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Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
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einen neuen Plan schmieden müssen.«
    »Nach allem, was geschehen ist, meinst du, der riskanteste Plan von allen wäre der beste?«
    »Es sei denn, du hast einen besseren.«
    Kendra schüttelte den Kopf und fuhr sich mit den Händen übers Gesicht. Sie war so erschöpft, dass es ihr schwerfiel, einen klaren Gedanken zu fassen. Trotzdem, sie würden auf keinen Fall einfach losstürmen, gegen einen Wiedergänger
kämpfen und dann versuchen, an all den Fallen in dem auf dem Kopf stehenden Turm vorbeizukommen. Es musste eine bessere Möglichkeit geben.
    »Ich warte«, sagte Seth.
    »Ich denke nach«, entgegnete Kendra. »Das ist es, was manche Leute tun, bevor sie reden. Lass uns überlegen, was wir außer vorsätzlichem Selbstmord noch für Möglichkeiten haben. Wir könnten uns zum Beispiel verstecken. Ich bin zwar nicht gerade versessen auf diese Option, weil sie die Entscheidung nur hinauszögert, außerdem werde ich nicht mehr sehr viel länger wach bleiben können.«
    »Du hast Ringe unter den Augen«, bemerkte Seth.
    »Wir könnten angreifen. Sie haben nur noch einen einzigen Kobold übrig. Mendigo ist ein ziemlich zäher Kämpfer. Wenn er eine Waffe hätte, könnte er ihren letzten Kobold vielleicht ausschalten und dann Errol und Vanessa verprügeln.«
    »Falls wir sie alle vom Hof weglocken können«, wandte Seth ein. »Und ich bezweifle, dass uns das gelingt. Wenn sie die verprügelten Kobolde finden, werden sie vorsichtig sein. Man kann nie wissen, sie haben vielleicht noch andere Tricks im Ärmel. Vanessa könnte uns zum Beispiel in Dales Gestalt verfolgen.«
    »Daran habe ich noch gar nicht gedacht«, gab Kendra zu. »Glaubst du, dass sie das jetzt gerade tut?«
    »Ich täte es«, sagte Seth. »Und hier wäre der erste Ort, an dem ich suchen würde.«
    »Was ist, wenn Dale auftaucht und Mendigo ihm wehtut?« , überlegte Kendra laut.
    »So wie die Dinge im Moment stehen, sollte Mendigo Dale auch wehtun, falls er auftaucht. Seine Beine werden wieder verheilen.«
    »Wir sollten Fabelheim wahrscheinlich verlassen«, meinte Kendra. »Fliehen und den Sphinx suchen.«

    »Aber wie? Hast du seine Telefonnummer? Weißt du, wo er sich versteckt?«
    Kendra rieb sich die Schläfen.
    Seth sah sie unerbittlich an. »Und rate mal, wer wahrscheinlich direkt vor den Toren wartet? Dein Freund, der Klabauter. Und dieses große Heumonster. Und ungefähr eine Million anderer Mitglieder der Gesellschaft des Abendsterns, die die Tore bewachen, für den Fall, dass jemand genau das probiert, was du gerade vorgeschlagen hast. Oder darauf warten, dass Vanessa eine Möglichkeit findet, sie hineinzulassen.«
    »Hast du eine bessere Idee?«, schnaubte Kendra.
    »Ich habe dir eine bessere Idee vorgeschlagen. Damit werden sie nicht rechnen.«
    Kendra schüttelte den Kopf. »Seth, nicht einmal Tanu und Coulter wussten, wie sie an den Fallen im Turm vorbeikommen sollen. Selbst wenn du den Wiedergänger besiegen könntest, würden wir es niemals bis zu dem Artefakt schaffen.«
    Seth stand von seinem Stuhl auf. »Außerhalb Fabelheims kann die Gesellschaft des Abendsterns uns jeden, den sie haben, auf den Hals hetzen. Wir würden es keine fünf Minuten schaffen. Hier drin haben sie nur Vanessa, Errol und diesen Kobold. So oder so, es ist gefährlich. Aber ich würde lieber versuchen, die Dinge in Ordnung zu bringen, als wegzulaufen.«
    »Wegzulaufen, um Hilfe zu holen«, betonte Kendra.
    »Du bist nicht weggelaufen, als du zur Feenkönigin gegangen bist«, rief Seth ihr ins Gedächtnis.
    »Das war etwas anderes«, wandte Kendra ein. »Dir und Oma und Opa drohte der sichere Tod, und ich hatte niemanden, der mir helfen konnte. Wenn ich weggelaufen wäre, hätte ich euch im Stich gelassen. Ich wusste, dass ich euch mit der Hilfe der Feenkönigin würde retten können.«

    »Und wenn wir das Artefakt holen, können wir Oma und Opa retten«, sagte Seth. »Es hat wahrscheinlich Kräfte, die wir benutzen könnten.«
    »Niemand weiß genau, was für Kräfte das sind«, erwiderte Kendra.
    »Irgendwelche Kräfte hat es jedenfalls. Die Artefakte sind angeblich alle ausgesprochen mächtig, sie geben einem die Kontrolle über Zeit und Raum und so Zeug. Du wusstest auch nicht genau, was die Feenkönigin tun würde. Du wusstest nur, dass sie mächtig ist. Worum es sich bei dem Artefakt auch handelt, mit ihm hätten wir zumindest eine Chance. Möchtest du dich lieber unter einem Baumstamm verstecken? Morgen Früh wären wir nicht besser dran, als wir es

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