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Die gesandte der Köingin Tess 2

Die gesandte der Köingin Tess 2

Titel: Die gesandte der Köingin Tess 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cook
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Männer zu Wasser hierherbringt und in dieser Bucht wartet, bis wir bereit sind, müsstet Ihr unbemerkt bleiben. Ich werde Männer über Land hinführen und diejenigen übernehmen, die sie ans Ufer gebracht haben. Wenn ich das Rauchzeichen gebe, rückt Ihr vom Wasser her vor, und wir haben sie alle.«
    Kavenlows bärtiges Gesicht war ausdruckslos. »Ich führe nicht die Truppe, die übers Meer kommt. Die übernehmt Ihr.«
    Jeck zog ob Kavenlows resoluter Stimme die Augenbrauen hoch, lehnte sich zurück und musterte ihn verwundert. »Warum?«, fragte er.
    »Ich mag das Wasser nicht«, antwortete Kavenlow sofort, und ich nickte und zog die Füße unter mich, obwohl mir das schon öfter verboten worden war, als eine Linde Blätter hatte. Kavenlow graute vor dem Meer. Ich vermutete, dass er glaubte, sein Vater sei ein Seemann gewesen, und fürchtete, er könnte ihm begegnen – obwohl sein Vater inzwischen ein alter Mann sein müsste.
    »Ihr übernehmt das Kontingent zu Wasser«, wiederholte Kavenlow.
    Jeck schüttelte den Kopf. »Ich muss die Männer in das Gebiet bringen, wo wir die Königin und Prinz Alex vermuten.«
    Ich zog die Knie unters Kinn und schlang die Arme um die Schienbeine. Das war ein unverzeihlicher Bruch der Etikette, doch es war spät, und selbst die Dienstboten hatten wir schon zu Bett geschickt. Und es war mir gleich, ob Jeck mich für eine ungeschliffene Person ohne Manieren hielt. Das war vermutlich ohnehin seine Meinung von mir, nachdem er mich schon barfuß gesehen hatte, an einen Mast gefesselt, mit Öl übergossen, tropfnass oder mit nichts als meiner Unterwäsche bekleidet an einem Strand … die Liste war schier endlos.
    »Einer von uns muss die Führung auf den Booten übernehmen«, sagte Kavenlow, der meine Füße auf dem Polster nicht bemerkte -Jeck hingegen schon.
    »Das müsst Ihr sein«, erklärte Jeck und wandte den Blick von mir ab. »Ihr seid doch der Herr der Meere.«
    Kavenlow erwiderte gereizt: »Also schön. Ich werde das dem Offizier der zweiten Gardemannschaft überlassen.«
    »Wenn Ihr das für angemessen haltet.«
    »Ich halte es nicht für angemessen, aber da Ihr es ja partout nicht übernehmen –«
    »Ganz richtig. Ich werde das nicht übernehmen.«
    Sie hörten sich an wie ein streitlustiges altes Ehepaar, und ich legte die Wange auf ein Knie und blickte ins Feuer. Allmählich wurde mir klar, warum es so selten vorkam, dass zwei Spieler zusammenarbeiteten.
    »Wenn Ihr unbedingt darauf besteht, führe ich eben die Wassermannschaft«, erklärte Kavenlow schließlich ungnädig.
    »Schön«, sagte Jeck, dessen gereizte Stimme nun einen befriedigten Unterton hatte. »Ich nehme also den Wagen und verstecke meine Männer darin.«
    Ich hob den Kopf, denn diese Worte machten mich nervös. »Bist du sicher, dass neben dem Geld und den Gewürzen genug Platz für deine Männer ist?«
    Jeck warf Kavenlow einen Blick zu und schaute dann weg. Die Muskeln spannten sich unter seiner sauberen Misdever Uniform, als er aufstand und sich mit dem Feuer beschäftigte. Mit klopfendem Herzen wandte ich mich meinem Lehrmeister zu.
    »Hauptmann Jeck übernimmt den Wagen«, sagte Kavenlow, und was er nicht sagte, ließ mich die Schultern straffen. »Und ich die Truppe zu Wasser. Es wird ohnehin schwierig genug sein, die besten Männer unter denen auszuwählen, die noch hier sind, und sie in Position zu bringen, ohne dass sie entdeckt werden.«
    »Wir beladen diesen Wagen mit Geld, nicht mit Gardisten«, sagte ich, und vor Angst rutschte ich nach vorn und stellte die Füße auf den Boden. »Ich habe Duncan versprochen, dass wir Geld schicken würden.«
    Jeck stocherte mit gebeugtem Rücken im Feuer. Kavenlow erhob sich. Er zog mich hoch, nahm meine Hände und führte mich die paar Schritte zum Podest hinüber. Meine Röcke raschelten in der absoluten Stille, die nur hin und wieder vom Knacken des Feuers unterbrochen wurde. Seine Augen waren zusammengekniffen, und ich erkannte diesen Ausdruck als Kummer. »Tess«, begann er, doch ich entzog ihm meine Hände.
    »Sie ist meine Schwester, und wir werden Geld auf diesen Wagen laden«, sagte ich lauter. Mein Herz schlug schneller, und ich spürte das Gift in mir kribbeln. Ich atmete langsam durch und befahl mir, ruhig zu bleiben.
    Kavenlow presste die Lippen zusammen, so dass sich sein Schnurrbart vorwölbte. »Contessa und Alex haben es uns verboten, aber vor allem ist dies mein Spiel, und es werden Gardisten auf diesem Wagen sein, kein Geld.«
    Ich

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