Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gesellschaft des Abendsterns

Die Gesellschaft des Abendsterns

Titel: Die Gesellschaft des Abendsterns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brandon Mull
Vom Netzwerk:
fragte Seth mit großen Augen.
    »Das ist unmöglich zu sagen«, antwortete Opa. »Wir haben nur eine grobe Vorstellung davon, worum es sich bei den Artefakten handelt, aber keinen Schimmer, welches wo versteckt ist.«
    »Was sind das für Artefakte?«, hakte Kendra nach.
    Opa sah Oma an, die mit den Achseln zuckte. »Eines gewährt Macht über Raum, ein anderes über Zeit. Ein drittes gewährt unbeschränkte Sicht. Ein viertes kann jedes Gebrechen heilen. Und eines verleiht Unsterblichkeit.«
    »Die Einzelheiten wurden bewusst verschleiert«, erklärte Oma.
    »Die Magie, über die sie gebieten, ist stärker als jede andere, die wir kennen«, sagte Opa. »Es gibt zum Beispiel noch
andere Möglichkeiten, von einem Ort zum anderen zu gelangen, als die, die wir kennen. Und das Artefakt, das Macht über den dreidimensionalen Raum besitzt, tut dies auf eine Weise, die jedem bekannten Zauber überlegen ist, jeder Reliquie und jeder Kreatur.«
    »Und irgendwie können sie, wenn man sie alle zusammen benutzt, das Dämonengefängnis öffnen?«, erkundigte Kendra sich.
    »Genau«, bestätigte Opa. »Was der Grund ist, warum sie nicht zusammengebracht werden und um keinen Preis in die Hände unserer Feinde fallen dürfen. Eine unserer Sorgen ist die, dass die Gesellschaft, sollte sie eins der Artefakte in die Hände bekommen, es benutzen könnte, um leichter an die anderen heranzukommen.«
    »Aber ein Artefakt haben sie vielleicht schon«, sagte Seth.
    »Wir können nur hoffen, dass das gefallene Reservat in Brasilien die Mitglieder der Gesellschaft genauso ungastlich behandelt hat wie Maddox«, sagte Oma. »Seit Maddox verschwunden ist, wurden noch andere hingeschickt. Keiner von ihnen ist zurückgekehrt. Wir müssen davon ausgehen, dass das Schlimmste geschehen ist, und entsprechende Vorkehrungen treffen.«
    »Und wo kommen Seth und ich ins Spiel?«, fragte Kendra.
    Opa nahm einen Schluck aus einem hohen Glas mit Orangensaft. Er legte die Stirn in Falten. »Wir sind uns nicht ganz sicher. Wir wissen, dass die Gesellschaft ernsthaftes Interesse an euch hat. Wir machen uns Sorgen, dass sie über die Verwandlung, die die Feen bei Kendra bewirkt haben, vielleicht mehr wissen als wir, dass sie irgendetwas wissen, das sie auf die Idee bringt, Kendra könnte ihnen von Nutzen sein. Sie haben eure Schule infiltriert und versucht, euer Vertrauen zu gewinnen. Sie haben Seth benutzt, um einen gefangenen Dämon zu befreien. Es ist so gut wie sicher, dass
sie vorhatten, euch zu entführen. Ihr schlussendliches Ziel ist schwer zu erraten.«
    »Der Sphinx persönlich möchte Kendra kennenlernen«, bemerkte Oma.
    »Er ist hier?«, rief Seth aus.
    »Ganz in der Nähe«, sagte Opa. »Er bleibt nie lange an einem Ort. Erst kürzlich hat er sich in Brasilien um Schadensbegrenzung bemüht. Aber er macht sich Sorgen, dass Fabelheim das nächste Ziel sein könnte. Es hat zahlreiche Gerüchte über Aktivitäten der Gesellschaft in dieser Gegend gegeben, noch über das hinaus, was euch beiden passiert ist. Ich habe mich gestern Abend mit ihm in Verbindung gesetzt. Er möchte Kendra kennenlernen und sehen, ob er herausfinden kann, warum die Gesellschaft sich so sehr für sie interessiert.«
    »Ich will ihn auch kennenlernen«, warf Seth ein.
    »Wir haben vor, dich ebenfalls mitzunehmen«, sagte Opa, »um zu sehen, ob sich etwas wegen dieses Bisses tun lässt.«
    »Ich kann nicht mehr warten; ich möchte endlich wissen, was es mit dieser Geschichte auf sich hat!« Seth klang ärgerlich.
    »Ollock der Vielfraß ist ein Dämon, der mit einem eigenartigen Zauber belegt wurde«, erklärte Opa. »Er bleibt so lange versteinert, bis jemand ihn füttert. Er beißt die Hand, die ihn füttert, und danach erwacht er langsam, angetrieben von einem unersättlichen Hunger. Er frisst, und während er frisst, wächst er. Je größer er wird, desto größer wird auch seine Macht, und er hört nicht auf zu fressen, bis er auch die Person, die ihn wiedererweckt hat, gefressen hat.«
    »Er wird mich fressen?«, rief Seth.
    »Er wird es versuchen«, bestätigte Opa.
    »Kann er nach Fabelheim?«
    »Das denke ich nicht«, sagte Opa. »Aber schon bald wird
er an unseren Grenzen auftauchen, auf der Suche nach einer Gelegenheit, zuzuschlagen. Und während er sich weiterhin gütlich tut, wird er von Tag zu Tag mächtiger. Es wird ihn unausweichlich zu dir ziehen. Die einzigen Orte, an denen du dich verstecken kannst, sind die, zu denen er keinen Zutritt hat.«
    »Es muss doch

Weitere Kostenlose Bücher