    »Talert ist dort. Er hat mir versprochen, mich sofort anzurufen, sobald Ruschkow auftaucht.«
    Fechner war immer noch von dem Himmelsspektakel beeindruckt. Das Polarlicht präsentierte ein unglaubliches Farbenspiel in den unterschiedlichsten Grüntönen und änderte ständig seine Form, als wäre es die perfekte Inszenierung einer gigantischen Lasershow.
    »Solche Polarlichter entstehen durch die Bestrahlung der Ionosphäre«,

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