Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
sprichst doch nicht etwa von dieser unglaublich liebreizenden Frau mit dem dunklen Teint?«
    »Ich spreche von dieser unglaublich heuchlerischen Frau mit den dunklen Absichten!«, erwiderte Kendra.
    »Ich bin mir nicht sicher, wie die Wichtel es aufnehmen würden, wenn wir ihren geheimen Eingang verraten«, sagte Newel und zwinkerte Doren zu.
    »Stimmt«, bestätigte Doren mit einem vielsagenden Nicken. »Wir würden ihr geheiligtes Vertrauen verletzen.«
    »Ich wünschte ja, wir könnten helfen«, klagte Newel und faltete die Hände. »Aber ein Versprechen ist ein Versprechen.«
    »Wie viele Batterien wollt ihr?«, fragte Seth.
    »Sechzehn«, antwortete Doren.
    »Abgemacht«, sagte Seth.
    Newel stieß Doren mit dem Ellbogen in die Rippen. »Er meinte vierundzwanzig.«
    »Wir haben uns bereits auf sechzehn geeinigt«, widersprach Seth. »Wir könnten auch weniger daraus machen.«
    »In Ordnung«, sagte Newel. Er bedachte Seth mit einem verschlagenen Blick. »Ich nehme an, du hast besagte Batterien bei dir.«
    »In meinem Zimmer«, erwiderte Seth.
    »Verstehe.« Newel runzelte die Stirn. »Und angenommen, ihr werdet erwischt und kommt nie mehr zurück? Dann haben
wir keine Batterien, und obendrein haben wir unser heiliges Versprechen den Wichteln gegenüber gebrochen. Ich könnte mit sechzehn im Voraus leben, aber wenn ich dir einen Zahlungsaufschub gewähre, müssen wir unser Honorar um fünfzig Prozent erhöhen.«
    »In Ordnung, vierundzwanzig«, gab Seth nach. »Ich werde zahlen, sobald ich kann.«
    Newel ergriff Seths Hand und schüttelte sie eifrig. »Herzlichen Glückwunsch. Du hast gerade den geheimen Eingang zum Haus entdeckt.«
    »Also, jetzt aber mal im Ernst«, schaltete Doren sich wieder ein. »Was hat es mit der Marionette auf sich?«
     
    Es dämmerte bereits stark, als die Satyre, Kendra, Seth und Mendigo die Auffahrt zum Haupthaus erreichten, unweit der Eingangstore von Fabelheim. Kendra hatte im Wald ein paar glitzernde Feen entdeckt, aber als sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu erregen, waren sie sofort davongeflattert.
    »Jetzt würde ich sagen, dass es dunkel wird«, bemerkte Doren.
    »Spar dir den Kommentar«, erwiderte Newel, der sich gerade neben einen Baum kniete und den Zeigefinger ausstreckte. »Seth, du gehst zwanzig Schritte in diese Richtung, dann siehst du einen Baum mit rötlicher Rinde. Am Fuß des Baums, zwischen den Wurzeln, befindet sich ein relativ großes Loch. Das ist der Eingang, den du suchst. Aber gib mir nicht die Schuld, wenn sie euch nicht besonders freundlich empfangen.«
    »Und erzähl ihnen nicht, dass wir euch gesagt haben, wo der Eingang ist«, bemerkte Doren.
    »Aber sei ein Freund und lass das in der Nähe des Eingangs liegen«, bat Newel und reichte Seth seinen frisch zerbrochenen Schläger.

    »Danke«, sagte Kendra. »Ab jetzt kommen wir allein zurecht.«
    »Es sei denn, ihr wollt uns helfen«, versuchte Seth es.
    Newel zuckte zusammen. »Nun ja, was das betrifft, versteht ihr, wir haben da etwas vor …«
    »Wir haben es Freunden versprochen«, ergänzte Doren.
    »Der Termin steht schon seit einer Weile …«
    »Wir haben bereits zweimal abgesagt …«
    »Nächstes Mal«, versprach Newel.
    »Passt auf euch auf!«, sagte Doren. »Lasst euch nicht von einem Wichtel fressen.«
    Die Satyre hüpften davon und waren im Nu aus ihrem Blickfeld verschwunden.
    »Warum hast du überhaupt gefragt?«, wollte Kendra wissen.
    »Einen Versuch war es wert«, erwiderte Seth. »Komm.«
    Sie eilten über die geschotterte Einfahrt. Das Haus war noch weit weg, deshalb fühlten sie sich relativ sicher vor Vanessa und ihren Kobolden. Mendigo folgte ihnen in einem Abstand von einigen Schritten.
    Sie gingen in die Richtung, in die die Satyre gedeutet hatten. »Das muss er sein«, sagte Seth und berührte einen Baum mit rosigem Stamm. »Da ist das Loch. Nur gut, dass wir es noch gefunden haben, bevor es vollkommen dunkel wird.« Seth lehnte den zerbrochenen Tennisschläger an den Baum.
    Das Loch schien groß genug zu sein, um eine Bowlingkugel hindurchzurollen. Es führte in einem steilen Winkel nach unten. »Hol die Tränke heraus«, sagte Kendra.
    Seth stöberte in dem Beutel. Schließlich zog er zwei kleine Phiolen hervor. »Damit müsste es klappen.«
    »Bist du dir sicher, dass es die richtigen sind?«, fragte Kendra.

    »Die waren am leichtesten zu merken: Der Trank in den kleinsten Flaschen macht einen klein.« Seth reichte Kendra eine der Phiolen. Sie musterte sie mit einer

Weitere Kostenlose Bücher