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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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zu groß. Mendigo wirbelte herum und rammte ihm den Schlagstock in den vorgewölbten Bauch. Der Kobold krümmte sich zusammen, und Mendigo schlug ihm auf die Schultern.
    »Mendigo«, sagte Seth, »brich ihm die Beine, aber töte ihn nicht.«
    Die Marionette machte sich daran, den am Boden liegenden Kobold kampfunfähig zu machen. »Das reicht, Mendigo«, sagte Kendra. »Verletze sie nur dann noch mehr, wenn sie uns weiter verfolgen.«
    »Dafür werdet ihr bezahlen«, knurrte der drahtige Kobold mit zusammengebissenen Zähnen und funkelte Kendra finster an.
    »Ihr habt es herausgefordert«, erwiderte Kendra. »Mendigo, heb uns hoch und bring uns, so schnell du kannst, vom Hof weg.«
    »Und verlier den Schlüssel nicht!«, fügte Seth hinzu.
    Mendigo hievte Kendra auf eine Schulter und warf sich Seth über die andere. Dann rannte die Puppe los, schneller, als Kendra oder Seth es sie je hatten tun sehen.
    »Mendigo«, sagte Kendra leise, nachdem sie die verkrüppelten Kobolde hinter sich gelassen hatten, »bring uns so schnell wie möglich zurück zur Hütte.«
    »Sagtest du Hütte?«, fragte Seth.
    »Es gibt noch einen Kobold, und der schien mir der gefährlichste von den dreien zu sein«, antwortete Kendra.
    »Stimmt, aber werden sie in der Hütte nicht nach uns suchen?« , hakte Seth nach.
    »Kobolde können die Hütte nicht betreten«, rief Kendra ihm ins Gedächtnis.
    »Na gut«, sagte Seth. »Ich habe Vanessa mit einem ihrer eigenen Pfeile bewusstlos gemacht.«

    »Dann werden sie uns wahrscheinlich nicht sofort verfolgen. Mendigo, wenn uns jemand jagt und näher kommt, stell uns hin und verprügele die Verfolger mit dem Schlüssel.«
    Mendigo ließ nicht erkennen, dass er sie gehört hatte, aber Kendra war davon überzeugt, dass er ihren Befehl verstanden hatte. Unbeirrt sprintete er weiter. Es machte Kendra nichts aus, dass die Äste an ihr vorbeipeitschten und an ihrem Laken rissen. Das war weitaus besser, als barfuß zu rennen.

KAPITEL 18
Widerstreitende Pläne
    K endra und Seth saßen mit Warren am Tisch. Seth aß gerade den Rest seines zweiten Sandwichs mit Erdnussbutter und Honig. Kendra schüttete Limonadenpulver in einen Krug voller Wasser. Dann rührte sie mit einem hölzernen Löffel darin.
    Der Schlüssel lag auf dem Tisch. Er war größtenteils glatt, gefertigt aus einem stumpfen grauen Metall. Ein Ende war mit einem Griff versehen, der aussah wie das Heft eines Schwertes. Am anderen Ende befanden sich kleine Kerben und Rillen sowie eine Vielzahl unregelmäßiger Höcker. Das Schloss, zu dem er passte, musste ziemlich kompliziert sein.
    Draußen in der Nacht stand Mendigo Wache, eine Hacke in der einen Hand und eine rostige Kuhglocke in der anderen. Er hatte Anweisung, mit der Glocke Alarm zu schlagen, sobald sich Fremde näherten, und dann die Hacke zu benutzen, um ungebetene Kobolde oder Menschen von der Hütte fernzuhalten.
    »Wir können nicht hierbleiben«, sagte Seth.
    »Ich weiß«, erwiderte Kendra, während sie Limonade in ein Glas goss. »Möchtest du auch welche?«
    »Klar«, antwortete Seth. »Ich habe einen Plan.«
    Kendra füllte ein zweites Glas. »Ich höre.«
    »Ich bin dafür, dass wir in den Hain zurückkehren, an dem Wiedergänger vorbeigehen, den Schlüssel benutzen und das Artefakt holen.«

    Kendra nippte an ihrem Glas. »Nur ein ganz klein wenig zu stark«, stellte sie fest.
    Seth griff nach dem anderen Glas und trank davon. »Etwas zu schwach, wenn du mich fragst.«
    »Wie war nochmal dein Plan?«, fragte Kendra und rieb sich die Augen. »Ich bin so müde, dass ich mich kaum konzentrieren kann.«
    »Wir sollten uns das Artefakt holen«, wiederholte Seth.
    »Und wie kommen wir an dem Wiedergänger vorbei? Ich dachte, er hätte dich vollkommen gelähmt.«
    Seth hielt einen Finger hoch. »Ich habe eine Lösung gefunden. Wir haben doch diesen Muttrank in Tanus Beutel. Du weißt schon, das abgefüllte Gefühl. Ich glaube, wenn ich genug davon nehme, wird der Mut die Furcht, die der Zombie verströmt, neutralisieren.«
    Kendra seufzte. »Seth, Tanu muss alle möglichen Sachen mischen, um die Gefühle richtig miteinander auszubalancieren.«
    »Die Angst vor dem Wiedergänger wird das Gefühl mehr als genug ausbalancieren. Du hast Vanessa und Errol gehört. Ich brauche nur den Nagel herauszuziehen. Ich weiß, dass ich es schaffen kann.«
    »Und was ist, wenn du es nicht kannst?«
    Seth zuckte die Achseln. »Wenn ich es nicht kann, ende ich als Albino wie die anderen, und du wirst

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