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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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Ich frage dich nicht« - sie holte tief Luft -, »weil ich es weiß.«
    Er hielt inne. »Was?«
    »Ich weiß alles über deine widerwärtigen kleinen Geheimnisse. Ich habe diese verdammte Kiste geknackt. Ich weiß alles.« Sie wandte sich ab gegen das regenbesprenkelte Fenster, in dem Bewusstsein, ihm nicht länger in die Augen schauen zu können, aber sie erkannte sein Spiegelbild darin. Wie vom Blitz getroffen stand er mit seitwärts herabbaumelnden Armen da. Grober, ungehobelter Klotz. Ihr Nacken schmerzte, so dass sie nach ihren Tabletten griff. Sie würde sie ohne Wasser schlucken. Sie wollte C.L.‘s Geschmack in ihrem Mund nicht verlieren. »Wer zum Teufel glaubst du, wer du bist?« fuhr sie fort, während sie die Pillen in ihre Hand schüttete. »Hast du wirklich gedacht, du könntest ewig so billig davonkommen, nur, weil du Brent Faraday bist? Nun, da muss ich dich leider enttäuschen. Wenn du glaubst, dass ich mich mit diesem Scheiß abfinde, bist du blöder als -«
    Sie wollte sich gerade zu ihm umdrehen, als sein Schlag mit der Faust sie von links am Auge traf. Sie torkelte und fiel rückwärts gegen die Wand, die Tabletten über den Fußboden verstreuend. Gott sei Dank ist Em nicht hier, schoss es ihr durch den Kopf, als sie an der Wand hinunter zu Boden rutschte. Mein armes Baby.
    Unvermittelt setzte ihr Selbsterhaltungsdrang ein, und sie rappelte sich auf, als er auf sie zutrat. Sie rannte in die Diele und schrie: »Rühr mich nicht an!«, und als er ihr nicht folgte, stolperte sie ins Wohnzimmer und stützte sich zitternd und atemlos, das Tablettenfläschchen immer noch umklammernd, gegen die Sofakante.
    Ihr Kopf schmerzte fürchterlich. So fühlte es sich also an, verprügelt zu werden. Misshandelt. Noch eine gute Geschichte für die Nachbarn. Sie betastete die Seite ihres Kopfes, und als sie ihre Hand wegzog, klebte Blut an ihren Fingern. Sein Ring musste sie geschnitten haben. Das musste sie Em morgen erklären. Und ihrer Mutter. Und der ganzen Stadt. Ihre Knie gaben nach, und sie sank auf die Couch.
    Zudem würde jeder die Sache mit C.L. erfahren, weil Bailey es mit Sicherheit ausplaudern würde. Was zum Teufel hatte sie sich dabei gedacht? Sie hatte ihr Leben für zwei Stunden absoluten Glücks verspielt. Kein schlechter Tausch, sofern es nur sie betraf, aber sie hatte auch Em und ihre Mutter verraten und verkauft. Sie war ein selbstsüchtiges Flittchen, und es gab keine Möglichkeit mehr, die Situation noch zu retten. Diesmal hatte sie ihre Gedanken wirklich in die Tat umgesetzt.
    So konnte sie nicht mehr weitermachen. Sie konnte die Dinge nicht mehr in Ordnung bringen. Sie konnte nicht mehr das liebe Mädchen sein. Sie konnte es einfach nicht. Sie versuchte, ihre Augen auf einen Punkt zu konzentrieren, und ihr Blick fiel auf die nahezu leere Weinflasche, die sie mit C.L. am Tisch getrunken hatte. Nur ein Rest war noch darin. Sie war so müde, ihr Kopf schmerzte, und sie würde nie wieder glücklich sein.
    Drei Tylenol hatten sie an diesem Nachmittag alles vergessen lassen. Die meisten Tabletten lagen auf dem Küchenfußboden verstreut, aber als sie das Fläschchen in ihre Handfläche ausleerte, zählte sie immer noch sieben. Das Vergessen war noch in erreichbarer Nähe. Sie ließ die Tabletten nacheinander in die Weinflasche fallen und schüttelte sie dann, um das Medikament aufzulösen.
    »Maddie.«
    Brent stand, noch immer in seinem Bowlinghemd, mit hängenden Schultern im Türrahmen. O Gott, sah er erbärmlich aus! Es lag nicht an dem Hemd. C.L. würde in diesem Hemd großartig aussehen. Es lag an Brent.
    Sie sah auf die Flasche und knallte sie auf den Tisch. Brent war das Problem, nicht sie. Sie musste aufhören zu trinken. Sie hätte sich gerade beinahe selbst umgebracht oder zumindest ernsthaft krank gemacht. Und dieses Selbstmitleid musste auch aufhören. Sie musste eindeutig aufhören, sich zu betrinken. »Schlechten Tag gehabt, was?« sagte sie und betastete erneut die Seite ihres Kopfes.
    Brent schloss die Augen. »Es tut mir leid. Es tut mir so leid, dass ich dich geschlagen habe. Ich liebe dich, das weißt du. Es tut mir leid.«
    »Ich weiß, dass es dir leid tut«, sagte Maddie. »Ich weiß.« Noch nie zuvor hatte er sie geschlagen, und auch jetzt spielte es nahezu keine Rolle. Das machte es nur einfacher für sie, ihn zu verlassen. Sie wäre ihm dafür beinahe dankbar gewesen, wenn es nicht so weh getan und es nicht soviel Chaos gegeben hätte, für das sie später bezahlen

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