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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Crusie
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musste.
    Jeder, dem sie hierfür eine Erklärung liefern musste, würde denken, dass er sie wegen C.L. geschlagen hatte, und während sie sich bemühen würde, alles zu erklären, würde Brent in seiner sorglosen Art weitermachen. Dieser Bastard.
    »Du hast meine Papiere durchwühlt«, sagte Brent mit schwerer Stimme. »Du hast in meinem Büro herumgeschnüffelt.«
    »Ganz recht.« Maddie war überrascht. Es kam ihr vor, als läge dies Tage zurück. Ein Jahrhundert zurück. »Ich hatte einen Grund.«
    »Ich will diese Kiste zurückhaben.«
    »Später.«
    »Ich will sie jetzt zurück. Und ich will wissen, wo du gewesen bist. Mit wem hast du gesprochen?«
    Maddie war müde. Auf eine zerschlagene Nach-Sex- und Ich-will-dieses-Gespräch-jetzt-nicht-führen-Art müde bis auf die Knochen. »Lass uns morgen reden.«
    »Jetzt.«
    »Na gut.« Sie stand auf und funkelte ihn an. »Du zuerst. Wo zum Teufel bist du gewesen? Und erzähl mir nichts vom Bowlingspielen, du Scheißkerl. Ich kann nicht glauben, was für ein Lügner du bist. Nie mehr werde ich dir irgend etwas glauben.«
    Brent schien sich vor ihren Augen aufzublähen. »Halt den Mund«, sagte er. »Hier geht es nicht um mich. Wo -«
    »Hör auf mit diesem Mist von wegen, hier geht es nicht um dich«, unterbrach Maddie ihn. »Hier geht es doch nur um dich und dein Verlangen, den großen Macker zu spielen, oder etwa nicht?«
    »Es reicht jetzt«, sagte Brent.
    »Der gute alte Brent Faraday kann jede Frau haben, die er will, und kommt bestimmt ans Ziel. Das ist doch der Punkt, nicht wahr?« Von dem Wortwechsel angewidert ging sie um den niedrigen Tisch herum in Richtung Diele. »Ich werde dieses Spiel jedenfalls nicht mehr mitmachen. Ich gehe jetzt.«
    »Nein, das tust du nicht«, sagte Brent zitternd. »Du gehst nirgendwo hin.«
    »Ich weiß, was du bist -«, antwortete Maddie.
    »Halt den Mund!«
    »- und das ist nicht gerade bemerkenswert, also hör auf -«
    Während sie weiterredete, ging sie an ihm vorbei. »Halt jetzt endlich den Mund!« brüllte er, bevor er erneut ausholte und seine Faust sie nur Zentimeter unter seinem ersten Hieb mit einem dumpfen Schlag an der Seite traf, so dass sich in ihrem Kopf ein hohles Gefühl ausbreitete.
    Sie torkelte rückwärts, richtete sich dann auf und zwinkerte die automatisch aufkommenden Tränen weg. »Das genügt «, sagte sie und schob sich an ihm vorbei, während sie ihn beiseite und dann zu Boden stieß, als sie auf die Treppe zustolperte.
    Er kam wieder auf die Füße, und sie rannte auf die Stufen zu, Stühle hinter sich umwerfend, um ihm den Weg zu versperren. Sie hörte den Dielentisch hinter sich umkippen und das Holz splittern, als er darüberfiel, aber sie schaute sich nicht um, sondern lief in ihr gemeinsames Schlafzimmer, schlug die Tür hinter sich zu und drehte den Schlüssel in dem Moment um, als er seinen Körper dagegen warf.
    Mühsam schob sie die schwere Frisierkommode vor die Tür und presste in dem Versuch, wieder zu Atem zu gelangen und die aufsteigenden Tränen zu unterdrücken, hervor: »Verschwinde. Verschwinde aus diesem Haus. Ich rufe die Polizei. Du bist betrunken. Oder durchgedreht. Ich weiß nicht, was du bist. Aber ich weiß, was du getrieben hast, und ich weiß, was für eine Sorte Mann du bist. Es ist aus. Verschwindet«
    Sie hörte ihn gegen die Tür sacken. »Maddie«, sagte er, und hätte sie nicht genau gewusst, dass Brent niemals weinte, hätte sie genau dies vermutet. »Es tut mir so leid. Ich wollte dich nicht schlagen. Es ist einfach so passiert. Wo warst du heute Abend? Bitte sag es mir. Ich muss einfach nur wissen, was du weißt. Ich muss wissen, wem du es erzählt hast.«
    »Ich war mit C.L. Sturgis zusammen«, sagte sie. »Den ganzen Abend. Am Montag habe ich einen Termin wegen der Scheidung. Ich weiß alles, alles über deine blonde Liebschaft, alles, aber dass du mich geschlagen hast, ist das Schlimmste. Dass du mich zweimal geschlagen hast. Hau ab. Du bist nicht länger mein Mann.«
    »Was hast du ihm erzählt?« fragte Brent, und sie konnte sehen, wie die Tür unter dem Druck seines Körpergewichts nachgab. Sie warf sich gegen die Kommode, und das Türschloss hielt stand. »Mein Gott, Maddie, was hast du erzählt?«
    »Hau ab!«, schrie Maddie. »Hau einfach nur ab!«
    Nach einer langen Stille hörte sie ihn die Treppe hinuntergehen, auf jede Stufe schwerfällig wie gegen einen Sandsack tretend. Das war‘s , dachte sie. Das ist das Ende dieses Lebens. Es ist vorbei. Ich bin

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