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Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition)

Titel: Die Genesis-Affäre: Mind Control (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin de Wolf
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machen.
    »Mit wem spreche ich?«, fragte Sebald, bekam jedoch keine Antwort, womit er allerdings auch gerechnet hatte.
    »Der Mann gehört der Organisation Genesis an«, fuhr Dutronc fort, »die heute in Deutschland einen Terroranschlag verüben wird. Er ist der Drahtzieher. Ich habe ihn soeben gesehen, als er in Frankfurt am Haupteingang zum Messegelände in einer Telefonzelle telefoniert hat. Sie werden die Zelle erkennen, er hat ein Schild mit der Aufschrift Außer Betrieb an die Tür gehängt.«
    »Soweit wir informiert sind, wurde LeClerc beim Versuch, ein Flugzeug zu entführen, erschossen«, bemerkte Sebald, der von LeClercs Tod überzeug war.
    »Das war nur eine Inszenierung, um unerkannt nach Deutschland einreisen zu können«, erklärte Dutronc. »Patrick LeClerc ist am Leben und hält sich definitiv in der Bundesrepublik auf.
    »Woher wollen Sie das alles wissen?«, fragte Sebald.
    »Das spielt keine Rolle. Unternehmen Sie etwas, bevor es zu spät ist!«
    Dutronc unterbrach die Verbindung, bevor Sebald sie weiter hinhalten konnte, um ihr Handy orten zu können. Sie rief zwar mit unterdrückter Nummer an, aber man weiß ja nie, über welche technischen Möglichkeiten ein Geheimdienst verfügte. Deshalb schaltete sie das Handy aus und warf es zudem hinunter auf die Straße. Sie lehnte sich über die Brüstung und sah, wie das Handy in seine Einzelteile zerschellte. Wieder eine Spur weniger, die zu ihr führen würde, dachte sie.
    Jetzt war alles getan. Für das weitere Gelingen ihres Plans waren nun andere zuständig, die davon allerdings nichts ahnten und ihr somit unbewusst halfen. Einer von ihnen war der Geschäftsführer der Europäischen Zentralbank, der andere Ferdinand Sebald vom Schweizer Nachrichtendienst. Dutronc rechnete fest damit, dass beide mit dem Bundeskriminalamt Kontakt aufnehmen würden, was sie auch taten.
    Sie musste nicht allzu lange warten, bis gewiss war, dass auch dieser Teil ihres Plans funktionierte. Durch das Fernglas beobachtete sie das Eintreffen von Polizei und SEK, die sich vor dem Messeportal und um das Gebäude der Zentralbank verteilten. Sie fühlte sich, als hielte sie die Fäden von unzähligen Marionetten in ihrer Hand und beeinflusste jede ihrer Bewegungen. Ein infames Spiel, das gerade erst richtig begann.
    Schachmatt, Patrick LeClerc, murmelte sie zufrieden, während sie in ihre Tasche griff und ein zweites Handy hervorholte. Sie hatte es eigens für diesen Moment angeschafft und bislang stets mit Handschuhen berührt. Jetzt fasste sie es mit ihren bloßen Händen an, um LeClercs Fingerspuren darauf zu hinterlassen.
    Dutronc wählte eine von insgesamt vier Nummern, die sie vorher eingespeichert hatte, hielt sich das Handy jedoch nicht ans Ohr, denn sie erwartete diesmal keinen Gesprächspartner. Ihr Puls begann zu rasen. Angespannt sah sie zum Tower der Zentralbank hinüber. Wenige Sekunden später flammte plötzlich im Eingangsbereich des Bankgebäudes ein Lichtblitz auf, gefolgt vom Donner einer Detonation. Per Fernzündung hat te sie die erste Paketbombe gezündet, die der Kurier in ihrem Auftrag verteilt hatte.
    Sofort zündete Dutronc mit einer zweiten Nummer die nächste Explosion, dann die dritte und die vierte. Jetzt war alles erreicht. Sie beobachtete, wie Menschen planlos kreuz und quer rannten und versuchten, sich in Sicherheit zu bringen. Wäre sie nicht so weit entfernt gewesen, könnte sie sicherlich hysterische Schreie hören. Polizeikräfte begannen, die Hauptstraße, die an den Banktowern vorbeiführte, zu sperren. Es wurden immer mehr Einsatzkräfte, von denen keiner auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, dass der eigentliche Anschlag noch bevorstand und sie diesen überhaupt nicht wahrnehmen würden.
    Wenn die wüssten, was innerhalb der nächsten Stunde passieren wird, dachte Dutronc, die ihre Mission als erfolgreich beendet betrachtete. Ihr Teil der Aufgabe war erfüllt. Das Handy, mit dem sie die Fernzündungen ausgelöst hatte, legte sie vor sich auf den Boden, in der Hoffnung, es würde gefunden und untersucht werden. Da es sich um ein vertragsloses Prepaid-Handy handelte, konnte kein Zusammenhang zu ihr hergestellt werden. Einzig die falschen Fingerabdrücke würden einen Anhaltspunkt bilden.
    Es wurde Zeit, den Ort zu verlassen. Zu gern wäre sie geblieben, um weiter zu beobachten, was sich bei den Banken tat. Sie malte es sich in ihrer Fantasie aus, was demnächst los sein würde, wenn die Bestrahlung mit der damit verbundenen

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