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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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ich nervös. Ich sammelte mich und spürte den Schmerz in den Beinen, als ich aufstand. Erst jetzt wurde mir klar, wie intim es sich anfühlen würde, diese paar Schritte zu ihm zu gehen und mich freiwillig so nah zu ihm zu setzen. An den Mast gefesselt, waren wir einander näher gewesen, aber das war gegen meinen Willen gewesen und notwendig. Das galt hier nicht. Als Jeck sah, wie ich unbehaglich von einem Fuß auf den anderen trat, zog er belustigt die Augenbrauen hoch.
    Das reichte. Ich nahm mich zusammen und band das Messer von der Schnur los. Ich ließ es bei meinem Wasser liegen, ging langsam um das Feuer herum und setzte mich dorthin, wo er hinzeigte – neben und etwas vor ihm. Der Boden war feucht, und ehe ich ihm den Rücken zukehrte, sah ich noch, wie er meine verlassene Wasserflasche beäugte. Ich hätte es mir beinahe anders überlegt, war aber neugierig, ob er mir das Wasser stehlen oder Wort halten würde. Also ließ ich mich nieder.
    Er richtete sich hinter mir auf, was mir ein eigenartiges Gefühl des Schutzes und zugleich der Verletzlichkeit gab. Er war wie ein Pferd, ganz verschwitzte Wärme und ein großer Körper. Vielleicht hilft es, wenn ich ihn mir ab großes, verschwitztes Tier vorstelle, dachte ich und verwarf die Idee rasch wieder, als ich feststellte, dass sie alles nur noch schlimmer machte.
    Hinter mir räusperte Jeck sich ungeduldig, und ich schob mir das Tuch und den Umhang von den Schultern. Sie fielen mir um die Taille, und ich fühlte mich, als hätte ich meine sämtlichen Kleider ausgezogen. Ich konnte nicht verhindern, dass ich in der plötzlichen Kälte zitterte. Er beugte sich an mir vorbei, um Holz nachzulegen. Ich saß argwöhnisch und steif da und hörte, wie er ausatmete, als er sich streckte, und einatmete, als er sich wieder aufrichtete.
    »Du zuerst«, sagte ich. »Du kannst mir die Schulter durch das Kleid wärmen, und wenn du fertig bist, zeige ich sie dir.«
    Jeck seufzte. »Prinzessin … Man kann nicht durch Kleidung hindurch heilen. Ich muss dich schon berühren. Aber wenn du die ganze Sache lieber vergessen möchtest …«
    »Nein«, sagte ich hastig und spürte dann, wie mir das Blut in die Wangen stieg. »Aber schau nicht hin.«
    Er lachte beinahe auf, verwandelte es aber gerade noch in ein Husten. Ich wandte den Oberkörper zu ihm um und starrte ihn finster an. Ich wollte nicht, dass er mir dabei zusah, wie ich die grobe Verschnürung löste, die mein Kleid an der Schulter zusammenhielt. Als er meine ärgerliche Miene bemerkte, verlor sein Gesicht schlagartig jeglichen Ausdruck.
    »Ich bitte um Verzeihung«, sagte er, denn offenbar war ihm klar geworden, dass er mir als Voyeur erschien.
    Ich blieb halb verdreht sitzen, löste mit ungeschickten Fingern das Band und entblößte meine Schulter. Das war gar nicht einfach, weil ich ihn nicht aus den Augen lassen wollte und deshalb nicht sah, was ich tat. Mein Puls raste, und mir war ein wenig flau im Magen. Ich kam mir vor wie ein albernes Mädchen, das nur Flaum im Hirn hatte, weil ich mich von ihm so beeindrucken ließ. Er war ein Spieler, ein Rivale, und allein deshalb durfte ich nervös sein.
    Ich ließ die Hände in den Schoß sinken und wandte mich von der Dunkelheit ab. Ein kleiner Teil von mir entspannte sich, als sein Blick zuerst zu meinen Augen huschte, nicht zur Schulter, die nackt in die Nacht schaute, so dass ich mir noch entblößter vorkam, als ich wirklich war. Gott steh mir bei, er wollte ja nur meine Schmerzen lindern, nicht mich küssen. Ich würde nur seine Hände auf der Schulter spüren, nicht seine Lippen. Nur seine Hände, die eine wunderbare Wärme durch meinen Körper rieseln lassen und mich intimer berühren würden, als es je ein anderer getan hatte. Vielleicht vertraute ich ihm mehr als Duncan? Vielleicht bin ich auch nur dumm.
    Er hob die Hände, und ich erstarrte. »Versprich es«, sagte ich. »Gib mir dein Ehrenwort als Spieler.«
    Statt über meine Sorge zu lachen oder schadenfroh auszukosten, dass er mit mir tun konnte, was er wollte, überraschte er mich, indem er nickte. »Ich werde deinem Meister nicht sagen, dass du von einem Punta gebissen wurdest und was deshalb mit deinem Giftpegel passiert ist, wenn du mir versprichst, dass du es ihm selbst sagen wirst.«
    Beruhigt richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder nach vorn und spürte, wie sich mein Nacken lockerte und meine Brust entspannte. »Einverstanden«, sagte ich, obwohl ich nicht sicher war, ob ich ihn belog.
    Ich konnte

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